www.veganstrom.com Vegan Strom: Verbraucher setzen auf Ökostrom mit Tierschutz

Nicht jeder Ökostrom ist auch guter Ökostrom. Trotz gestiegener Anstrengungen in den vergangenen Jahren kommen bei der Ökostrom-Produktion noch viel zu viele Tiere um. Guter Ökostrom soll auch den Tierschutz beachten, teilte nun die Strommarke Vegan Strom aus Berlin (www.veganstrom.com) in einer Presseverlautbarung mit. Dies sei «die nächste große Herausforderung in der Ökostromwende». Verbraucher setzen ebenfalls immer stärker auf vegan in allen Lebenslagen. Das zeigen zahlreiche Studien.

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Vegan Strom und PETA ziehen in die Schlacht um mehr Tierschutz im Ökostrom-Markt. Die Tarife lassen sich sehen und sind in der üblichen Preisrange von Strom in Deutschland.

Auch deshalb fördere PETA ("PETA Deutschland") Vegan Strom, teilte die bekannte Tierschutzorganisation mit. Also tierfreundlichen Ökostrom. So unterstütze PETA die Marke «Vegan Strom», welche der Berliner Versorger «GreenStone Energy GmbH» auf den Markt gebracht hat. Der Strom wird im Direktvertrieb über die neue Webseite www.veganstrom.com an Verbraucher verkauft. Das Motto: Gegen Tierleid.

Zudem sagte Vegan Strom (Veganstrom.com), wonach man «aus grundsätzlichen Überlegungen die häufig von neuen Energieversorgern genutzten Vertriebswege wie Preisvergleichsplattformen» nicht nutze.

Gemeint dürften die bekannten Preisvergleichsseiten sein. Sie verdienen sich mit dem Verkauf von Energie Jahr für Jahr goldene Nasen. Denn sie sind es, an welche die Energieversorger teils saftig hohe Provisionen überweisen müssen. Im Markt werden Zahlen von bis zu 40 Euro pro abgeschlossenen Stromtarif genannt.

Ökostrom - aber Preisvergleichsportale kassieren kräftig mit

Bei manchen Energieversorgern summierten sich die Provisionszahlungen aus der Vermittlung von Stromtarifen auf den Preisvergleichsportalen auf über 40 Millionen Euro netto. Dies sagte der Geschäftsführer eines Energieversorgers gegenüber Netz-trends.de. Eine Summe, die schon in wenigen Jahren schnell erreicht sei. Geld, welches letztlich die Verbraucher bezahlen.

Ruinöser Preiswettbewerb

Die hohen Provisionszahlungen für die Vermarktungsleistung auf den Preisvergleichsportalen sind nicht nur hinsichtlich der Preisgestaltung von Energietarifen problematisch. Gleichzeitig wird so ein teils ruinöser Wettbewerber der Energieversorger massiv angeheizt. So mancher Konkurs belegte dies die vergangenen Jahre. Und Verivox oder Check24 waren hier mitschuld.

Und auch GreenStone Energy aus Berlin ist sicher: Eine solcher Wettbewerb gehe «zu Lasten eines wettbewerbsfähigen langfristig gesunden Ökostrom-Geschäftsmodells». Wieso Vegan Strom der bessere Ökostrom ist, das erklärt das Unternehmen so:

«Mit dem Begriff Vegan Strom möchte GreenStone Energy deutlich machen, dass es Ökostrom geben kann, ohne dass Hunderttausende Tiere dafür in Deutschland oder Millionen Tiere in Europa jährlich sterben müssen. Beispiel Offshore-Strom: Bei diesem Ökostrom sind die Schäden nach Erkenntnissen von Tierschützern sowie Naturschützern immer noch zu groß.[1,2]»

Unter «Offshore-Windenergie» versteht man die Stromerzeugung aus Windkraft auf dem Meer, also aus Windenergieanlagen (WEA).

