Apple iOS 7 Betriebssystem vor dem Start

Gerüchten zufolge legt Apple in Kürze das neue Betriebssystem iOS 7 vor ("mobile operating system"). Es ist der Nachfolger des derzeitigen Mobile Operating System iOS 6 und ist die Basis für das iPhone, iPad oder iPod touch. Doch wann genau Apple sein neues iOS 7 vorlegt, ist noch nicht bekannt. Es könnte auf der dieser Tage stattfindenden Apple Worldwide Developers Conference 2013 (10. Juni bis 14. Juni in San Francisco) sein. In über 100 Workshops und Vorträgen können Apple-Fans und IT-Fans mit Apple-Ingenieuren oder Softwareentwicklern auf Tuchfühlung und Austausch gehen. Apple kündigte jedenfalls schon einmal an, dass man mit iOS 7 die "apps to the next level" bringen wolle. iOS 7 läuft bei Apple unter dem Code-Namen "Innsbruck" - in Anlehnung an ein österreichisches Bergstädtchen. Möchte Apple damit zeigen, man erklimme den nächsten Berg? Mal abwarten.

Foto: Apple Press
Die Apple-Szene wartet gespannt auf iOS 7.

iOS 7 ist das Pendant von Apple zu Googles Android-System oder Microsofts Mobile Windows System für die Smartphones. Apple-Kenner gehen davon aus, dass der US-Konzern das Design des iOS 7 grundlegend überarbeiten wird. Erst vor einigen Monaten zeigte Konkurrent Microsoft, wie wichtig es ist, alle paar Jahre die Nutzer mit einem komplett neuen Screen-Design zu überraschen. Mittlerweile dient das Kachelsystem, welches Microsoft mit Windows 8 vorlegte, selbst Grafikern, die nicht für das Web entwickeln, als inspirierend für Broschüren oder Bücher.

Apple legt möglicherweise mit iOS 7, schreibt beispielsweise der Tec-Blog ibtimes, zum ersten Mal seit dem Jahr 2007 ein "major redesign" seines Betriebssystems vor. Damals war iOS neu im iPhone vorgestellt worden. iOS wird seit Jahren unter Federführung des Apple-Entwicklungschefs Scott Forstall vorangetrieben.

Veränderungen dürfte es, schreibt der Techblog ibtimes, vor allem in den folgenden weiteren Bereichen geben: Die Farben sollen knalliger werden, aber auch schlichter. Dabei würden möglicherweise Spielereien ("visuelle Methapern") weiter zurückgedrängt und die Funktionalität des Betriebssystems noch stärker in den Vordergrund gerückt. Fachleute gehen davon aus, dass Apple möglicherweise ein bisschen das Kachel-Grafik-System von Microsoft ("Metro-Look") zum Vorbild genommen haben könnte.

Veränderungen könnte es auch in der Animations-Möglichkeit von Fotos beispielsweise auf dem iPhone geben. Weitere Neuerungen, schreibt die ibtimes, könne es möglicherweise in den Bereichen "screen brightness, Wi-Fi, 3G/4G, Bluetooth, Mute, Airplane Mode, Personal Hotspot" geben. Nutzerfreundlicher dürfte auch die Integration und Anordnung von Apps werden.

Videos sollen schneller auf Vimeo.com oder anderen Plattformen hochgeladen werden können

Schon in den Appel-Betriebssystem iOS 5 und iOS 6 konnten Nutzer ihre Fotos, sobald sie geschossen worden waren, ohne Probleme parallel beispielsweise mit dem iPhone in Twitter, Facebook oder einem Photo-Stream hochladen. Mit dem iOS 7 solle es möglicherweise, so Blogger, weitere Möglichkeiten geben, auch Videos schneller und komfortabler vom Smartphone direkt auf eine Video-Plattform wie Vimeo.com hochzuladen. Vimeo.com steht in gewisser Weise zu YouTube in Konkurrenz, gibt es aber schon seit 2004 und ist vor allem in den USA durchaus relevant, wird aber auch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz immer beliebter. Grund: Die Präsentation der Videos wirkt für viele etwas professioneller als bei YouTube.

Bereits seit 2011 bietet Apple seinen Nutzern über die Funktion "Siri" die Möglichkeit, bestimmte Befehle mit der Stimme auszulösen, also einer "voice function". Man spricht hier von einem "virtual personal assistant". Auch Google ist hier zunehmend aktiv. Beispielsweise kann auf Apples iPhone seit 2012 die Googles Search app über einen Stimm-Befehl manövriert werden. Dennoch sehen Experten gerade in der Stimm-Steuerung noch weitaus mehr Möglichkeiten, als es bislang den Verbrauchern angeboten wird. Möglicherweise wird Apple also auch hier mit dem iOS 7 Betriebssystem in Kürze weitere Neuigkeiten bekannt geben. Ein entscheidender Nachteil der bislang angebotenen persönliche Voice-Assistenten ist der arg blecherne und künstliche Touch, geht man mit diesem in Interaktion.

Als ausbaufähig gelten die Bereiche des Wiedererkennens von Personen, welche in Siri oder anderen Sprach-Befehls-Programmen schon einmal einen Wunsch auf Assistenz gegeben haben. Optimierungsbedarf ist ferner im Erkennen von Wunsch-Befehlen, die ähnlich sind. Bislang gibt es faktisch - entgegen der Suchaufträge an Google, Yahoo oder Bing - in den Sprach-Steuerungs-Systemen keine Wiedererkennung. Es geht also jedes Mal wieder von Null los. Das ist mühlevoll und nicht gerade effizient.

Gigantische US-Spionage-Affäre düfte Entwicklerkonferenz überschatten

Doch unabhängig von den Neuerungen, die Apple auf seiner jährlichen Entwickler-Konferenz bekannt geben wird, dürfte ein Thema doch das Treffen überschatten: Die gigantische Spionage-Affäre der US-Regierung. Apple steht, wie Google, Facebook und sechs weitere Digitalunternehmen aus den USA, derzeit unter massivem Druck von Datenschützern und westlichen Regierungen – auch aus Deutschland. So wurde vor wenigen Tagen bekannt, wonach die US-Regierung mit diesen Unternehmen heimlich zusammenarbeite und weltweit hunderte Millionen Menschen ausspioniere – auch in Deutschland.

So würden die USA nicht nur sämtliche Handy-Telefonate, SMS, WhatsUp-Messages und vieles mehr heimlich protokollieren, sondern auch Internet-Suchanfragen in Google, Bing & Co abhören. Selbst Betriebssystem von Microsoft scheinen der US-Regierung in ihrer gigantischen Spionage-Attacke behilflich zu sein. US-Aussagen, wonach Cyber-Kriminalität primär eine Spezialität von China oder Russland seien, klingen da wie Hohn. Denn Menschen, die unbescholten sind, im privatesten Bereich auszuspionieren, ist ebenfalls kriminell. In Deutschland ist das ein Delikt im Rahmen des Strafrechts. Eigentlich müssten die Staatsanwaltschaften nun die Ermittlungen aufnehmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scheint das Thema bislang egal zu sein. Jedenfalls ist kein detaillierteres Statement bekannt. Ein Grund könnte sein, dass Merkel in Kürze den obersten Spionageherrn der USA, den Präsidenten Barack Obama (Demokraten), in Berlin begrüßen möchte.

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