Warnung Wie Jalousiescout.de, Plissee.de und Raumtextilienshop.de am Fenstermaß 50 x 110 cm scheitern für Ziehharmonika-Rollos

Ein Rechercheprotokoll der NETZ-TRENDS.de-Redaktion über digitale Enttäuschung beim Onlinekauf: über Konfiguratoren, die Erwartungen wecken, aber keine Ergebnisse liefern; über Benutzerführungen, die mehr verbergen als erklären; und über angebliche Maßanfertigungen, wo es eigentlich nur um gängige Standardgrößen geht.

Wir wollten kaufen – ein einfaches, funktionales Plissee, auch bekannt als Faltrollo oder Ziehharmonika-Rollo: weiß, blickdicht, lichtdurchlässig, mit Wabenstruktur für besseren Wärmeschutz. Kein Sondermaß, keine Designausführung, sondern ein Standardprodukt im Format 50 Zentimeter breit, 110 Zentimeter hoch – eine Größe, wie sie millionenfach in Bädern, Küchen oder WC-Fenstern deutscher Mehrfamilienhäuser verbaut ist.

Als Ausgangspunkt dienten uns drei deutsche E-Commerce-Plattformen für innenliegenden Sicht- und Sonnenschutz: Raumtextilienshop.de, Jalousiescout.de und Plissee.de. Sie waren uns zuvor – durchaus plausibel – von der kostenpflichtigen Pro-Version von ChatGPT empfohlen worden. Alle drei wirkten auf den ersten Blick seriös, umfangreich, vertrauenswürdig – mit ausdifferenzierten Konfiguratoren, vielen Filteroptionen und dem Versprechen „Plissee nach Wunsch“. Doch was dann folgte, war keine reibungslose Kaufstrecke, sondern eineinhalb Stunden Frust am Samstagmittag: Undurchsichtige Menüführungen, algorithmisch umgestellte Filter, widersprüchliche Angaben – und am Ende: kein bestellbares Produkt so wie wir das konfigurierten oder wollten. Was als unkomplizierter Onlinekauf begann, geriet bei allen drei Anbietern zur digitalen Sackgasse.

Drei Plattformen. Eine Fenstergröße. Ein Plissee, das nichts Besonderes sein sollte: 50 Zentimeter breit, 110 Zentimeter hoch, weiß, blickdicht, lichtdurchlässig, mit Wabenstruktur und angeblicher Wärmeschutz. Montageart: verschraubt in der Glasleiste. Doch was als einfacher Kauf gedacht war, entwickelt sich über drei Anbieter hinweg zu einem Beispiel für digitale Desinformation im Stil gut (?) gemeinter, aber schlecht geführter Konfiguratoren.

Plissee.de: Fachhandelsqualität ja – Kundenführung nein

Besonders enttäuschend verlief der Kaufversuch auf der Plattform Plissee.de, die mit dem Claim „deutsche Fachhandelsqualität zum Online-Preis“ wirbt. Das wir überhaupt da landeten ist der Tatsache geschuldet, dass wir ungerne immer gleich Amazon ansteuern und denken, wir möchten gerne auch deutsche Onlineshops unterstützen. Umso schlimmer, was wir dort erlebten.

Die Seite erweckt auf den ersten Blick den Eindruck, professionell kuratiert zu sein: sauberes Design, große Produktauswahl, Trusted-Shop-Bewertungen (braucht man das eigentlich wirklich noch?), schnelle Lieferzeitangaben, kostenlose Stoffmuster.

Soll das ein Konfigurations-Menü auf Plissee.de sein oder eine Veräppelung von Kunden und Verbrauchern. Wo sind hier die Maß-Abfragen?

Doch der Schein trügt, sobald man beginnt, gezielt zu suchen.

Im ersten Schritt versuchten wir auf Plissee.de, über die Startkategorie „Plissee blickdicht“ zu einem passenden Produkt zu gelangen. Auf einer Übersichtsseite wurden tatsächlich dutzende Plissees angezeigt, allesamt in Weiß, meist aus der Produktlinie „Malta-1201“. Das ganze wirkte aber dennoch irritierrend. Zu viel mit zu wenig Durchblick. Wo sind wir hier?

