Stephen A. Schwarzman-Scholarship Blackstone-Gründer Schwarzman: 300 Mio. für 10.000 China-Studenten

Der Gründer des amerikanischen Investmentfonds Blackstone, der "private-equity tycoon" Stephen A. Schwarzman, 66, gab nun bekannt, dass er 100 Mio. US-Dollar von seinem Privatvermögen für eines der größten privaten Bildungsprogramme auf diesem Globus zur Verfügung stellen wolle. Weitere 100 Mio. US-Dollar wurden ihm von diversen Institutionen, darunter dem US-Flugzeugbauer Boeing, zugesagt. Die restlichen 100 Mio. US-Dollar möchte Schwarzman in den nächsten Monaten von privaten Geldgebern für das Bildungsprogramm erbitten. Mit dem Geld soll jährlich 200 Studenten an der Tsinghua University in Beijing, also Peking, ein einjähriges Master-Studium finanziert werden. Das private Vermögen von Stephen A. Schwarzman wird auf circa 6,5 Mrd. US-Dollar von Forbes geschätzt.

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Die neue Weltmacht China: Für viele ein Land mit sieben Siegeln. Eine Initiative des Blackstone-Gründers Schwarzman soll das ändern. Deutschland fährt die entgegengesetzte Richtung: 60.000 Chinesen dürfen in Deutschland kostenlos Knowhow an Universitäten aufnehmen und zurück nach China mitnehmen.

Dass beispielsweise Boeing das Bildungsprogramm des Blackstone-Gründers finanziell unterstützt, dürfte auch daran liegen, dass China der zweitgrößte Markt für den Absatz von Flugzeugen weltweit ist. Weitere Spender sind Firmen wie JPMorgan Chase, die Bank of America, BP (British Petrol) oder Credit Suisse. Es handelt sich also durchweg um Firmen, die bereits jetzt umfangreich mit China Geschäfte abwickeln.

Als größter Geldgeber neben Schwarzman gilt BP. Das Unternehmen gehört neben Exxon und Shell zu den weltgrößten Lieferanten von Öl. British Petrol macht mit China vor allem Gas-Geschäfte oder Geschäfte im Chemie-Bereich.

Mit seiner privaten großzügigen Spende möchte Schwarzman vor allem auch die Bedeutung um die Wirtschaftsmacht China deutlich machen und den interkulturellen Austausch fördern. Bewerben dürfen sich für den Schwarzman-Bildungsfonds nicht nur Studenten aus den USA, sondern weltweit, teilte Stephen A. Schwarzman mit. Er legt jedoch Wert darauf, dass der Bildungsfonds für China ausschließlich seine private Initiative sei.

Stephen A. Schwarzman fördert mit einer großen Privatspende den Wissens-Austausch zwischen dem Westen und China.Foto: Blackstone

Im Gegenzug für die großzügige Spende Schwarzmans teilte nun die Pekinger Tsinghua University mit, sie werde das neu zu gründende College für die 200 Studenten nach Schwarzman benennen. Besonders künftige Banker an den westlichen Börsen dieser Welt, vor allem aber an Wall Street, sollen in China lernen, was die chinesische Wirtschaft ausmacht. Damit möchte der Blackstone-Chef auch dazu beitragen, Ängste zwischen dem Westen und China abzubauen.

Blackstone ist besonders für seine zahlreichen Beteiligungen an westlichen Blue-Chip-Firmen bekannt. Neben dem von Schwarzman aufgelegten Bildungsfond gibt es nicht viele private Bildungsfonds dieser Größenordnung. Die New York Times nennt jedoch noch das "Rhodes scholarship".

Schwarzman versammelt das Who-ist-Who von Politik und Wirtschaft in seinem Bildungsfonds

Im Beraterkreis des Stephen A. Schwarzman-Scholarship sind zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aktiv. Dazu gehören die früheren amerikanischen Außenminister Condoleezza Rice, Colin L. Powell sowie Henry A. Kissinger. Außerdem würden "einige Universitäts-Präsidenten" im Beraterkreis des Schwarzman-Bildungsfonds tätig, ebenso wie der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy oder der ehemalige britische Premierminister, Tony Blair. Das Board sei ein "who’s who of investors, diplomats and other influential figures, some of whom also have political or financial ties to China", schreibt die New York Times.

Der Großinvestor Schwarzman sagte zu seinen Beweggründen für den neuen China-Bildungsfond, dass er sich Sorgen mache, dass - so lange die chinesische Wirtschaft jährlich solch starken Wachstumsraten habe, wie bislang - dieses zu Spannungen zwischen China und dem Westen führen könnte. Dieses umso mehr, als dass die amerikanische Wirtschaft nur noch schwach wachse, die europäische aber fast gar nicht mehr (Ausnahme: Deutschland).

Das neue chinesische Bildungsprogramm des Blackstone-Gründers Stephen A. Schwarzman soll in den nächsten 50 Jahren circa 10.000 Studenten das Auslandsstudium in China ermöglichen. 45 Prozent der Studenten sollen aus den USA kommen, 20 Prozent aus China, 35 Prozent aus Australien, Kanada, Europa, Asien oder Lateinamerika.

Die Beziehungen von Schwarzman zu China beruhen auf jahrelanger Zusammenarbeit. Bereits im Jahr 2007 hatte er einen Anteil an Blackstone im Wert von 3 Mrd. US-Dollar an die chinesische Beteiligungsfirma "China Investment Corporation" verkauft.

Deutschland lässt 60.000 Chinesen kostenlos an deutschen Universitäten Maschinenbau und Ingenieurswissenschaft studieren...

Deutschland geht einen entgegengesetzten Weg: So dürfen jährlich rund 60.000 Chinesen kostenlos an deutschen Universitäten studieren - meist im Maschinenbau oder der Ingenieurswissenschaft. Die Chinesen gehen dann mit deutschem Knowhow zurück nach China und helfen dort, die Industrie aufzubauen. Nicht selten ist es sogar zur Spionage von chinesischen Studenten in Deutschland gekommen.

So gab es einmal einen Fall, in dem eine chinesische Studentin auffallend viele Überstunden machte. Am Wochenende wurde sie dann von einem misstrauisch gewordenen Abteilungsleiter bei Siemens entdeckt: Wie sie mit einer Mini-Kamera gerade zahlreiche Dinge vom Computer abfotografierte. Als besonders beliebt unter Chinas Studenten gilt zum Beispiel die deutsche Technische Universität in Goslar.

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