HVV App: Wozu benötigt Hamburger Verkehrsverbund Zugriff auf Kontakte?

Kommentar - Es ist unglaublich, in welchem Ausmaß einige App-Anbieter sich in Updates über den Google Play-Appstore, den freien Aptoide-Appstore oder dem Apple-Appstore Zugriffe auf zahlreiche auch privateste Daten auf Handys „genehmigen“ lassen.

Ein immer weiter um sich greifendes Unding: Selbst einfachste Auskunfts-Apps verlangen immer mehr Zugriffe auf auch privateste Daten. Hier die App des HVV, also der Hamburger Verkehrsbetriebe.

Verwundert ist man, dass nun auch eher öffentliche Unternehmen, wie der Hamburger Verkehrsverbund HVV, Zugriff auf selbst intimste Daten per Update auf dem Smartphone erbitten.

Wer die HVV-App derzeit aktualisieren will oder aufgefordert wird, dies zu tun, reibt sich verwundert die Augen. So wollen die Hamburger Verkehrsbetriebe mit dem aktuellen Update automatisch Zugriff auf folgende Bereiche des Verbrauchers haben:

Kamera. Bereits Zugriff habe man sich genehmigen lassen für „Kontakte, Standort, Fotos / Medien / Dateien und WLAN-Verbindungsformationen“ (was uns so gar nicht bewusst war und was wir in diesem großen Umfang auch nicht wollen!).

Obwohl wir schon einmal in Google Play den Zugriff auf all diese Optionen ablehnten, kommt mit jedem Aktualisierung-Durchgang nun wieder die Frage des HVV, ob man Zugriff auch noch auf die Kamera erhalten könne (Screenshot oben).

Wir fragen uns: Wie kann es sein, dass ein Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft sich überhaupt auf solch intime Bereiche, wie skizziert, Zugriffe genehmigen lässt?

Wozu braucht eine App, die Verbrauchern vor allem Verbindungsdaten von U-Bahnen, S-Bahnen oder Bussen mitteilen soll, Zugriff auf (sämtliche?) private Kontakte welche auf dem Handy hinterlegt sind?

Fragen die sicherlich auch den Hamburger Datenschutzbeauftragten interessieren könnten. Zudem werden auch noch einmal ergänzend den HVV zu einem Interview bitten, da es notwendig erscheint, am Thema dran zu bleiben.

Geschäftsführer der Hamburger Verkehrsverbund GmbH sind Lutz Aigner (Sprecher) und Dietrich Hartmann. Aufsichtsratsvorsitzender ist Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD).

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