Google Selbstfahrendes Auto: Schon 100 Prototypen des google-selfcar / Partner gesucht, sagt Co-Gründer Sergey Brin

Bereits jetzt hat Google ein selbstfahrendes Auto im Einsatz, das bislang allerdings die Geschwindigkeit eines Fahrrads aus Sicherheitsgründen nicht überschreitet – 25 Meilen pro Stunde. Neben den Amerikanern basteln faktisch auch alle deutschen Autokonzerne an einem selbstfahrenden Auto: BMW, Porsche, Audi, Mercedes, VW – doch die meisten hörten den Weckruf erst aufgeschreckt nachdem die Medien bereits vor Jahren erstmals über Googles Traum eines selbstfahrendes Autos berichteten:

Foto: Google
Google-Chefs: Eric, Larry und Sergey träumen vom selbstfahrenden Auto und investieren Milliarden in dieses Projekt. Geld hat Google mehr als genug - über 30 Milliarden Dollar auf der hohen Kante.

Der Technik-Konzern Google sucht nun Partner, um den Traum vom selbstfahrenden Auto ("google-selfcar") wahr werden zu lassen. Das soll nun Google-Co Sergey Brin in einer Hausmitteilung geschrieben haben. Er steht auch hinter dem zweiten großen Google-Projekt, den internetfähigen Spionagebrillen Google Glass.

Neben Google und den deutschen Automobilkonzernen sind auch zahlreiche Universitäten weltweit damit beschäftigt, in der Forschung eines sicheren selbstfahrenden Autos voranzukommen – unter ihnen beispielsweise die deutsche Eliteuniversität, die Technische Universität in Karlsruhe.

Bislang ist jedenfalls bekannt: Google verfügt bei weitem noch nicht über das Technik-Knowhow wie beispielsweise die über hundert Jahre alten deutschen Konzerne Siemens oder Bosch. Doch Google holt auf – vor allem auf Grund seiner Bar-Kriegskasse in Höhe von über 30 Milliarden US-Dollar. Jährlich erwirtschaftet Google bereits jetzt gut 13 Milliarden Dollar Gewinn – und es werden jährlich mehr. Das bedeutet:

Alleine vor der wirtschaftlichen Macht von Google und dem unbedingten Siegerwillen seiner Grüner, Sergey Brin und dem CEO und Co-Founder Larry Page sollten sich deutsche Technik-Fürsten in den DAX-Konzernen fürchten. Schon heute sind die deutschen Dax-Konzerne kaum mehr mehrheitlich in deutscher Hand. Vielmehr ist der amerikanische Investment-Fonds BlackRock der größte Anteils-Holder.

Google-Co-Chef Brin sagte, wonach "wir Partner haben, um diese Prototypen bauen zu können und wir erwarten, dass wir auch künftig verstärkt mit Partnern die Zukunft hier gestalten".

Eines dürfte klar sein: Die Ingenieure des google-selfcar, also des selbstfahrenden Google Autos, werden die bereits bestehende Hightech-Tendenz, welche vor allem die deutsche Automobilbranche seit Jahren weltweit führend und sehr erfolgreich vorantreibt, versuchen weiter auszubauen. Dabei dürfte aber Google ohne das Technik-Knowhow etablierter Automobilkonzerne kaum wesentlich vorankommen können.

Doch sollte man Google hier nicht unterschätzten. Für die deutschen Automobilkonzerne steht die große Frage im Raum: Soll man mit dem US-Technik-Monster Google zusammenarbeiten oder nicht? Im worst case könnte es so laufen, wie mit den Partnerschaften in China: Knowhow-Transfer auf Kosten der künftigen Selbstständigkeit in einem wichtigen neuen Segment – eben jenem der google-selfcars.

Neben Sergey postete nun auch Chris Urmson, der Direktor von Googles selbstfahrendem Auto-Projekt, wonach man als bislang unbeschriebener Automobilkonzern primär derzeit daran arbeite, dass das Auto wirklich sicher für seine Insassen aber auch seine Umgebung fahren könne. Der Schwerpunkt der Technik-Entwicklung liege also (wie nicht anders zu erwarten) auf der Sicherheit.

So schrieb Urmson: "Unsere Software und Sensoren müssen die ganze Arbeit im Fahrzeug bewältigen. Wir lernen von ihnen und passen die Technik immer so schnell wie möglich an." Im Zentrum stehe also nicht mehr "ein Lenkrad, Gaspedal, Bremspedal ... da die Verbraucher das dann nicht mehr brauchen". Wie stark Google aufs Entwicklungs-Gas drückt, zeigt sich daran, dass Google bereits in etwa hundert automatisierte Prototypen des selbstfahrenden Autos, also des google-selfcar, am Start hat.

Ende 2014 wolle man zudem, so Google, auch Autos bauen, welche sich traditionell manuell steuern ließen. Auch wenn Google davon spricht, wonach man mit einem selbstfahrenden Auto, einem google-selfcar, "wenn alles gut geht, in einigen Jahren in einem Pilotprojekt in Kalifornien" fahren wolle, so halten das Beobachter für eine Nebelbombe: So ist bekannt, dass Googles Ehrgeiz sicherlich nicht auf ein paar Jahre Entwicklungsarbeit angelegt ist. Vielmehr würde es Konkurrenten nicht überraschen, wenn Google schon in den nächsten zwei Jahren mit einem überzeugenden Prototyp auf den Markt kommt.

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