VR-Brillen CES 2016: Oculus Rift und HTC Vive im Vergleich

Virtual-Reality-Headsets waren der Technik-Trend auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas. Dabei gehörten Oculus Rift und HTC Vive zu den heiß begehrtesten Modellen. Doch welcher 3D-Helm ist der bessere? Netz-trends.de nennt die Stärken und Schwächen der Super-Brillen.

Bild: Oculus
Käufer brauchen Geld und Geduld: Das Oculus Rift kann für 700 Euro bereits vorbestellt werden. Die Auslieferung erfolgt aber erst im Sommer.

Der Begriff "Virtual reality" (VR) ist nicht erst seit der CES in aller Munde. Bereits seit den 80er Jahren arbeiten findige Tüftler an VR-Brillen. Der große Erfolg blieb allerdings aus – zu teuer waren die Geräte, die Technik zu unausgereift.

Das könnte sich in diesem Jahr allerdings grundlegend ändern. Mit Oculus Rift und HTC Vive kommen zwei 3D-Brillen auf den Markt, die die virtuelle Realität in die heimischen Wohnzimmer bringen.

VR-Brillen als Schlüssel zu neuen 3D-Welten

Anstatt auf einen statisch stehenden Monitor zu blicken, kann mit der VR-Brille eine computergenerierte Welt aus der Ich-Perspektive erkundet werden. Dazu greift der 3D-Helm auf zwei Bildschirme zurück, die beim Aufsetzen direkt vor den Augen positioniert sind. Der Nutzer sieht dann wie durch eine Ski-Brille in eine virtuelle Umgebung.

Diese 3D-Technik eignet sich vor allem fürs Gaming. Aber es gibt noch weitaus mehr Anwendungsgebiete: So kann sich zum Beispiel ein Architekt bereits vor Baubeginn durch ein Gebäude virtuell bewegen, oder ein Arzt mittels VR-Brille eine Operation aus der Ferne durchführen.

HTC Vive überzeugt mit besserer Ausstattung

In Sachen Bildschirmauflösung und Blickwinkel unterscheiden sich Oculus Rift und HTC Vive kaum. Die Displays der beiden Modelle arbeiten jeweils mit 1080 mal 1200 Pixeln, was summiert einer Auflösung von 2160 mal 1200 Pixeln entspricht. Auch der Blickwinkel ist mit 110 Grad bei beiden VR-Brillen identisch.

Unterschiede gibt es vor allem im Tracking: Setzt die VR-Brille von HTC auf große Bewegungsfreiheit im Raum, ist das Oculus Rift eher für sitzende Gamer gedacht. HTC spendierte seinem 3D-Helm nämlich noch zwei zusätzliche Lasersensoren, die sich im Wohnzimmer montieren lassen. Diese Sensoren können präzise die genaue Position im Raum bestimmen. Darüber hinaus verfügt die Brille von HTC über zwei Handcontroller, mit denen der Anwender seine Hände in der virtuellen Realität sehen und bewegen kann.

Diese beiden Features fehlen beim Oculus Rift. So nutzt die Brille der Facebook-Tochter eine Positionserkennung, die direkt im Helm verbaut ist. Außerdem liegt dem Oculus Rift lediglich ein ganz normaler Gaming-Controller ohne Handsteuerung bei. Im Vergleich zum HTC-Modell geht dadurch etwas Bewegungsfreiheit und Spieltiefe flöten.

Teures und hardwarehungriges Spielvergnügen

Oculus Rift ist bereits seit dem 6. Januar zum Preis von knapp 700 Euro vorbestellbar. Kleiner Wermutstropfen: Käufer müssen sich bis zur Auslieferung der VR-Brille noch etwas gedulden. Laut der Oculus-Homepage werden die Geräte frühestens Ende Juni 2016 geliefert.

Die Vorbestellphase für das HTC Vive beginnt am 29. Februar. Der Preis wurde für die HTC-Brille jedoch noch nicht bekanntgegeben. Aus Entwicklerkreisen hieß es allerdings, dass sich der Preis auf dem Niveau des Oculus Rift bewege.

Fest steht allerdings: Beide 3D-Brillen brauchen potente Hardware für ein einwandfreies Spielerlebnis. Das Oculus Rift setzt mindestens eine Grafikkarte des Typs NVIDIA GTX 970 (ab 320 EUR), einen Intel-Prozessor i5-4590 (ab 210 EUR) sowie USB 3.0-Schnittstellen voraus. Die Systemanforderungen dürften für das HTC-Modell ähnlich liegen. Hauptprofiteur der neuen VR-Technik ist dann vielleicht sogar der Hardware-Markt.

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