Oh Mann, schon wieder der Vierte Stock...

Der Mieter denkt: Na, wird wohl ein Prospektträger sein, den ein anderer Mieter reingelassen hat. Doch auch hier irrt er sich. Gegen 15 Uhr möchte er einkaufen gehen, öffnet den Briefkasten und - was sieht er - eine Postkarte vom Logistikkonzern DHL: Leider waren Sie nicht zu Hause, bitte holen Sie ihre Sendung am nächsten Werktag persönlich einen Kilometer entfernt in der Postfiliale ab und achten Sie dabei auf die Öffnungszeiten.

Der Mieter ist unter Schock, Wut kommt in ihm hoch: Wie bitte? Denkt er sich. Ich war doch den ganzen Tag zu Hause. Dann fällt ihm ein: Der ominöse Klingler am Morgen. Das war kein Austräger eines Werbeprospekts oder einer kostenlosen regionalen Wochenzeitung (Anzeigenzeitung), sondern der Assi-Austräger der DHL.

Klar, in den vierten Stock zu laufen, das war ihm zu viel. Dabei fragt man sich: Wie unverschämt sind eigentlich manche Beschäftigte beim deutschen Vorzeige-Logistiker DHL??? Wir möchten dabei nicht unfair sein: Hier ließen sich sicherlich auch einige andere Logistik-Unternehmen nennen, nur in dem hier geschilderten Fall ist es eben DHL.

Der Mieter macht sich den mühevollen Weg in die Postfiliale in den Schönhauser-Allee-Arkaden. Wie immer, warten dort bereits zehn Leute. Also brav anstellen in der Schlange. Direkt vor ihm sieht er einen älteren Mann. Auch er hält eine DHL-Postkarte in der Hand. Unser von dem Zusteller der DHL geprellter Mieter fragt: "Waren Sie etwa auch zu Hause, als die DHL klingelte und dann so tat, als wäre niemand zu Hause?"

Seine Antwort: Nein, er wäre wirklich nicht zu Hause gewesen. Doch er fügt dem hinzu: Die machen das aber doch in Berlin immer so, klingeln oder auch nicht. Und dann einfach Postkarte in den Briefkasten und so tun als wäre nie jemand zu Hause gewesen. Gerade Berlin sei für Austräger oft recht stressig, da viele alte Mietshäuser eben über keine Aufzüge verfügten. Das Treppensteigen sei den DHL-Leuten oft zu anstrengend...

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