Beste Pfefferspray: Darauf muss geachtet werden bei Fox Labs Mean Green, Ballisto Ko Fog, Werwolf Columbia, KO Spray 007 oder Walther Pfefferspray

Der Einsatz von Pfefferspray ist umstritten: An Bord von Flugzeugen wird Pfefferspray weder im Handgepäck, noch im Koffer akzeptiert.

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Legal ist es in Deutschland auf jeden Fall, sich gegen angreifende Hunde mit Pfefferspray zu schützen.

In Los Angeles gibt es beispielsweise vom FBI und Zoll spezielle Spürhunde, die Pfeffersprays sehr effektiv auch in aufgegebenen Koffern erschnüffeln. Bei einer wahrscheinlichen Entdeckung werden dann solche Koffer vom FBI und der sonstigen Flughafensicherheit abgeladen und der Kofferbesitzer ausgerufen.

Erscheint der Kofferbesitzer nicht, um sein Pfefferspray aus dem Koffer zu holen, wird der Koffer durch Sprengstoffexperten gewaltsam geöffnet. Der Schaden bleibt beim Reisenden. Deshalb: So nützlich in einer Notsituation Pfefferspray sein kann, so vorsichtig sollte man auf Reisen im Gepäck damit umgehen. Außerdem gilt:

Pfeffersprays - auch als CS-Gase bekannt - dürfen in Deutschland nicht einfach irgendjemandem in die Augen gesprüht werden. Denn Pfefferspray gilt als äußerst aggressiv und Erblindungen sind nicht auszuschließen bei einer Überdosis. Strafrechtlich wird ein solcher Angriff von der Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung verfolgt, im schlimmsten Fall sogar wegen schwerer Körperverletzung.

Deshalb: Wer Pfefferspray anwendet, muss deutlich und glaubhaft machen können, dass eine Gefahr für die eigene Sicherheit vorhanden war, man also in absoluter Notwehr handelte. Doch selbst dann darf Pfefferspray nicht zu dicht dem Angreifer in die Augen gesprüht werden. Abstand einzuhalten gilt als Muss. Grundsätzlich ist die Rechtslage aber so, dass Pfeffersprays gegen Menschen angewendet in Deutschland illegal sind.

Pfefferspray darf nur in einer Notsituation angewendet werden

Auf jeden Fall erlaubt ist Pfefferspray (das auch als Tränengasspray bezeichnet wird), wenn es zur Abwendung von Tierangriffen dient - also beispielsweise gefährlichen Hunden, Wildschweinen, Bären oder Schlangen.

Wer ein Pfefferspray nutzt, sollte daran denken: Wer sich für eine Dose mit Sprühnebel entscheidet, für den gilt: Das ist gut für Menschen, die in einer Gefahrensituation zittrig sind und nicht gut zielen können oder schlicht eher ungeübt im Umgang mit Abwehrsprays sind. Selbst Anfänger können mit einem Sprühnebel-Pfefferspray gut zielen. Doch Vorsicht: Besteht Wind, verteilt sich das Spray sehr schnell und landet im schlimmsten Fall in den eigenen Augen und verursacht für Sekunden keine klare Sicht mehr sowie Schmerzen in den Augen.

Wer ein Pfefferspray kauft, welches statt auf Sprühnebel auf einen Sprühstrahl zurückgreift, der sollte wissen: Solches Pfefferspray zerstäubt nicht so schnell. Nachteil: Man muss gut zielen können und treffen können. Wer zur hohen Emotionalität sowie in Stresssituation zu einem umkoordinierten Körperverhalten neigt, für den ist es eher nicht geeignet, da die Chance den Sprühstrahl in die falsche Richtung abzuschießen, sehr groß ist.

Auch Sprühen will gelernt sein

Der Angreifer - ob Tier oder Mensch - ist ja in der Regel wesentlich geübter in der Gewaltanwendung und ist möglicherweise auf einen möglichen Pfeffersprayangriff vorbereitet. Deshalb muss der erste Griff zur Dose und der erste Sprüher sitzen. Duckt sich der Angreifer rechtzeitig weg, ist schnell die Munition im wahrsten Sinne des Wortes verschossen.

Vor allem für kleine Pfefferspraydosen gilt zudem: Das Spray reicht teils maximal für zwei Sekunden zu sprühen. Wer also emotional aufgewühlt den Finger sekundenlang auf dem Spray hält, wird schnell zum zahnlosen Tiger. Der Gegenschlag des Angreifers dürfte dann umso härter ausfallen.

Deshalb ist ein Pfefferspray mit Sprühstrahl für Anfänger eher ungeeignet. Doch wer es beherrscht, der kann seinen Gegner wesentlich härter treffen. Denn statt eines Nebels knallt dem Gegenüber ein starker Pfefferspraystrahl entgegen. Das verschafft erst einmal einen wichtigen Vorteil und möglicherweise Luft zur Flucht.

Grundsätzlich gilt: Legal in Deutschland sind nur Pfefferspray, die eindeutig den Aufdruck "Tierabwehrspray" aufweisen. Solche Sprays dürfen in Deutschland ausschließlich frei verkauft werden und dürfen ohne Waffenschein oder eine spezielle Zulassung bei sich getragen werden, ebenso in der Wohnung oder Firma aufbewahrt werden.