Die Norsee wird mit Windkrafträdern verschandelt

Seit den 1990er Jahren sei besonders in der Nordsee am «Internationalen regenerativen Energiefeld Nordsee» gebaut worden, so Vegan Strom. Ebenso in der Ostsee. Vor allem durch das lautstarke Rammen der riesigen Windkraftanlagen in den Meeresboten würden massiv Fische und Meeressäugetiere geschädigt, warnen seit Jahren Tierschützer und Umweltaktivisten.

«Nach Schätzungen werden von den Windrädern jährlich zudem zehntausende, Vögel [3], darunter Möwen [4], erschlagen. Leider wird das Thema teils immer noch heruntergespielt. Immerhin werden an den Spitzen der Rotorblätter Drehgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h gemessen. Das ist für Vögel tödlich, werde seit Jahren international kritisiert[5]». Zudem schreibt Vegan Strom:

«Wie viele Vögel wirklich in den Windkrafträdern zu Meer oder Land verenden, ist unklar. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine 2016 vorgelegte regionale Studie unter dem Namen PROGRESS. Sie untersuchte das Kollisionsrisiko durch Windenergieanlagen Offshore und Onshore und nahm dafür 46 Windkraftanlagen in Norddeutschland als Beispiel. Nimmt man die dort ermittelten Zahlen als Basis, kommt man hochgerechnet auf ganz Deutschland nach damaligem Stand der Anzahl der Windkrafträder in etwa auf 163.000 jährlich in Deutschland durch Windkraftanlagen getötete Vögel. Darunter sind Möwen, aber auch circa 43.000 Mäusebussards (rund 7% der Population).[6] Ebenso Steinadler oder die bedrohte Population der wunderbaren Rotmilane. Hinzu kommen getötete Fledermäuse.»

163.000 Vögel sterben wegen Windkrafträdern in Deutschland - Jahr für Jahr

Auch das Bundesamt für Naturschutz sei sich der Problematik bewusst und habe in den vergangenen Jahren zahlreichen Forschungsprojekten geholfen, um die Schäden durch Windkraft an der Tierwelt zu reduzieren. Ein Versuch stellten beispielsweise «bio-akustische Vergrämungsgeräusche», dar. Sie sollen Vögel vor Windkraftanlagen warnen. Die Resultate seien aber nach Einschätzung von Tierschützern bislang nicht sehr erfolgreich. Im Gegenteil: In Offshore-Anlagen habe man durch den Einsatz von Ultraschall beispielsweise bei Möwen eine Anlockreaktion herausgefunden.[7]

In Deutschland wurde der Ausbau von Offshore im Rahmen des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG; Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See) vorangetrieben. Europaweit gibt es mittlerweile rund 5.050 Offshore-Windanlagen. Führend ist Großbritannien mit 10.000 MW, gefolgt von Deutschland (7500 MW), Dänemark, Belgien und den Niederlanden.[8] Alleine 2019 sollen weitere 500 Anlagen aufgestellt worden sein.[9]

Große Kollisionsgefahr mit Vögeln

Doch trotz aller Versuche, das Tierleid in der Ökostromproduktion weiter zu reduzieren: Der Bau von Windkrafträdern im Meer stelle, so Veganstrom, einen erheblichen Eingriff in das Ökosystem der im Meer beheimateten Tiere dar. Vor allem die Bauzeit sei eine große Belastung, zitiert der Ökostrom-Anbieter Dr. Ommo Hüppop vom «Institut für Vogelforschung» in Wilhelmshaven. Dieser habe schon vor Jahren zwei negative Aspekte genannt, die problematisch an Windkrafträdern im Meer seien: Der Verlust von Lebensraum und die Kollisionsgefahr mit Vögeln.[10]

Zwar gebe es auch Studien von Meeresbiologen, die besagten, nach dem Bau sei alles nur halb so schlimm. Doch Fakt sei, so Vegan Strom: Die Nordsee sei heute schon massiv belastet: «Menschliche Einflüsse wie Schifffahrt, Fischerei oder Öl- und Gasförderung haben das Ökosystem über Jahrzehnte stark verändert. Außerdem hat sich die Wassertemperatur in der Nordsee um durchschnittlich ein Grad erhöht» habe «DIE ZEIT» bereits 2013 geschrieben.[11]

Vegan Strom

Deshalb sei es nun an der Zeit, sind GreenStone Energy GmbH und die große deutsche Tierschutzorganisation PETA Deutschland überzeugt, «sich noch stärker um die Belange des Tierschutzes im Zusammenhang mit der Ökostromproduktion zu kümmern» und das Tierleid zu beenden und Vegan Strom zum Durchbruch zu verhelfen.

