Google-Invasion: Digital gesteuerte Häuser mit Nest

Nest stellt von Smartphones und Tablets intelligent steuerbare Thermostate (Nest Thermostat) und Feuermelder (Nest smoke alarm) her und hat eine Reihe von für Google nützlichen Patenten an Bord — was dem Technologieriesen eine satte Summe von 3,2 Milliarden Dollar wert war. Was bedeutet aber diese Invasion aus der Virtualität in die realen Privaträume für Verbraucher? Wie könnte ein solches Smart Home aussehen? Steuert Google schon bald das Haus der Zukunft?

Foto: Nest, Aya Brackett
Google kümmert sich jetzt auch um das Thema digital Energiesparen.

Der amerikanische Internetkonzern Google will sich nicht mehr nur auf unseren Computern einnisten, sondern auch direkt in unseren Häusern. Und das ist nicht nur sprichwörtlich gemeint: Nest Labs heißt eine Digital-Firma aus den USA, welche Google zwei Wochen nach Beginn des neuen Jahres für rund 3 Milliarden Dollar gekauft hat.

Ein maximal energieeffizient gestaltetes und gebautes Haus umfasst eine umfangreiche Digitalstruktur – beispielsweise eine Datenübertragung von Thermostaten oder Rauchmeldern. Hierzu schrieb kürzlich das Portal TopTarif in seinem Verbrauchermagazin für das mobile Internet beispielsweise: "Vernetzte Thermostate passen sich den Gewohnheiten ihrer Nutzer an. Sie können beispielsweise die Temperatur selbstständig senken, wenn niemand zu Hause ist, wodurch die Verbraucher Heizkosten sparen können. […]"

Weiterhin könne, schreibt das Vergleichsportal, "durch vernetzte Thermostate und Rauchmelder erkannt werden, wann Kohlenstoffmonoxid austritt oder ein Toast verbrennt". Doch wie könnten nun Bereiche des Privatlebens noch von Google gesteuert werden? Ritchie Djamhur wirft in einem Video einen sehr informativen Blick in die Zukunft der Nest-Google-Verschmelzung:

3,2 Milliarden Dollar — und Tony Fadell inklusive

Das Besondere an Nest: Je nach Nutzung passt sich das Verhalten und die Steuerung der im Haus platzierten Geräte an. Zudem lernt die App auf dem Smartphone / Tablet dazu und übernimmt die Regelung der Geräte auch automatisiert — und genau hier sieht Google das Potenzial von Nest.

Zu wissen gilt es auch, dass Google nicht nur die Produkte samt Patenten übernimmt. Im 3,2-Millarden-Deal ist zudem das Personal inbegriffen, unter vielen illustren Namen befindet sich der Erfinder und Mitbegründer von Nest, Tony Fadell.

Fadell mag vielen zunächst nichts sagen, jedoch spielte er die instrumentale Rolle bei der Erfindung und Entwicklung des iPod, und auch beim iPhone hatte er was zu sagen. "Weil er mehr Zeit für seine zwei Kinder haben wollte, erlaubte er sich nach seiner Zeit bei Apple eine Auszeit. In dieser Zeit verwandelte er sein Haus in einen Prototyp für ein Smart Home, um zu begreifen, wie das vernetzte Zuhause der Zukunft aussehen könnte", protokollierte Luca Caracciolo für t3n ein Gespräch, das vergangene Woche auf der Digitalkonferenz DLD in München mit Fadell stattfand. Doch nicht nur zu Apple hat Fadell einen guten Draht, auch mit Google ist er schon seit Jahren in Kontakt, weshalb die Übernahme durch Google Insider nicht überraschte.

Die Weichen sind gestellt

Jetzt müssen nur noch Regulierungsbehörden in den USA ihr grünes Licht für die Akquisition geben, und dann steht nichts mehr im Wege für Googles ferngesteuertes Haus. Noch gibt es Nest nicht in Deutschland (wo sich Google vor ein paar Wochen etwas blamiert hat), jedoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis Google (oder ein Konkurrent, der ähnliche Konzepte entwickelt und Google zuvorkommt) den europäischen Markt erobert.

Management Nest Google Digitale Häuser

Dem Mangement von Nest gehören derzeit an: Tony Fadell (Founder & CEO), Matt Rogers (Founder & VP of Eng), Matt Rogers (Founder & VP of Eng.), Erik Charlton (VP of Business), Shige Honjo (VP of Program Management & Manufacturing), Chip Lutton (VP and General Counsel), Yoky Matsuoka (VP of Technology), Yoky Matsuoka (VP of Technology), Doug Sweeny (VP of Marketing) sowie Tom von Reichbaur (CFO).

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