Teuer! Verbogene iPads: Apple verlangt bis zu 700 Euro Reparaturkosten

Das US-Unternehmen Apple bestätigte vor wenigen Wochen, dass einige iPad-Pro-Modelle bereits ab Werk verbogen seien. Hierbei handle es sich jedoch nicht um einen Defekt, sondern um fertigungsbedingte Verformungen, so der Konzern. Wer sich dennoch daran stört, muss für die Reparatur tief in die Tasche greifen.

Bild: Apple Presse
Nicht alle Modelle des neuen iPad Pros von Apple sind ab Werk fehlerfrei. Zahlreiche Nutzer beklagen sich über ein verbogenes Metallgehäuse.

Wer unter seinem Weihnachtsbaum ein neues iPad Pro liegen hatte, sollte sich das Gerät genau anschauen. Denn bereits Anfang Dezember machten Berichte die Runde, wonach einige Kunden beim Auspacken des Tablets ungewöhnliche Verformungen feststellten. [1]

Apple sieht Qualitätsstandards „erfüllt oder übertroffen“

In einer ersten Reaktion gegenüber The Verge erklärte Apple, dass einige Modelle ab Werk „mit einer sehr leichten Verbiegung“ ausgeliefert würden. Hierbei handle es sich jedoch nicht um einen technischen Defekt, sondern lediglich um eine Abweichung, die im Herstellungsprozess auftreten könne und normal sei. [2]

Auf die Funktion und die Lebensdauer des iPad habe die Verformung keine Auswirkung, versicherte Apple weiter. Der Vizechef für Hardwareentwicklung des US-Konzerns, Dan Riccio, teilte in einer E-Mail an Käufern mit, dass die verbogenen Tablets die Qualitätsstandards „erfüllen oder übertreffen“. Seine Aussage sorgte bei vielen Apple-Fans für Irritationen. [3]

Reparaturkosten von bis zu 700 Euro

Auf wenig Verständnis stößt auch Apples Umgang mit der iPad-Affäre. Eine kostenfreie Reparatur bietet der Hersteller nämlich nicht an. Da es sich laut Hersteller nicht um einen Defekt handle, griffen auch keine Garantie- oder Gewährleistungsansprüche. [4]

Wer dennoch mit dem iPad unzufrieden ist, kann auf eigene Kosten eine Reparatur in Auftrag geben. Und die lässt sich Apple fürstlich bezahlen. So werden laut offizieller Preisliste je nach gewähltem Modell zwischen 541 und 701 Euro verlangt. Zum Vergleich: Ein neues iPad Pro gibt es bei Apple ab 879 Euro, einschlägige Preisvergleiche listen es sogar ab 829 Euro. [5]

Verbogenes iPad am besten im Store schnell retournieren

Für Kunden, die eine zusätzliche „Apple Care +“-Versicherung abgeschlossen haben, kostet die Reparatur immerhin noch 49 Euro. Zusätzlich muss aber auch ein Reparaturauftrag für „Unfallschäden“ von maximal zwei möglichen eingelöst werden. [6]

Um die kostenpflichtige Option zu umgehen, sollten Neu-Besitzer ihr erworbenes Gerät genauestens überprüfen und bei Bedarf schnell retournieren. Innerhalb einer 14-tägigen Widerrufsfrist kann das Gerät nämlich ohne Angaben von Gründen zurückgegeben oder umgetauscht werden.

Im Falle eines Umtauschs empfiehlt es sich zudem, einen Apple Store aufzusuchen. Dort kann das neue Gerät direkt in Augenschein genommen werden und noch im Laden auf Mängel überprüft werden.

Einzelnachweise:

[1] Apple Says Some 2018 iPad Pros Ship Bent, But It’s Normal and Not a Defect von Juli Clover, in: macrumors.com vom 19. Dezember 2018, Abruf am 02. Januar 2019.

[2] Apple confirms some iPad Pros ship slightly bent, but says it’s normal von Chris Welch, in: theverge.com vom 19. Dezember 2018, Abruf am 02. Januar 2019.

[3] Apple VP says 2018 iPad Pro ‘meets or exceeds’ quality and flatness standards von Chris Welch, in: msn.com vom 23. Dezember 2018.

[4] Apple's gaslighting over bent iPads is a stunning response to a serious problem von Michael Simon, in: macworld.com vom 27. Dezember 2018, Abruf am 02. Januar 2019.

[5] Service und Reparatur des iPad von Apple, in: apple.de, Abruf am 02. Januar 2019.

[6] Apple will replace your bent iPad Pro, but it will cost you von Leif Johnson, in: macworld.com vom 21. Dezember 2018, Abruf am 02. Januar 2019.

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