Denn Ökostrom müsse nicht Tiere gefährden. Als problematisch empfinde man, dass beim Aufbau der strittigen Offshore-Kapazitäten die gleichen Player am Start seien, welche vor 50 Jahren die Kernenergiekraftwerke, beziehungsweise deren Vorgänger vor über 100 Jahren den Braunkohletagebau zu verantworten hätten.

Der Offshore produzierte Strom werde über Seekabel mit dem Stromnetz auf dem Festland verbunden. Die Vergütung dieses Meeres-Strom und die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz regele die EEG-Novelle von 2009.

Vegan, führen GreenStone Energy und PETA aus, sei zum Beispiel Solarstrom: Die Marke Vegan Strom kaufe deshalb Solarstrom dort ein, wo es viel Sonne gebe. Bei Solaranlagen sei darauf zu achten, so GreenStone Energy, dass die Eingriffe in die Natur durch die Anlagebetreiber möglichst gering gehalten würden. Idealerweise sollten Gewerbeflächen für die Erstellung von Solarkraftwerken re-naturiert werden. Es böten sich Freiflächenanlagen im Süden Europas an.

Der Nachweis woher der Strom komme, welcher Haushalten geliefert werde, erfolge über sogenannte Herkunftsnachweise (HKN). Diese Herkunftsnachweise kaufe VeganStrom direkt von den Anlagenbetreiber der tierfreundlichen Energieerzeuger ein.

Solar- sowie Gezeiten- und Geothermiestrom

Nach vielen Überlegungen und intensiver Recherche sei VeganStrom in Zusammenarbeit mit PETA, heißt es in der Pressemitteilung weiter, zu der Überzeugung gelangt, dass Solar- sowie Gezeiten- und Geothermiestrom diejenigen regenerativen Stromquellen seien, welche die Tierwelt am wenigsten beeinflussten:

«Die Technik der Gezeitenkraftwerke befindet sich noch in der Erforschung. Deshalb ist die Anzahl an Gezeitenkraftwerken weltweit noch sehr überschaubar. Dennoch versucht www.veganstrom.com auch diesen Strom in den Strommix einzubeziehen. Damit sollen die daran forschenden Ingenieur*innnen bei der Kommerzialisierung dieser Technik unterstützt werden.»

Dr. Erik Oldekop, Gründer und Geschäftsführer sowie Stromexperte von GreenStone Energy stellt klar:

„Wir von VeganStrom glauben an die Macht der Konsumenten: Mit einer hohen Nachfrage an tierfreundlich erzeugtem Strom stärken wir die Entwicklung der Erneuerbaren Energien, die das Tierwohl in den Vordergrund stellen. Gemeinsam haben wir es in der Hand: Sie als Endverbraucher bestimmen die angebotene Menge an Strom ohne Tierleid im großen Stromsee und wir als Stromversorger kaufen entsprechende Strommengen aus den selektierten Stromquellen direkt ein.»

Außerdem ergänzt Oldekop: „Wer nur irgendwelchen Strom kaufen möchte, soll gerne weiterhin zu den großen Preisvergleichsportalen gehen. Wenn aber jemand sich gegen den Tod von Hunderttausenden Tieren bei der Stromgewinnung aussprechen möchte, wird die Herkunft wichtig.

Auf www.veganstrom.com können Verbraucher, denen Tierschutz wichtig ist, sehr einfach ihren Stromtarif wechseln.

