Neue Apple iPhone 5S Fingerabdruck-Technik in Diskussion

Dabei ist das iPhone 5S nicht das erste Smartphone mit der Fingerabdruck-Technik. Vielmehr lancierte beispielsweise der Google-Handyhersteller Motorola mit seinem Atrix Smartphone eine ähnliche Technik. Auch in Japan nutzen elektronische Bezahlmethoden mittlerweile die biometrische Sicherheit.

Foto: Apple Press
Apple bietet erstmals bunte iPhones. Besonders in Asien sind Farben beliebt.

Apple bringt mit dem neuen iPhone 5S Fingerprint Sensor nicht nur erstmals bunte iPhones in den Handel, sondern auch ein iPhone, das mit dem Fingerabdruck geöffnet werden kann. Üblich war bislang der Einsatz von Zahlen oder grafischen Mustern, die nachgezeichnet werden müssen. Gleichzeitig mit dem iPhone 5S verkauft Apple ab sofort die günstigere iPhone-Variante, das iPhone 5C. Die neue Fingerprint Technik im iPhone 5S bezeichnet Apple als Touch ID. Erstmals zeigte Apple am Dienstag in seinem Hauptsitz in Cupertino im US-Bundesstaat Kalifornien sein neues iPhone 5S vor einem Fachpublikum. Doch die Fingerabdruck-Technik ist nicht ganz unumstritten.

Allerdings gibt es daran auch Kritik: So beklagten Verbraucher immer wieder, dass sie manchmal ihre Geräte nicht mit ihrem Fingerabdruck hätten öffnen können. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Abgeschürfte Haut beispielsweise durch harte Garten- oder Bauarbeit oder ein nicht mehr einwandfrei funktionierendes Display.

Mit der neuen Fingerprint Technik, der Touch ID, könnte das Ende des von vielen nur mühevoll erinnerten Passworts kommen. In den USA ist bereits die Rede von "yesteryear": Denn wo nur noch ein Finger auf das Display gelegt werden muss, ist keine großartige geistige Leistung mehr notwendig. Besonders für ältere Bürger, die häufig große Probleme haben, die Vielzahl an Passwörtern sich zu merken, dürfte diese neue und nun zunehmend auf Smartphones angewendete Technik eine große Erleichterung sein.

Doch nicht nur eine anwenderfreundlichere Technik dürfte viele begeistern, sondern auch die größere Sicherheit. Denn ein Passwort kann geknackt werden, ein Fingerabdruck kann aber nur relativ schwer technisch nachgefertigt und angewendet werden.

Ob allerdings die neue Fingerabdruck-Technik im Handy auch Stasibehörden, wie die US-amerikanische NSA (National Security Agency), abhalten kann, ist bislang unbekannt. Häufig fischen solche Dienste Daten nicht direkt auf dem Smartphone oder Notebook ab, sondern vorher - an den Schnittstellen der Telekommunikationsanbieter oder den Glasfaserkabeln, die beispielsweise die USA und Europa digital verbinden.

Neben den Smartphones sind Tablet-PCs oder Laptops für die neue Fingerprint-Technik im Gespräch. Auch hier gelten die stets von neuem einzugebenden Passwörter mittlerweile als eine etwas veraltete und unbequeme Technik.

Dass Apple eines Tages die Biometrik-Technik im Sicherheitsbereich der Apple-Produkte einführen würde, steht spätestens seit dem Juni 2012 fest. Damals kaufte der weltweit reichste Konzern für 356 Mio. US-Dollar die Biometric-Firma AuthenTec. Kurz darauf, im Oktober, schloss Apple einen Vertrag mit der australischen Firma Microlatch ab, welche ebenfalls im biometrischen Bereich tätig ist.

Nach wie vor ein Grundsatzproblem ist, dass viele Nutzer viel zu einfache Passwörter anwenden (Städtenamen, Tiernamen, ihren Geburtstag etc.) und dabei missachten, dass diese leicht von Kriminellen gehackt werden können. Deshalb gründete beispielsweise PayPal in diesem Jahr die Passwort-Hilfe, die "Fast Identity Online Alliance" (FIDO).

Auch der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman forderte Mitte Mai 2013 die Industrie auf, bessere Sicherheitssysteme in den Handys oder Notebooks einzuführen. In einem Brief an Apple, Microsoft, Google und Samsung forderte er, dass die "phone industry" erheblich größere Anstrengungen als bisher unternehmen solle, um beispielsweise gestohlene Handys besser vor unbefugten Zugriffen zu schützen.

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