Fraud Organisiertes Verbrechen "Yoona" - Polizeipräsidium Konstanz nimmt Stellung zum Kryptowährungsbetrug und den NETZ-TRENDS.de-Fragen

Konstanz, München, Karlsruhe – Zwischen Januar und April 2024 kam es in Deutschland zu einer ausgeklügelten Betrugsserie, initiiert von einer Täterin, die unter den Identitäten Lim Yoona, Yoona und möglicherweise auch Suk-Jeong agierte. NETZ-TRENDS.de stellte mehrere Fragen zum Fall an das Polizeipräsidium Konstanz, auf die Katrin Rosenthal aus der Öffentlichkeitsarbeit geantwortet hat. Diese Antworten teilen wir hier zur Aufklärung mit unseren Leserinnen und Lesern.

Bild: NETZ-TRENDS.de mit KI.

Die Täterin verwendete Bilder einer bekannten südkoreanischen Sängerin, ebenfalls namens Yoona, um Verwirrung über ihre Identität zu stiften. Die Klärung, ob sie auch als Suk-Jeong agiert, obliegt den Behörden in Konstanz, Karlsruhe, Hessen und München.

Yoona ist ein aktives Mitglied einer schweren internationalen kriminellen Vereinigung, die im Bereich Kryptowährungsbetrug tätig ist, mit umfangreichen Verbindungen nach Asien, einschließlich Kambodscha, Südkorea, Thailand, Vietnam und Malaysia. Sie ist in Delikte wie Erpressung, Betrug, Identitätsdiebstahl und schweren finanziellen Diebstahl involviert. NETZ-TRENDS.de berichtete erstmals am 6. April 2024 über den Fall, und am 13. April 2024 folgte ein ausführlicher Artikel der BILD ZEITUNG.

Erpressung, Betrug, Identitätsdiebstahl, Kryptobetrug - Yoona operiert wahrscheinlich aus Deutschland heraus

In nur drei Monaten erlitten vier deutsche Männer einen Gesamtschaden von 200.000 Euro. Der geschätzte Gesamtschaden, den Yoona verursacht haben dürfte, könnte in die Millionen gehen. Zur weiteren Aufklärung des Falles, in dem der Konstanzer Ingenieur Thorsten W. (anonymisiert als Peter S.) um 100.000 Euro betrogen wurde, hat sich NETZ-TRENDS.de an das Polizeipräsidium Konstanz gewandt um unsere jährlich rund 450.000 Leser und Leserinnen aufzuklären.

Yoona hat WhatsApp und Telegram genutzt, um anonym Kontakt aufzunehmen und falsches Interesse vorzutäuschen. Thorsten W. hat inzwischen Anzeige bei der Polizei Konstanz erstattet, und die Ermittlungen werden von einem Herrn W. aus der Cybercrime-Einheit geführt. Trotz der Anzeige bleibt Yoona auf freiem Fuß und setzt ihre betrügerischen Aktivitäten fort. Hier sind Katrin Rosenthals Antworten zum Stand der Ermittlungen.

Wie gut ermittelt die Polizei Konstanz mit ihrer Cyber-Einheit?

Aktueller Stand der Ermittlungen

Auf die Frage von NETZ-TRENDS.de nach dem Fortschritt der Ermittlungen teilte Rosenthal vom Polizeipräsidium Konstanz unserem Medium mit: "Zum aktuellen Stand der Ermittlungen können wir in einem laufenden Verfahren keine Angaben machen." Diese Standardvorgehensweise soll die Integrität der Untersuchung schützen helfen und mögliche Beeinträchtigungen verhindern.

Zusammenarbeit der Behörden

Angesichts der Vielzahl von Opfern, die von Yoona betroffen sind, erläuterte Rosenthal auf die Frage nach der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften: "Die sachbearbeitende Stelle prüft, ob es sich bei den verschiedenen Fällen um dieselbe Täterschaft handelt. Entsprechend werden die Fälle dann über die zuständigen Staatsanwaltschaften koordiniert oder gegebenenfalls zusammengeführt. Zudem tauschen sich die Cyber-Crime-Spezialisten aus, um die Möglichkeiten zur Erzielung von Ermittlungserfolgen zu bewerten – oder auch nicht. Dies geschieht sowohl auf Landes- als auch, wenn erforderlich, auf Bundesebene."

Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung

Das Polizeipräsidium Konstanz hat auch Empfehlungen für Bürger herausgegeben, wie man sich vor ähnlichen Betrugsfällen schützen kann. Rosenthal betonte die Notwendigkeit, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und warnte vor den Versprechungen von Trading-Scams, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen: "Beim Trading-Scam versprechen Betrüger Anlegern außergewöhnlich hohe Renditen, vor allem bei Kryptowährungen. Sie präsentieren sich als Experten und bieten angeblich unschlagbare Handelsstrategien oder Softwarelösungen an. Ihr Ziel ist es, Anleger davon zu überzeugen, ihr Geld in vermeintlich profitable Schemata zu investieren. Die Opfer investieren im Glauben, gut beraten worden zu sein, doch sehen sie das investierte Geld nie wieder!"

Weiterhin riet Rosenthal den Bürgern, sich gründlich über Trading-Plattformen zu informieren, bevor sie sich anmelden oder Geld überweisen, und empfahl die Nutzung der Unternehmensdatenbank der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) für verlässliche Informationen. Sie warnte davor, sich unter Druck setzen zu lassen und riet: "Fragen Sie notfalls bei der offiziellen Plattform nach, wer der Händler ist." Zudem sollte man keine sensiblen Daten preisgeben, wie Zugangsdaten zum Online-Banking oder zum Depot.