Die Preisangabe lag bei etwa 36,00 Euro für so ein „Malta-1201“. Doch das eigentliche Ziel – die Konfiguration eines konkreten Maßes – wurde schon in der linken Filterführung zur Geduldsprobe.

Es gab keine Möglichkeit, dort direkt eine Maßeingabe vorzunehmen. Zwar konnten Stofffarbe, Stoffart, Stoffgruppe, Lichtdurchlässigkeit, Montageart und Markenfilter gesetzt werden – doch nirgendwo tauchte ein Feld auf, in dem die Breite oder Höhe frei gewählt oder direkt eingetragen werden konnte. Stattdessen landeten wir auf vorselektierte Varianten, von denen manche mit abenteuerlich wirkenden Maßen wie 180 x 240 cm versehen waren – Maße, die kaum zu den meisten Zimmern in Deutschland passen dürften. Die Hoffnung, dass sich die Maßeingabe in einem späteren Schritt – etwa in einem weiteren Konfigurator – realisieren ließe, erfüllte sich ebenfalls nicht. Wir fanden zumindest nichts.

Ein Klick in den Konfigurator – ein Klick ins Leere

Während Montagesysteme wie „verschraubt auf dem Fensterflügel“, „in der Glasleiste“ oder „mit Spannschuhen“ angezeigt werden, fehlt in in unserem Versuch, Maße manuell einzugeben, eine funktionierende, dynamische Maßeingabe, die auf die individuellen Anforderungen des Nutzers eingeht.

Das Ganze wirkt mehr wie ein interaktiver Produktkatalog als wie ein echter Konfigurator – und das, obwohl der Anbieter die Domain Plissee.de besitzt, also den Anspruch erhebt, im digitalen Handel mit Plissees zu den führenden Marken zu gehören.

Den endgültigen Tiefpunkt markiert schließlich der Versuch, direkt über einen Produktlink zum Modell „Plissee blickdicht Malta-1201“ zu gelangen, das mehrmals eingeblendet war (warum erschließt sich uns nicht). Die Reaktion einer Treffer-Seite, auf die wir klickten:
„Diese Seite konnte nicht gefunden werden.“
Ein 404-Fehler – bei einem Produkt, das in der Shopübersicht aktiv beworben wurde. Beim Klick auf ein benachbartes Bild landeten wir allerdings auf der Trefferseite.


Widerspruch in sich: „Individuelle Auswahl“ ohne Maßangabe

Weder in der Kategorieseite noch im Konfigurator gelang es uns auf Plissee.de, ein Plissee in 50 x 110 cm mit Wabenstruktur und verschraubter Montage korrekt zusammenzustellen.

Wenn ein Fenstermaß plötzlich zur Maßanfertigung wird

Raumtextilienshop.de: Ein Filter verschwindet lautlos – und mit ihm die Klarheit

Die zweite Plattform, wo wir versuchten unsere Rollos zu kaufen war Raumtextilienshop.de. Dort wurde unter der Kategorie „Plissee blickdicht (lichtdurchlässig)“ ein konkreter Konfigurationsversuch unternommen. Es wurde die Option „Fertiggrößen“ aktiviert, die Farbe Weiß ausgewählt und der Plisseetyp „Wabenplissee“ gewählt. Gleichzeitig wurden „blickdicht“ und „lichtdurchlässig“ markiert. Als Montageart wurde „zum Schrauben“ gewählt, außerdem „beschichtete Rückseite“, „schwer entflammbar“, „Wärmeschutz: ja“ und „geeignet für Bad und Wohnzimmer“.

Das Ergebnis: Kein Produkt, keine Auswahl. Stattdessen die unscheinbare Rückmeldung:
„Für Ihre Auswahl sind leider keine Artikel vorhanden. Ändern Sie Ihre Auswahl oder lassen Sie sich von unseren Dekobeispielen inspirieren.“


Die entscheidende Information verbirgt sich jedoch oben links: Der ursprünglich gesetzte Filter „Fertiggrößen“ wurde etwas ad absurdum geführt. Stattdessen fanden wir zufällig oben links einen aktivierten ButtonMaßanfertigung“. Man könnte also fast den Eindruck bekommen, als wäre die Abfrage im Konfigurator eher eine relative Mogelpackung, die lieber Kunden doch im Segment Maßanfertigung später verortet.

