Badeaustrüster Grohe verkauft für 3 Mrd. an Lixil Japan

Man habe, teilte Grohes bisheriger Konkurrent Lixil mit, nun einen Kaufvertrag mit den bisherigen Grohe-Eigentümern erzielt. Insgesamt solle der Kaufpreis bei rund 3 Mrd. Euro liegen. Im Laufe des Tages sollen weitere Details aus Japan oder direkt von Grohe aus dem Sauerland bekannt gegeben werden.

Foto: Grohe Presse
Der Badeausrüster Grohe gilt weltweit als Qualitats-Zeichen für Made in Germany.

Grohe ist ein weltweit bekannter qualitativ hochwertiger Ausrüster von Bädern und Wellness-Anlagen. Jetzt wird Europas größter Badezimmer-Ausrüster Grohe verkauft - an ein japanisches Unternehmen mit dem Namen Lixil. Das bestätige das Unternehmen am Donnerstag in Japans Hauptstadt Tokio.

Ursprünglich hatte Grohe den Plan, das erfolgreiche Unternehmen möglicherweise an die Börse zu bringen - allerdings mit den entsprechenden umfangreichen Berichts-Auflagen an die Finanzinvestoren und der entsprechenden regelmäßigen massiven Begleitung durch Finanzberichte und Analystenkommentatoren in den Medien und einschlägigen Onlineforen. In die Verkaufsaktion rund um Grohe waren die beiden Finanzhäuser, der Finanzinvestor TPG Capital, sowie Credit Suisse involviert.

Angeblich sei aber der Verkaufspreis von drei Mrd. Euro um immerhin eine Mrd. Euro niedriger, als man ursprünglich gedacht habe. Für TPG und Credit Suisse ist der Verkauf von Grohe ein Milliarden-Geschäft. Immerhin konnten sie ihren im Jahr 2004 bezahlten Preis von rund 1,5 Mrd. Euro mit dem jetzt anstehenden Finanzgeschäft nahezu verdoppeln. Auch wenn damals eine umfangreiche Heuschrecken-Debatte rund um die Finanzinvestoren TPG und Credit Suisse erfolgte, so fällt das nachträgliche Urteil über das Verhalten der Finanzinvestoren zumindest im Falle Grohe sehr gut aus. Man habe das Unternehmen gut und erfolgreich in den vergangenen zehn Jahren restrukturiert, heißt es.

Dennoch: Auch wenn Grohe nach wie vor als deutsches Unternehmen weltweit angesehen werden dürfte, also als ein Aushängeschild Made in Germany, so ist der Verkauf dennoch ein deutliches Zeichen, dass große deutsche Marken immer mehr in ausländische Hände übergehen. Man könnte auch sagen: Deutschland wird ausverkauft.

Der Verkauf vom Badeamaturen-Ausrüster Grohe wäre nach Angaben des Wall Street Journal der größte Kaufdeal von einem japanischen Unternehmen gegenüber einem deutschen seit dem Jahr 1995. Auch ein Verkauf von Epcos an die japanische TDK Corp. im Jahre 2008 für 1,84 Mrd. Euro gehört in diese Kategorie.

Bereits vor einiger Zeit hatte Lixil auf seiner weltweiten Einkaufstour sich das US-Unternehmen ASD Americas Holding Corp. einverleibt.

Grohe wurde im Jahr 1936 von Friedrich Grohe im Sauerland in Deutschland gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen 9.000 Personen. Der Jahresgewinn vor Steuern und Abgaben (Ebitda) lag bei 273 Mio. Euro. Der Umsatz liegt bei 1,4 Mrd. Euro, was einer Rendite (Ebitda margin) von 19% entspricht.

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