Die Bayerischen Motorenwerke feiern am Montag den 7. März ihr 100-Jähriges Jubiläum. Angefangen hatte BMW aber nicht als Autobauer, sondern als Flugzeugmotorenbauer.
Heute gehört BMW zu den größten und erfolgreichsten Automobilbauern weltweit. Die Zentrale des Unternehmens ist in München am Rande des Olympischen Dorfes.
Weltweit produziert BMW in 30 Werken. Die Hauptfeier zum 100-Jährigen Jubiläum findet in der berühmten Münchner Olympiahalle statt und zwar mit 2000 Ehrengästen. Das Motto der Feier lautet "The next 100 years". BMW will darin aufzeigen, wie sich der Automobilkonzern in den nächsten 100 Jahren entwickeln könnte und wie das Zukunfts-Auto aussehen könnte. Dass die Digital-Welt künftig eine besondere Rolle spielen wird, gilt als sicher. Dies zeigt auch eine kürzliche Titelgeschichte des Hamburger Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL vom 27. Februar 2016, welche da lautete: "Das Auto-Auto. Freiheit ohne Lenkrad: Das selbststeuernde Fahrzeug verändert unser Leben".
Allerdings wird in dem Text auch der wichtigste BMW-Konkurrent, Daimler-Chef Dieter Zetsche, mit den Worten zitiert, wonach er sicher sei, dass viele Autofahrer nach wie vor selber ihr Fahrzeug lenken wollten, da gerade dies den Fahrspaß und den Spaß am Auto überhaupt ausmache. So schreibt DER SPIEGEL:
"Daimler-Chef Zetsche glaubt dieser Vision, in der das eigene Auto zum Auslaufmodell wird und niemand mehr selbst steuert, nicht wirklich. Autofahren ist für ihn mehr als der bloße Transport von Personen von A nach B: Neben autonom fahrenden Autos, so Dieter Zetsche, werde es immer auch das Fahrzeug geben, das man mit den Händen steuert und mit einer Fußbewegung beschleunigt: ‚Was gibt es Schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein ein Cabrio über kurvige Landstraßen zu steuern?‘".
Anlässlich 100 Jahre BMW sind in der Olympiahalle in München auch die beiden BMW-Hauptaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt, zudem natürlich die führendende BMW-Mitarbeiter, Autohändler sowie Geschäftspartner beispielsweise aus der Zulieferindustrie, anwesend. Mit einer Videobotschaft war Montagnachmittag außerdem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) zumindest über Leinwand in München anwesend. Die meisten BMW-Mitarbeiter konnten die zentrale Jubiläumsfeier von BMW jedoch nur digital verfolgen. Dafür mietete BMW eigens die Allianz-Arena in München für 30.000 Mitarbeiter an.
Gegründet worden waren die Bayerischen Motorenwerke am 7. März 1916, also mitten im Ersten Weltkrieg. Damals lautete der Name des Unternehmens noch auf Bayerische Flugzeugwerke. Sehr früh baute BMW seine legendären Motorräder und zwar ab 1923. Mittlerweile gilt BMW mit Mercedes-Benz, Porsche und Audi als Marktführer bei luxuriösen Oberklassewagen. Weltweit gelten diese Autos mit Abstand als die besten – bis heute. Bei BMW arbeiten 116.000 Mitarbeiter.
Man sagt, dass in Deutschland jeder vierte bis fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Automobilbranche abhängt.
Das heißt aber auch: Die neuen in den Startlöchernden sitzenden Konkurrenten wie Google, Apple und Tesla – alle aus den USA – gelten als eine ernst zu nehmende Bedrohung. Auch wenn Google-Gründer Sergej Brin im Oktober 2015 erklärte, wonach Google angeblich keine eigenen Autos bauen wolle: "Wir haben nicht vor, selbst Autos zu bauen. Wir sind sehr darauf fokussiert, mit Partnern zu arbeiten".
Dennoch sind sich Deutschlands Automobilkonzerne einig, dass man zwar durchaus mit Google möglicherweise zusammenarbeiten wolle, aber sicherlich nicht den eigenen Brand und das Knowhow zu Gunsten neuer Automobilmarken an die US-Konkurrenten verscherbeln möchte. Erst Recht möchte auch BMW nicht am Digital-Tropf der Amerikaner hängen. Dennoch macht auch dieses Gerücht die Runde:
Dass BMW angeblich vergangenes Jahr Apple-Chef Tim Cook in München empfangen habe und dass BMW möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines Apple-Autos spielen könnte. Auf der anderen Seite soll Apple mittlerweile selber schon gut 1000 Mitarbeiter für sein Apple-Auto, die Rede ist von einem iCar, eingestellt haben. Dabei sollen zahlreiche Mitarbeiter von BMW, Mercedes, Audi oder Porsche abgeworben worden sein.
Der Umsatz des Dax-Konzerns BMW liegt bei 80 Milliarden Euro jährlich – bewegt sich also in etwa auf dem Niveau der Google-Holding Alphabet. Nur mit einem Unterschied: BMW gibt es eben nun seit 100 Jahren, Google erst seit 17 Jahren. Zudem macht Google einen Gewinn, der um ein vielfaches höher liegt als im mühsamen und personalintensiven Automobilbau.