So wie Dubai, versucht das bisherige Schmuddelkind der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi City, die Tristesse der City, welche aus furchtbar vielen billigen und einfallslosen Retorten-Hochhäusern besteht und einer schrecklich dreckigen und für Fußgänger und Anwohner wenig ansehnlichen 60er-Jahre Asphaltatmosphäre, sich etwas aufzuhübschen.

Allerdings sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Kurzurlaub auch in Abu Dhabi ein Erlebnis sein kann, da Abu Dhabi mehr bietet, als nur Abu Dhabi City. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören zum Beispiel die Ferrari World, das 7-Sterne Luxushotel Emirates Palace oder die Große Moschee, welche zu den schönsten und exklusivsten weltweit gehört. Hinzu kommen teils recht schöne Urlaubshotels. An dieser Stelle verweisen wir auf den netz-trends-Reisebericht aus dem Jahr 2013, "Sehenswürdigkeiten in Abu Dhabi: Emirates Palace, Große Moschee, Ferrari World".

Doch all das genügt nicht, um für Abu Dhabi einen Anschluss an das glamouröse Dubai zu erhalten. Deshalb versuchen die Stadtplaner von Abu Dhabi mit weiteren Maßnahmen der Tristesse, welche in weiten Teilen von Abu Dhabi City vorherrscht, etwas entgegenzustellen. Bekannt ist beispielsweise, dass zusätzlich zur neuen Strandpromenade in Abu Dhabi, der Corniche, weitere 76 sogenannte "development projects" das Arbeiten und Wohnen in Abu Dhabi City erträglicher machen sollen.

Neben dem Permanent-Projekt der Vereinigten Arabischen Emirate, nämlich die bewohnte Wüste etwas grüner zu machen, stehen in Abu Dhabi relativ einfache Dinge ebenfalls im Fokus: Mehr Kioske in den Wohngebieten zum Beispiel, oder "community markets". Zudem sollen entlang der Abi Dhabi Corniche beispielsweise 300 Kioske angesiedelt werden, welche neben Snacks sonstige Gebrauchsgüter des täglichen Lebens anbieten sollen. Doch eines scheint man in Abu Dhabi immer noch nicht gelernt zu haben: Verwöhnte Touristen wollen mehr, als an billigen Kiosken billige Brötchen und billiges Eis zu konsumieren.

Abu Dhabi City ist das architektonische Schmuddelkind der Vereinigten Arabischen Emirate

Was in Abu Dhabi im Gegensatz zu Dubai ebenfalls fehlt, ist neben einem architektonischen Gesamtkonzept für die City, eine erquickliche Gastronomie. Hinzu kommt: Die Emiratis in Abu Dhabi gelten als sehr abgehoben und von sich eingenommen. Sie möchten zwar Europäer als Touristen in ihr Land locken, aber sich mit ihnen unterhalten – dafür sind sich viele der traditionell in weißen Gewändern gekleideten Emiratis zu fein.

Selbst in Restaurants, in welchen Touristen oder europäische Geschäftsleute verkehren, werden diese von den Emiratis gerne wie Luft behandelt. Dies mag auch auf Ressentiments gegen die alte Ausbeuter-Kolonialmacht Britannien beruhen. Denn bis heute ist es durchaus nicht so, als dass die von Großbritannien in Jahrhunderten gewaltsam besetzten und ausgebeuteten Länder, dies nicht vergessen hätten.

Um die kulturellen Barrieren etwas zu überwinden, gründete Dubai das Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding (SMCCU). Hier können Touristen oder an Dubai Interessierte in Kursen lernen, wie Emiratis leben. Das in der traditionellen Emirati-Architektur gehaltene Gebäude ist für jeden Interessierten, auch für Kurzentschlossene, geöffnet. Der Start des Projektes datiert auf das Jahr 1998 zurück.

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