Zur Klarstellung: Raumtextilienshop.de behauptet nicht, dass das Maß 50 × 110 cm per se eine Maßanfertigung sei. Vielmehr ergibt sich aus der Kombination der gesetzten Filter, dass in unserem Fall kein Produkt im Standardkatalog verfügbar sei, wobei wir uns dann fragen: Wenn es in unserem Fall gar nichts gibt, warum wird man dann überhaupt durch diesen Prozess umständlich gelotst und nicht schon vorher aus der misslichen Buchungsstrecke geholt. Man will ja nicht im Nichts landen.

Technisch nachvollziehbar – aber kommunikativ hochproblematisch. Denn der Nutzer erfährt nicht, welches der gesetzten Kriterien den Wechsel zur Maßanfertigung ausgelöst hat. Und wer das als Verbraucher nicht erkennt, tappt in eine Kostenfalle oder bricht frustriert den Bestellprozess ab.

Was zusätzlich irritiert: Auf der Website von Raumtextilienshop.de wird detailliert ausgewiesen, wer an der technischen Entwicklung des Onlineshops mitgewirkt hat. Die technische Konzeption und Umsetzung wird dort Dipl.-Inform. T. Kürschner & Team zugeschrieben. Unterstützt wurde die Konzeption laut Anbieter durch Prof. Dr.-Ing. L. Krauß von der Westsächsischen Hochschule Zwickau in Sachsen. Der Konfigurator selbst wurde – so die Angabe auf der Seite – durch Prof. Dr.-Ing. E. Conrad von einer University of Applied Sciences geprüft (welche Uni das sein sollten, konnten wir nicht nachvollziehen). Angesichts dieser akademisch begleiteten Mitwirkung stellt sich umso dringlicher die Frage, wie es zu den dokumentierten Schwächen beim Versuch eines Plissee-Kaufs in einem marktüblichen Maß kommen konnte – insbesondere bei einem Anbieter, der sich technisch versiert und methodisch abgesichert präsentiert.

Jalousiescout.de: Ein Treffer, ein Preis – und wieder die "Maßanfertigung"

Auf Jalousiescout.de (Schoenberger Germany Enterprises GmbH & Co. KG, Schoenberger Group GmbH) verlief die Suche zunächst erfolgreicher.

Der Einstieg scheint vielversprechend. Die Seite „Plissees in Standardgrößen“ ist klar strukturiert. Im Filtermenü wird gewählt: Stofffarbe Weiß, Plisseetyp Thermoplissee, Breite 50 cm, Höhe 110 cm. Recht schnell nach Eingabe im Konfigurator erscheint ein Produkt: „Jalousiescout Pure Wabenplissee | verdunkelnd, 50 × 110 cm, weiß“, für 40,99 € inkl. MwSt..

Moment. Verdunkelnd?

War nicht gerade Thermoplissee ausgewählt? Und Weiß als Farbe? Ein Klick auf das Produkt offenbart: Ja, es handelt sich tatsächlich um ein Thermoplissee mit Wabenstruktur zur Wärmeregulierung, gefertigt aus hochwertigem Polyester, mit Aluminium-Schienen, Diagonalverspannung und Montage ohne Bohren. Alles klingt überzeugend – doch erneut steht schwarz auf weiß: Transparenz: Verdunkelnd.

Thermo, weiß – und trotzdem lichtdicht? Was denn nun?

An dieser Stelle wird es widersprüchlich: Laut Shop-Filter wurde Thermo gewählt, aber nicht Verdunkelung. Weiß ist in der Regel eine Farbe, die mit Lichtdurchlässigkeit und Helligkeit assoziiert wird. Und doch verkauft Jalousiescout dieses Produkt als „verdunkelnd“ – ohne jeglichen Hinweis darauf, ob das Plissee tatsächlich deutlich weniger Licht durchlässt (was wir ja gerade nicht wollten, sonst hätten wir verdunkeln gewählt) oder ob es sich nur um eine subjektive, marketingtaugliche Einstufung handelt.