Auf "Tierabwehrspray" achten

Wer ein anderes Spray bei sich hat, oder eben in seinem Haus oder der Wohnung aufbewahrt, verstößt gegen das Waffenkontrollgesetz in Deutschland. Dies kann eine Polizeirazzia und eine Verhaftung oder sonstige strafrechtliche Folge nach sich ziehen. Denn Pfeffersprays, welche nicht nicht den Aufdruck "Tierabwehrspray" enthalten, sind in Deutschland illegal. Wie die Rechtslage in anderen Ländern ist, sollte vorab geklärt werden - gerade in Zeiten, wo viele Menschen schnell des Terrors verdächtigt werden.

Wer Sorge hat - beispielsweise in ländlichen Gebieten - von einem Bären angegriffen zu werden (in Italiens Wälder gibt es davon mittlerweile zahlreiche), der kann auch ein Pfefferspray in Form einer Pistole kaufen. Doch hier gilt: Ein solches Pfefferspray darf ausschließlich gegen einen Bären angewendet werden. Die Dosis ist auch so hoch, dass sie beim Menschen enorme Schäden hervorrufen könnte.

Sich hinterher herauszureden, man sei ja angegriffen worden, dürfte vor Gericht kaum Gehör verschaffen. Ein Strafverfahren mit einer Verurteilung gilt dann als nicht unwahrscheinlich. Zudem gilt auch in der Notwehr, dass diese verhältnismäßig sein muss. Auf Spatzen schießt man bekanntlich nicht mit Kanonen.

Notwehr muss auch Wehr in der Not sein

Pfeffersprays gibt es von unterschiedlichsten Herstellern zu unterschiedlichsten Preisen. Wer sich für eines entscheidet, sollte darauf achten: Das günstigste ist nicht unbedingt das beste, ebenso sagt der hohe Preis nichts über die mögliche Qualität aus.

Die wichtigsten Hersteller von Pfefferspray sind beispielsweise: Fox Labs Mean Green, Ballisto KO FOG, Werwolf Columbia, KO Spray 007, Walther Pfefferspray sowie KH Security TW 1000. In einem Test des Portals vergleich.org vergaben die Tester folgende Noten: Fox Labs Mean Green (1,3), Ballisto KO FOG (1,7), Werwolf Columbia (1,8), KO Spray 007 (1,9), Walther Pfefferspray (2,0), KH Security TW 1000 (2,1).

Ein weiterer Anbieter ist beispielsweise: Pepperguard. Es enthält in einer 40-Milliliter-Dose zu 11% den starken Wirkstoff OC, sowie obendrein "2,5 Mio Scoville-Heat-Units". Beides gilt als effektiv beispielsweise gegenüber angreifenden Hunden.

Pfefferspray-Pistolen dürfen nur gegen Bären angewendet werden, nicht gegen Menschen

Weitere CS-Gas-Anbieter sind: Guardian Angel II oder Jet Protector (Piexon) sowie Jet Protector JPX. Bei letzerem Spray handelt es sich um eine Pfefferpistole für die Anwendung gegen Bären (zur Anwendung gegen Menschen ist sie in Deutschland illegal). 
 Grundsätzlich sollte zudem beachtet werden: Pro 10 Milliliter gilt eine Sprühzeit von 1 Sekunde. Das heißt:

Eine Dose mit 20 Milliliter ist nicht zu empfehlen, da sie innerhalb von nur 2 Sekunden leer ist. Selbst eine Dose mit 50 Milliliter Pfefferspray wäre bei einem Einsatz nach fünf Sekunden unbrauchbar. Wichtig deshalb: Nie den Finger in einer Art Dauerzustand auf den Sprühauslöser drücken. Besser ist es intervallartig das Pfefferspray dem angreifenden Objekt entgegenzusprühen.

Doch eines gilt auch: Grundsätzlich sollte vor dem Einsatz die Möglichkeit nach einer Flucht gesucht werden. Das ist meist immer noch besser, als die direkte Konfrontation. Man sollte nicht vergessen: Angreifer, die vor Gewaltanwendung nicht zurückschrecken, sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Solltest Du selber oder Dein Freund oder Deine Freundin Opfer eines Pfefferspray-Angriffs, also CS-Gasangriffs werden, so gilt:

Die Gaspartikel müssen möglichst umgehend aus dem Auge gewaschen werden und zwar vom fließenden Wasser. Falsch ist es, Wasser beispielsweise in einen Topf zu lassen oder eine Schüssel und mit dem Kopf über so einem Behälter das Wasser auszuspülen.

Pfefferspray sollten Opfer schnell aus dem Auge spülen unter fließendem klaren Wasser

Wer die Gaspartikel von einem Behälter ausgehend versucht aus dem Auge zu waschen, der befördert die Gaspartikel beim nächsten Spülgang wieder ins Auge zurück, was schädlich ist.

Ein weiterer Tipp: Es sollten so schnell wie machbar Fenster geöffnet werden, am besten per Durchzug. Ist dies nicht möglich, solle sich das Opfer von der Stelle bewegen, an welcher das Spray versprüht wurde.

In aller Regel sollte nach spätestens einer Stunde die Wirkung des Pfeffersprays beim Opfer weitgehend abgeklungen sein. Ist dieses nicht der Fall, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden oder eine Klinik. Wer Opfer eines Pfeffergas-Einsatzes wird sollte zudem die Polizei rufen und Anzeige erstatten.

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