Über GreenStone Energy

GreenStone Energy (GSE) wurde 2015 gegründet. Tausende Kunden vertrauen bereits auf das Unternehmen. GSE hat sich zum Ziel gesetzt, die Stromerzeugung zu revolutionieren. Ökologisch und dezentral – das ist die Basis. Mit seinem neuen Produkt Vegan Strom geht GSE noch einen Schritt weiter. Vegan Strom soll tierleidfrei werden, deshalb setzt Vegan Strom auf Sonne, Erdwärme und Gezeitenkraft. Vegan ist mehr als Öko und grenzt sich klar von anderen regenerativen Energieträgern wie Wind, Wasserkraft und Biomasse ab. Mit seiner innovativen Software sichert sich GSE geringere Verwaltungskosten, günstigere Einkaufspreise für Biostrom und ermöglicht einen unkomplizierten Full-Service-Wechsel.

GreenStone Energy glaubt, dass ein Wechsel zu veganen erneuerbaren Energien nicht nur notwendig, sondern vollständig möglich ist. Diese Änderung war jedoch langsamer als erwartet, hauptsächlich weil die bestehenden Versorgungsunternehmen in einer Vor-Software-Welt aufgebaut wurden und auf veraltete Technologie setzen. Aus diesem Grund verwendet GreenStone Energy Künstliche Intelligenz, um Software und Algorithmen zu erstellen. Damit sollen Energieerzeuger, Versorgungsunternehmen und Softwareentwickler bessere Verbindungen aufbauen, umweltfreundlichere Energie intelligenter liefern und ihre Abdeckung schneller als je zuvor mit viel mehr Transparenz für Endverbraucher erweitern.

Die Forschung von GreenStone Energy wird unterstützt vom Pro FIT-Programm der Investitionsbank Berlin. Das Pro FIT- Programm verwendet Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Bei der Kommerzialisierung seiner Technologie wird GreenStone Energy von EIT InnoEnergy unterstützt, dem führenden Innovationsmotor für nachhaltige Energie in ganz Europa. EIT InnoEnergy wurde 2010 gegründet und wird vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) gefördert.

Hintergrund Vegan Strom in Zukunft mit Zertifikaten

GreenStone Energy arbeitet derzeit daran, dass es schon bald Zertifikate gibt, die klar deutlich machen, dass der Tierschutz in der Stromproduktion in höchstem Maße eingehalten wird. Das sei bislang trotz aller Anstrengungen weder dem Offshore-Strom gelungen noch bei der Onshore-Produktion über Windräder an Land – egal in welches Land man blicke.[12]

Zwar gibt es beispielsweise bei Onshore-Windrädern Abschaltmechanismen. Sie sollen wenigstens die Fledermaus-Todesrate, welche jährlich in die Hunderttausenden alleine in Deutschland geht, reduzieren helfen. Aber erstens wird das zu wenig kontrolliert. Zudem gibt es immer noch zu wenig unabhängige Untersuchungen, welche die Effektivität dieser Abschaltmöglichkeiten näher untersuchen.

Bei der Solarenergie setzen PETA und GreenStone Energy auf Solaranlagen, die so gebaut werden, dass kein Lebensraum der Tiere beeinträchtig wird. Ideal sind dabei beispielsweise Solarständersysteme mit geringem Durchmesser die in den Boden gerammt werden und dann lediglich circa ein bis zwei Meter über den Boden hinausragen. Das heißt: Mit nur circa 200 Solar-Ständern auf einem idealerweise ehemaligen Gewerbegebiet kann ohne Probleme gut 1 Megawatt an Stromleistung zur Verfügung gestellt werden.

Solche konzipierten Solarparks können so gebaut werden, dass sie Lebensraum für kleine Säugetiere bieten. Der Eingriff in die Natur ist marginal, erst Recht wenn sich dadurch ehemalige Gewerbeflächen renaturieren lassen. Demgegenüber stellt beispielsweise ein Hausbau durchaus einen größeren Eingriff in das Ökosystem dar. Auch dann, wenn die Solaranlage auf dem Hausdach installiert ist.

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