Umweltschutz Bill Gates "Clean Energy Fund" zum Pariser UN Klimagipfel?

Bill Gates, der Microsoft-Co-Gründer, ist bekannt dafür, dass er sein immenses Vermögen nicht nur privat nutzt, sondern damit Gutes tun möchte. Neben dem medizinischen Bereich, der Armutsbekämpfung und Förderung von Bildung, gilt seine Aufmerksamkeit scheinbar zunehmend dem Umweltschutz.

Bild: pixabay.com / CC0 Public Domain
Die USA sind bislang groß im Reden von Umweltschutz. Doch gemacht wurde nicht viel.

Bereits im Vorfeld der anstehenden UN-Klimakonferenz in Paris - die vom 30. November bis 11. Dezember 2015 stattfindet - machen Gerüchte die Runde, dass der mit einem geschätzten Vermögen von 70 bis 80 Milliarden US-Dollar reichste Mensch des Globus, eben Gates, in Kürze den größten jemals aufgelegten Clean Energy Fund starten wolle.

Bill Gates ist Co-Vorsitzender und Treuhänder der Bill & Melinda Gates Foundation. Dass Gates der Umweltschutz am Herzen liegt, zeigte er bereits am 27. September im Rahmen der jährlich stattfindenden Clinton Global Initiative in New York City.

Das Ziel des neuen Clean Energy Fund solle darin bestehen, zur Erforschung und Entwicklung sauberer Energietechnologien beizutragen. Da Amerikaner gerne davon sprechen, alles was sie anpackten, wäre weltweit einmalig und weltweit am größten, wundert nicht, dass schon im Vorfeld des Pariser Klimagipfels US-Medien berichten, der von Gates geplante Umweltschutz-Fonds sei die weltweltweit größte Anstrengung ihrer Art in der Geschichte der Menschheit.

Ganz so, als würde in Industrieländern wie Deutschland nicht seit den späten 1970er Jahren umweltfreundlich eingekauft, Müll getrennt und Häuser energieeffizient gebaut - was bis heute in den USA in den oftmals recht billig hochgezogenen Standardwohnhäusern, die als Holzhäuser gebaut werden, nicht der Fall ist.

Weitere Gerüchte rund um den angeblichen Gates-Umweltfonds lauten dahin, dass Gates vor allem Umweltschutz-Projekte in Schwellenländern, aber auch Industrieländer fördern wolle. Genannt werden zu vorerst die Vereinigten Staaten von Amerika, aber auch China oder Indien. Entsprechend der Energiewende in Deutschland, die zum Ziel hat, die komplette Energieversorgung der 80 Millionen Deutschen über erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Solarenergie in 20 Jahren zu bewerkstelligen, wolle angeblich der neue Umweltschutz-Fonds sich diesem Thema ebenfalls widmen.

Schon im Vorfeld der Pariser UN-Klimakonferenz, die am Montag startet, hatte der französische Präsident François Hollande erklärt, er hoffe, dass es bei dem Pariser Abkommen zu „robusten" Entscheidungen komme.

Im Juli hatte Bill Gates geschrieben, dass global bislang zu wenig unternommen werde, um Null-Kohlenstoff-Energie zu fördern. Ein paar Milliarden Dollar jährlich für die Forschung zur Überwindung der Kohlenstoff-Energie sei zu wenig. Nach Gates Schätzungen müsse mindestens das zwei- bis dreifache jährlich in die Forschung für regenerative Energien investiert werden, wolle man den Klimawandel aufhalten. Alleine in Deutschland erhält jeder zweite Haushalt seine Energie beispielsweise durch Braunkohle oder Steinkohle.

Weltweiter Vorreiter in der Klimapolitik ist trotz der Emissions-Affäre des deutschen Automobilbauers Volkswagen (VW) seit Jahren Deutschland. In keinem Land der Erde wird Umweltschutz seit bald 40 Jahren so intensiv betrieben wie in Deutschland. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Partei der GRÜNEN. Sie erklärte schon Mitte der 1970er Jahren den Atomausstieg als notwendig und hatte den Umweltschutz sowie die Friedenspolitik zu ihrem obersten Ziel ernannt.

In Ländern wie den USA gibt es noch nicht einmal eine Partei wie die GRÜNEN, die auf Regierungsverantwortung den Umweltschutz in den Vereinigten Staaten hätte vorantreiben können. Selbst in Wohnungen in New Yorks Nobelstadtteil Manhattan gibt es auch 2015 noch Penthouses, die dermaßen schlecht isoliert sind, dass die Wärme der Heizkörper nahezu eins zu eins durch die Wände ins Freie gelangt. Und das in Appartements die 4500 US-Dollar und mehr im Monat kosten.

Kommentar Pariser UN-Klimagipfel 2015

In den USA gibt es nach wie vor kaum gesetzliche Auflagen, dass Häuser energieeffizient gebaut oder nachgerüstet werden müssen. Auch sind es nach wie vor die USA, die Millionen Dreckschleudern auf den amerikanischen Highways unterwegs haben. Denn Umweltschutz beim Autofahrern war den Amerikanern ebenfalls über viele Jahrzehnte herzlich egal. So gelten bis heute die USA als die umweltschädigende Nation Nummer eins weltweit. Außer dass in den USA von Umweltschutz gerne groß geredet wird, ist in vielen US-Staaten nicht viel passiert.

Dass ausgerechnet ein deutsches Unternehmen nun den Eindruck erweckt, als wäre den Deutschen der Umweltschutz schnurzpiepegal. Dass Deutschland am Umweltschutz-Pranger durch die VW-Affäre steht, ist eine Groteske, da gerade in Deutschland der Umweltschutz seit Jahrzehnten die gesamte Bevölkerung durchzieht und diese mitzieht. In Städten wie Karlsruhe werden mittlerweile in neu gebauten Mehrfamiliengebäuden sogar dreifachverglaste Scheiben verbaut. Das Ziel: So soll noch energieeffizienter die Heizwärme in den kühleren Jahreszeiten in den Wohnungen belassen werden.

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