
Beide Tempel sind prähistorisch und entstanden in dem späten Neolithikum. Sie stehen deshalb auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Die alten Anlagen bestechen durch eine "group of monumental megalithic buildings". Das Erstaunliche ist die schiere Fülle uralter Zeugnisse menschlicher Zivilisation auf Malta. So heißt es in einem Informationsblatt von Malta: "Similar buildings have been found in more than twenty different places in Malta and Gozo". Gleichzeitig sind einige Sehenswürdigkeiten Maltas Bestandteil des "European Destinations of Excellence" (EDEN). Ein Projekt, welches von der EU-Kommission ins Leben gerufen wurde (Homepage: edenineurope.eu).
Eines ist sicher: Ohne das trockene, regenarme und steppenartige Klima auf Malta hätten die Anfänge menschlicher Zivilisation keine 5.000 oder mehr Jahre überstehen können. Der Preis für die Überlieferung ist die wenig wirtliche Landschaft. Dabei verhält es sich ähnlich, wie mit den ägyptischen Pyramiden: Ohne ein trockenes Wüstenklima gäbe es die Pyramiden und die sonstigen Relikte unserer Altvorderen nicht mehr in dieser umwerfenden Qualität und Masse. Regen und Feuchte ist langfristig der Tod von Bauwerken.
Es gibt weltweit nur sehr wenige Stellen, auf denen in so dichtem geografischem Nebeneinander Jahrtausende alte Spuren der Menschheitsgeschichte besucht werden können. Für die große Bedeutung der steinzeitlichen Tempelanlagen ist der Eintritt mit 9 Euro pro Person angemessen. Nicht vergessen sollten Reisende, die diese Menschheits-Dokumente der Ahnen besichtigen, dass die Tempelanlagen meist hauptsächlich normale Wohnanlagen waren.
Die religiösen Riten waren eher Natur-Riten. Dazu gehörte beispielsweise, dass die Menschen schon damals wussten, wann die Sonne in einem Wendekreis eine neue Jahreszeit einleitet. Das Spiel mit Licht und Schatten kann man auch heute noch an bestimmten Kalendertagen in den Tempelanlagen "Hagar Qim" und "Mnajdra Tempels" bewundern.
Das heißt: Die Kalender-Erfindung und die Darstellung des Jahreszeiten-Wechsels mittels von Sonnenstrahlen und Gebäuden, geht nicht auf die ägyptischen Pharaonen und ihre Pyramiden zurück, sondern wurde von den Bauherren der Pharaonen von anderen Kulturen übernommen. Das ist Globalismus der Alten Zeit. Die Tempelanlagen "Hagar Qim" und "Mnajdra Tempels" können von November bis Mai von 9 bis 17 Uhr besichtigt werden, in den anderen Monaten bis 19 Uhr. Wer Mittags mit dem Flugzeug für seinen Urlaub auf Malta eintrifft, der sollte die nahe Lage des Flughafens zu den alten Tempelanlagen (8 Kilometer entfernt) nutzen, um am besten gleich mit dem Bus oder Auto dorthin zu fahren und erst hinterher das Hotel aufzusuchen.
Immer wieder werden Malta-Reisende an der Insel-Küste kleine Türmchen entdecken. Sie stehen teils in der Nähe der steinzeitlichen Tempelanlagen, haben aber mit ihnen nichts zu tun. Gebaut wurden sie erst im Jahr 1659 von Martin de Redin - und zwar als "watchtowers", also Aussichtstürme. Denn Malta hatte und hat als strategischer Knotenpunkt zwischen Afrika und Europa schon immer eine wichtige machtpolitische Achse belegt. Das galt sowohl für Kriegszeiten (Erster und Zweiter Weltkrieg), wie für Kriege und Eroberungszüge früherer Zeitalter.