Abschließend appellierte sie an die Bürger, bei Verdacht auf Betrug aktiv zu werden: "Befürchten Sie Opfer geworden zu sein? Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei!"

Möglichkeiten zur Mithilfe

Das Polizeipräsidium ermutigt Betroffene und Zeugen, sich aktiv einzubringen: "Anzeige erstatten und Daten sichern und zur Verfügung stellen."

Diese detaillierte Antwort des Polizeipräsidiums Konstanz zeigt die Komplexität der Ermittlungen in Cyber-Betrugsfällen und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden, um solche transnationalen Betrugsnetzwerke effektiv zu bekämpfen.

236.087 EUR Schaden durch das Netz der Organisierten Kriminalität von (Lim) Yoona beziehungsweise Suk-Jeong

In einer ausgeklügelten Betrugsserie zwischen Januar 2024 und April 2024, orchestriert von einer Täterin, die unter verschiedenen Identitäten wie Lim Yoona oder schlicht als Yoona agiert, möglicherweise auch als Suk-Jeong, wurden zahlreiche Opfer in Deutschland um erhebliche Summen gebracht. Diese Täterin nutzte diverse Kommunikationswege, darunter WhatsApp und Telegram, und verschiedene Telefonnummern, um ihre Opfer zu kontaktieren.

Mehrere ihrer Opfer hatten sich an NETZ-TRENDS.de gewendet und schilderten ihre verheerenden Erfahrungen mit der Betrügerin oder mehreren Betrügern. Yoona, beziehungsweise Lim Yoona, ist ein Name, der auch von einer prominenten südkoreanischen Sängerin stammt, deren zahlreiche Bilder auch an die Opfer gesendet wurden. Ob Yoona auch unter dem Namen Suk-Jeong agiert, oder ob es unterschiedliche Täterinnen oder Täter sind, ist bisher nicht klar und Aufgabe der ermittelnden Behörden in Konstanz, Hessen und München.

Die jüngsten Betrugsfälle, die von den Opfern bei NETZ-TRENDS.de gemeldet wurden, enthüllen ein ausgedehntes Netzwerk, das gezielt Kryptowährungsplattformen missbraucht. Diese Plattformen, die sich als seriöse Anlageoptionen tarnen, entpuppen sich zunehmend als kriminelle Unternehmungen mit Glücksspielcharakter, die darauf abzielen, Anleger um ihr Geld zu bringen. Die betroffenen Opfer erleiden dabei erhebliche finanzielle Verluste durch diese betrügerischen Aktivitäten, die auf den ersten Blick als legitime Investitionsmöglichkeiten erscheinen.

NETZ-TRENDS.de berichtete ausführlich über Peter S. aus Konstanz, der eigentlich Thorsten W. heißt und unter diesem Namen auch Strafanzeige bei der Polizei Konstanz stellte, wurde zunächst von Yoona über eine Nachricht, die von der kambodschanischen Nummer +85-5967833091 gesendet und später zu +49-15778507425 (bzw. 015778507425) geändert wurde, kontaktiert. Er verlor nach Veranlassung von Yoona insgesamt 94.087 EUR in einem Betrug, der Investitionen auf der Plattform zsline.com umfasste, nachdem er auf Empfehlung von Yoona Gelder auf Kraken überwiesen hatte. Yoona hatte ihn mit angeblichen Geldwäsche-Behauptungen unter Druck gesetzt und sich zusätzlich seinen Personalausweis schicken lassen, damit er angeblich aus dem Geldwäschevorwurf herauskomme.

Simon Thieme aus München meldete, dass Lim Yoona, die behauptete in München zu wohnen, ihn über die Nummer +49 1521 0342554 kontaktierte. Er wurde um insgesamt 24.000 EUR erleichtert und stand unter Druck, weitere 22.000 EUR zu zahlen, um sein angeblich mit Geldwäsche belastetes Vermögen freizugeben. Seine Angelegenheit wird unter der Vorgangsnummer 0424532/2024 beim Polizeipräsidium Mittelhessen geführt.

Ein weiteres Opfer, MJ, wurde von Suk-Jeong, die sich als aus Dortmund stammend ausgab, kontaktiert. Er verlor 150 EUR nach einem Test-Investment, das nicht den gewünschten Gewinn brachte.

Jürgen J. aus München berichtete von einem Verlust von 50.000 EUR durch Betrügereien auf der Plattform krakentokens.com, nachdem er über WhatsApp unter der Nummer 01623027344 kontaktiert wurde.

To. erlitt einen Verlust von ca. 68.000 EUR nach Investitionen auf zsline.com über die App Bitget, nachdem er von Lim Yoona über WhatsApp mit der Nummer 01521 2561625 kontaktiert wurde.

Diese Fälle, die sich an NETZ-TRENDS.de wandten, zeigen ein schockierendes Muster von Kryptowährungsbetrug, das sich auf unterschiedliche Plattformen und Taktiken stützt, jedoch stets mit schwerwiegenden finanziellen Verlusten für die Betroffenen endet. Insgesamt haben sich fünf Opfer gemeldet, die zusammen einen geschätzten Schaden von fast 236.087 EUR erlitten. Diese erschütternden Berichte sind ein dringender Weckruf zur Vorsicht im Umgang mit digitalen Investmentplattformen und unterstreichen die Notwendigkeit einer erhöhten Wachsamkeit und strengeren Regulierung in der Welt der Kryptowährungen.

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