Niemand weiß so ganz genau, wie alt diese Straßen sind und wozu sie dienten. Aber so viel ist bekannt: Sie sind wahrscheinlich mindestens 5.000 bis 6.000 Jahre alt. Möglicherweise dienten sie dazu, um auf der Insel große Steine aus Steinbrüchen auf einer Art Schlitten über die Insel zu befördern. Einige dieser seltsamen Steinstraßen sind noch äußert gut erhalten und enden im Meer.

Ein Deutscher, den wir zufällig an einer solchen "cart-rut" treffen, erklärt uns, dass die Steinstraßen-Endungen im Meer ein Hinweis darauf seien, dass der Meeresspiegel im Laufe der Jahrtausende deutlich gestiegen sein müsse. Dieses deute wiederum daraufhin, dass die Steinstraßen möglicherweise sogar "deutlich älter als 6.000 Jahre sind". Er wundere sich, dass das bis heute niemand richtig erforscht habe, wie weit die Steinstraßen an einigen Stellen ins Meer gingen. Nur so viel wisse man: Römische Gräber würden teils die Steinstraßen unterbrechen, was wiederum ein klares Indiz sei, dass die Steinstraßen schon früher gebaut worden seien.

Wahrscheinlich über 5.000 Jahre alt: Diese original erhaltenen Steinstraßen durchziehen Malta seit Jahrtausenden. Wozu sie gebaut wurden weiß man nicht. Wahrscheinlich zum Ziehen von schweren Steinblöcken. Klar erkennbar sind die tiefen Rillen für die Reifen.Foto: netz-trends.de

Zwar befinden sich die "cart-ruts" überall auf der Insel, sind aber dennoch für Kurzreisende nur relativ schwer zu finden. Am deutlichsten sind mehrere in der Nähe von Buskett Gardens. Doch sollten Reisende nicht nach dem gerne in Reiseführern genannten englischen Namen aus der Kolonialzeit fragen. Denn die Briten nannten die Steinstraßen auf Grund ihrer teils kreuzenden Wege nach dem Vorbild des Londoner Bahnhofs "Clapham Junction". Doch unter diesem Namen kennen die Einheimischen auf Malta diese Steinstraßen nicht.

Wer es bis in die Nähe der Buskett Gardens geschafft hat, der sollte auf der Straße rechts am Hang Ausschau nach einem kleinen würfelartigen einsamen Steinhaus halten. Wenige Dutzend Meter dahinter finden sich an dem Hang zahlreiche der "cart-ruts".


Weiter geht es dann mit dem Auto oder Linienbus in die Altstadt von Valletta. Berühmt sind dort die drei Insel-Vorsprünge die von den Maltesern "Cottonera" bezeichnet werden. Hier findet sich eine einmalige Ansammlung alter Festungen, die Bestandteil einer malerischen alten Hafenkulisse sind. Die drei Inselzungen haben jeweils ihre eigene historische Bedeutung und eigene Namen. Die linke, ans Meer grenzende, heißt "Kalkara", die mittlere ist als "Birgu" bekannt und die rechte wird als "Isla" bezeichnet. Hier liegt auch der Dockyard Creek an dem wir am 19. Mai 2013 einen riesigen Luxus-Passagierleiner der TUI sehen namens "Mein Schiff".

Am besten lassen sich die drei historisch bebauten Inselzungen von der gegenüberliegenden Stelle Vallettas auf einem Hang besichtigen und fotografieren. Im Navigationsgerät gibt man dazu einfach "Valletta Stadtzentrum" ein. Oben auf dem Hügel ist das heutige Kulturzentrum "St. Angelo". Kleiner Tipp: Am besten kurz vor Sonnenuntergang ein Foto von den Festungen und Hafenanlagen machen, dann ist das Bild am besten.


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