Der Kunde, der auf echte Produktunterscheidung angewiesen ist, bleibt im Unklaren: Ist dieses „verdunkelnde“ weiße Thermoplissee vielleicht doch nur blickdicht? Oder blockiert es wirklich das Tageslicht?

Ein zweiter Anbieter – und wieder kein eindeutiges Ergebnis

Nach den bisher frustrierenden Versuchen das gewünschte Plissee online überhaupt zu finden, und dem widersprüchlichen Angebot bei Jalousiescout.de stellt sich eine grundsätzliche Frage: Warum schaffen es deutsche E-Commere-Shops immer noch nicht, einen einfachen Produktwunsch korrekt abzubilden?

Die Shops bieten Filtermenüs an, sie suggerieren Vielfalt durch Kombinationen, die aber anschließend mit internen Widersprüchen kollidieren. Und unsere Versuche, das Rollo zu kaufen, scheitern abermals. Der Grund liegt darin, dass wir am Ende nicht das finden, was ein durchschnittlicher Verbraucher realistisch erwartet: dass er das findet, was er in einem Konfigurator eingibt.

Im Falle von Jalousiescout.de findet wir zwar ein weißes Thermoplissee mit Wärme- und Sichtschutz in unseren Größen, aber beim Gang über den Konfigurator landeten wir nicht bei dem, was wir suchten, eben ein Plissee, das Licht durchlässt, aber ohne den Raum zu verdunkeln im sinne von "verdunkelnd". Sonst hätten wir ja Verdunkelungsplissee angegeben.

In unserer NETZ-TRENDS-Shopping-Tour hatten wir uns ganz klar gegen eine Verdunkelung ausgesprochen und stattdessen Thermo angeklickt (gibt es das überhaupt nachweisbar wirklich?). Trotzdem erhalten wir im letzten Gang nach Eingabe aller Kofigurationsdaten ein Rolle mit dem Hinweis verdunkelung. Wir wollen aber nicht im Dunkeln sitzen. Über dem Produkt ist die Konfiguration zu sehen, u.a. die Wahl für Thermoplissee.


Hä? Warum kommt man nun auf diesen Treffer nach Eingabe von Konfigurationen, die eher standard sind? Wir hatten vorher in der Menüführung klar uns gegen eine Verdunkelung entschieden, jetzt wird uns das trotzdem als Treffer ausgespielt auf Jalousiescout.de. Chaos.


















Der späte Ausweg: Google rettet, was E-Commerce verspielt hatte

Als nach über eineinhalb Stunden erfolgloser Recherche auf den drei deutschen Plissee-Onlineshops klar wurde, dass weder Filterlogik noch Produktdatenbanken das gewünschte Standardmaß in weiß – u.a. 50 × 110 Zentimeter, blickdicht, lichtdurchlässig – zuverlässig liefern konnten, war die Frustration greifbar. Alle drei Plattformen – Raumtextilienshop.de, Jalousiescout.de und Plissee.de – hatten uns auf algorithmischem Weg entweder ins Nichts, in Sackgassen oder in den Bereich vermeintlicher Maßanfertigungen geführt.

Fast aus Trotz gaben wir anschließend bei Google schlicht und unpräzise ein: „Plissee 50 cm breit 110 hoch weiß“. Kein Filter, kein Anspruch – nur ein letzter Versuch. Und siehe da: Der erste Treffer in der Google-Shopping-Anzeige, geschaltet über das Preisvergleichsportal shopping24, führte uns direkt zu Jalousiescout.de – allerdings nicht zu einem Konfigurator, sondern in einen bereits aktiv vorbereiteten Warenkorb. Das Produkt: „VICTORIA M EasyFix Plissee“, weiß, 50 × 100 cm, sofort lieferbar, Preis: 12,49 Euro pro Stück.

Die zehn Zentimeter Abweichung in der Höhe waren verschmerzbar. Geliefert wurden zwei Exemplare, für insgesamt 30,97 Euro inklusive Versand – kein Thermoschutz, keine Extras, aber exakt das, was wir ursprünglich suchten: ein Plissee für ein ganz normales Fenster.

