Durchstarter! Elektroauto-Hersteller Tesla überlegt in China eine Fabrik zu bauen

Der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla Inc. sondiert Möglichkeiten, in China ein Werk zu errichten, konkret in Shanghai.

Produziert Tesla seine Elektroautos künftig auch direkt in China? (Bild: pixabay.com)

Bis Ende 2017 möchte Tesla seine Planungsspiele abgeschlossen haben und dann mitteilen, ob in China ein Tesla-Werk gebaut wird oder nicht.

Wer in China als ausländischer Hersteller Autos verkaufen möchte, muss einen Abschlag von 25% an den Staat bezahlen. China ist der größte Automobilmarkt der Welt, weshalb die Autokonzerne entsprechend bemüht sind, dort mit Autowerken Präsenz zu zeigen.

Für Tesla ist China besonders attraktiv, da das Land der Mitte erst kürzlich bekannt gab, wonach jeder Automobilhersteller eine Elektroautoquote zu erfüllen habe. Wer die vorgegebenen Soll-Ziele nicht erreicht, muss Sonderabgaben leisten.

Am Sonntag hatte Elektroauto-Pionier Tesla gesagt, wonach seit geraumer Zeit Sondierungsgespräche mit der Stadtregierung von Shanghai liefen, in denen festgestellt werden soll, inwiefern die Region für die Tesla-Produktion attraktiv sein könnte.

Shanghai gilt vor allem deshalb als attraktiver Standort, da die chinesische Metropole eine Freihandelszone bietet. Dies macht den Verkauf von Produkten entsprechend günstiger, also auch den Einkauf von Zulieferprodukten für die Automobilindustrie.

Ein weiterer Vorteil von Shanghai ist, dass in der ehemaligen britischen Kolonie viele Reiche und Superreiche, die gerne Luxusautos kaufen, wohnen.

Tesla ist börsennotiert, wobei das chinesische Internetunternehmen Tencent Holdings Ltd bereits mit 5% an Tesla beteiligt ist.

Bislang spielt Tesla allerdings in China keine große Rolle. Wichtiger sind dafür deutsche Automobilhersteller, wie VW, Audi, BMW, Porsche oder Mercedes. Allerdings geraten diese Hersteller zunehmend auch in China unter Druck, da Deutschlands Automobilhersteller die Elektroauto-Schiene jahrelang verschlafen haben.

Auch wenn das viele annehmen: Elektroautos sind aber nicht generell kostenlos, wenn es um das Tanken geht. So kostet im Schnitt ein für 100 Kilometer ausreichender Stromtank um die 50 Cent, ungefähr zwei Drittel weniger, als wenn man Benzin tanken würde.

Strom kostet weniger als Benzin und obendrein gibt es in Europa staatliche Kaufprämien

Bislang bietet lediglich Tesla seinen Kunden kostenlosen Strom an, allerdings könnte sich das in Zukunft ebenfalls ändern.

Fakt ist aber: Elektroautos sind zumindest in der erstmaligen Anschaffung teurer, als Verbrennungsautos. Hinzu kommt, dass China, im Gegensatz zu zahlreichen europäischen Ländern, noch keine hohen staatlichen Kaufprämien für den Erwerb von leiseren und umweltschonenderen Elektroautos ermöglicht. Ein weiterer Vorteil von Elektroautos ist auch, dass die Wartung deutlich günstiger ist, da es keinen klassischen reparaturanfälligen Motor mehr gibt.

Auch hinsichtlich des zunehmenden Lärmterrors der Verbrennungsmotoren, die ganze Städte faktisch halb unbewohnbar machen, gelten Elektroautos als die deutlich bessere Wahl. Grund: Elektroautomotoren sind faktisch geräuschlos. Nur das Abrollen von Reifen auf der Straße macht noch Lärm.

Deshalb sind sich viele Stadtplaner sicher: Sind die nervtötenden und Lebensqualität nehmenden Verbrenner erst einmal aus den Städten und Dörfern verbannt, steigt dort ganz automatisch die Lebensqualität wieder deutlich an.

Einzelnachweise

(1) Tesla is trying to work out a deal for a factory in China, von Joseph White und Norihiko Shirouzu, in: businessinsider.com


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