In der Schweizer Stadt Zürich streiken die Taxifahrer. Wer am Dienstag versuchte vom Hauptbahnhof beispielsweise zum Flughafen Zürich per Taxi zu fahren, musste auf die - allerdings regelmäßig fahrenden - Regionalzüge ausweichen. Das Schweizer Onlineportal der kostenlosen Zeitung "20 Minuten" berichtet, wonach Abweichler unter den Taxifahrern, welche sich dem Taxistreik in Zürich nicht angeschlossen hätten, sogar von ihren Kollegen bespuckt worden seien. Der Taxifahrerstreik solle in Zürich noch bis Mittwoch 12 Uhr andauern.
Die Taxifahrer von Zürich montierten ihre gelben Taxi-Schilder vom Dach und blockieren die Taxistände in ganz Zürich. Damit möchte man Abweichler von der Abfahrt oder dem Ansteuern der offiziellen Zürcher Taxistände abhalten. Der Taxistreik von Zürich ist nicht nur für Geschäftsleute oder Touristen ungünstig, sondern auch für Kranke. Denn gerade Kranke nutzen gerne einmal im Rahmen der auch von den Krankenkassen übernommenen "Krankentransporte" ein Taxi - beispielsweise ins Krankenhaus oder zum Hausarzt.
Der Streik der Züricher Stadttaxis wendet sich vor allem gegen die billigeren Landtaxis. Diese würden, schreibt "20 Minuten", immer "dreister". Sie würden sich sogar, zitiert die Zeitung Dolores Zanini, Vizepräsidentin der Taxisektion Zürich, "unsere Standplätze" nutze. Die Taxifahrer möchten einerseits die Landtaxis aus der Stadt vertreiben, andererseits solle die Vergabe von Taxi-Konzessionen in Zürich deutlich beschränkt werden. Der Wettbewerb sei zu groß, was auf die Margen drücke. Ein Taxifahrer beschwerte sich gegenüber netz-trends.de: "Wir leben hier teils fast auf Sozialhilfeniveau. Taxifahren lohnt sich einfach nicht mehr. Der Wettbewerb ist einfach viel zu groß." Der Verdienst liege für ihn im Schnitt bei sechs Franken die Stunde. Das sei aber für eine teure Stadt wie Zürich viel zu wenig, um leben zu können.
Eine weitere Forderung der streikenden Taxifahrer ist es, dass sie die Busspur benutzen dürfen - wie das beispielsweise in Berlin erlaubt ist. Grund: So können Fahrgäste schneller transportiert werden und der Anreiz, ein Taxi in Zürich zu nutzen, steigt.