Warum dieser direkte Treffer über eine allgemein gehaltene Google-Suche funktionierte, während drei spezialisierte Fachshops auf ihren eigenen Seiten im Konfigurator und der Menüführung scheiterten, bleibt offen – und ist zugleich die zentrale Frage. Ist das bewusste Nutzerverwirrung? Systembedingter Konfigurationsnebel? Oder schlicht ein Versagen der digitalen Benutzerführung? Klar ist: Die einzige funktionierende Antwort auf unsere Anfrage kam nicht aus den Systemen der Anbieter – sondern aus der Werbemaschine von Google.

Fazit: Drei Shops, ein Muster – und ein enttäuschender Befund

Auf allen drei getesteten Plattformen – Raumtextilienshop.de, Jalousiescout.de und Plissee.de – zeigt sich ein einheitliches, tiefgreifendes Problem: Die technische Konfigurierbarkeit des Produkts wird dem Kunden suggeriert, aber nicht eingelöst. Es fehlt an transparenter Rückmeldung, an Echtzeit-Korrekturen im Filter, an verlässlicher Größenangabe – und an der schlichten Frage: Ist das, was ich hier zusammenstelle, überhaupt bestellbar?

Was alle drei Anbieter verbindet, ist der Mangel an transparenter, kundenzentrierter Interaktion. Bei Raumtextilienshop.de wechselt fällt dann plötzlich statt dass eine Trefferliste von Produkten ausgespielt wird der Button Maßanfertigung auf. Bei Jalousiescout.de widersprechen sich Produktbeschreibung und Filterlogik. Und bei Plissee.de konnten wir das wichtigste Element überhaupt nicht finden: ein frei definierbares Eingabefeld für die Maße.

Ein digitales Bestellsystem, das in seiner Grundlogik die Erwartungen seiner Nutzer nicht erfüllt, ist kein Konfigurator – es ist eine Fassade.

Ein Plissee im Maß 50 x 110 cm, weiß, blickdicht, thermisch, verschraubbar – das sollte kein Luxusprodukt sein. Doch im deutschen Onlinehandel wird es zum Prüfstein für Geduld, Recherchekompetenz und Frustrationstoleranz. Wer beim dritten Shop noch nicht aufgibt, tut das nicht aus Freude – sondern aus Trotz.

50 × 110 Zentimeter – Standardmaß oder Ausnahme?

Die Faktenlage ist eindeutig: Fenster mit 50 cm Breite und 110 cm Höhe zählen in Deutschland zu den verbreiteten Standardmaßen für Nebenräume in Mehrfamilienhäusern. Diese Formate finden sich in Plattenbauten ebenso wie in Reihenhäusern, Siedlungsbauten der 1980er und 1990er oder energetisch sanierten Bestandsbauten. Solche Fensterformate sind kein Fall für Maßarbeit, sondern Alltag.

Wenn Onlineshops diese Maße nun algorithmisch oder semantisch in die Nähe der Maßanfertigung rücken, entsteht ein Kommunikationsproblem. Selbst wenn der Begriff „Maßanfertigung“ technisch korrekt für das Fehlen einer konkreten Konfiguration im Standardkatalog steht, führt die fehlende oder widersprüchliche Kommunikation dazu, dass Kunden abgeschreckt werden – oder sich übervorteilt fühlen. Nicht akzeptabel im Sinne einer guten Kunden-Reise auf einer Webseite ist es auch, wenn zwar viele zusätzliche Optionen zu einem Produkt angeboten werden, die aber am Ende in Kombination zu einem Nicht-Produkt führen bei einer so banalen Geschichte wie einem Falt-Rolo. Dann sollte irgendsann mal der Hinweis erfolgen: Stopp, keine Eingabe hier, sonst gibt es am Ende kein Produkt.

Oder ist es möglicherweise bei einigen Shops gar nicht das Ziel, eine saubere Konfiguration zu ermöglichen, weil man die Kunden am liebsten eh im teureren angeblichen "Sondermaß" haben will. Sollte es solche Fälle geben, bewegen wir uns juristisch aber auf sehr gefährlichem Pfad als Shopbetreiber.

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