Anlage Sturzflug Commerzbank Aktie ärgert Aktienbesitzer / Zu Bonuszahlungen von Gericht gezwungen

Markus, ein Student aus Leipzig, ärgert sich: Seine hart verdienten Aktien bei der Commerzbank AG, welche er sich vor zwei Jahren für 700 Euro kaufte, sind fast nichts mehr wert. Denn jetzt erlebte der Student einen bitteren Absturz und er versteht die Welt nicht mehr: "Meine Aktien sind nur noch rund 100 Euro wert. Nachdem der Aktienkurs drastisch eingebrochen war hat die Commerzbank zwar mehrere Aktien zu einer zusammengelegt um den Kurs zu stabilisieren, aber mir hat das gar nichts gebracht."

Commerzbank Presse
Commerzbank-Zentrale in Frankfurt a.M.

Dass die Commerzbank-Aktie derzeit unter Druck steht, dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Bank erst am 23. April 2013 von Moody's Investors Service downgegraded worden ist - und zwar auf "Baa1" von zuvor "A3 negative". Neben der Commerzbank AG wurde auch die Commerzbank International S.A. (CISAL) herabgestuft - und zwar auf Baa2 von zuvor Baa1 negative.

Die kurzfristige Bewertung (short-term rating) beider Commerzbank-Banken wurde auf Prime-2 festgesetzt. Gleichzeitig wurde die "long und short-term" Bewertung ebenfalls herabgesetzt - und zwar für die Hypothekenbank Frankfurt AG (HF) auf Baa3/P-3 von zuvor Baa2/P-2 negative. Es heißt, auf diesem Niveau vergebe Moodys den Banken nun eine "stabile" Aussicht. Die Commerzbank war auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise unter den deutschen Rettungsschirm von der Bundesregierung genommen worden (bail out).

Dass die Commerzbank aus mehreren Aktien eine Aktie gemacht hat, ist zumindest für die Commerzbank selber ein kurzfristiger Schutz: Die Aktie war kurz vor Ramschniveau: War sie doch innerhalb weniger Wochen von einst über 16 Euro auf nur noch rund acht Euro abgestürzt. Solche Wertverluste sind für große Dax-Unternehmen wie die Commerzbank eher äußerst ungewöhnlich.

Die Commerzbank begründete die Zusammenlegung von mehreren Aktie zu einer damit, dass es so gelungen sei, den Wert der Aktien wieder zu steigern. Damit habe man zudem die Voraussetzungen geschaffen, um eine Kapitalerhöhung von 2,5 Mrd. Euro stemmen zu können. Die Kapitalerhöhung plant die Commerzbank Mitte Mai. Derzeit liegt ihr Aktienkurs bei nur noch 10,69 Euro.

Nicht gerade gelegen dürfte der Commerzbank kommen, dass sie von einem britischen Gericht aktuell dazu verdonnert wurde, 104 Londoner Investment Bankern nachträglich 52 Mio. Euro - also rund 500.000 Euro pro Kopf - als Bonus überweisen zu müssen. Der Bonus war den Bankern, so argumentierten sie mit Hilfe ihrer Rechtsanwälte vor Gericht, ihnen noch von der Dresdener Bank zugesagt worden. Die Commerzbank hatte die Dresdener Bank sowie ihre Investment-Sparte, die Dresdner Kleinwort Investment Banking, im Januar 2009 übernommen.

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