Recht Trustpilot nimmt verleumderische Fake News Bewertung erst nach Reklamierung offline

Kommentar - Das Bewertungsportal Trustpilot wird seit Jahren von Google durch prominente Platzierungen im Google Index gepusht. Doch immer wieder fällt das einstmals in Dänemark gegründete Portal für Unternehmens-Bewertungen auch durch dubiose Veröffentlichungen auf, teils auch kriminelle. Netz-trends.de liegt so ein Fall vor.

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Fake News sind nicht nur ein Problem auf Facebook oder Twitter, sondern auch auf Bewertungsportalen wie Trustpilot.

Ein pazifistisches deutsches Nachrichtenportal, das seit 2010 in Google offiziell als Nachrichtenportal zu Krisengebieten gelistet ist, berichtet immer wieder kritisch: Nicht nur über Kriegsgebiete, sondern auch über dubiose Unternehmen, die Anlagebetrug begehen oder über Unternehmer, gegen die ein Haftbefehl vorliegt.

Klar, nicht jeder mag das und der eine oder andere denkt sich, er oder sie könne sich mit einer haltlosen maximal erlogenen negativen Bewertung über einen kritischen Artikel rächen.

Das erlebte auch das Portal kb [von uns aus Schutzgründen abgekürzt] und beschwerte sich nun bei Trustpilot mit der Bitte, eine erlogene und kriminelle Schmähkritik, die Trustpilot als angebliche "Bewertung" veröffentlicht hatte, offline zu nehmen. Doch zur Verwunderung des Portals schrieb Trustpilot zurück, man könne keinen Grund erkennen, die Bewertung offline zu nehmen.

Dabei hatte es die Bewertung wirklich in sich: Ein per Haftbefehlt Gesuchter Mann hatte sogar unter seinem Klarnamen geschrieben, das Nachrichtenportal veröffentlichte angeblich von a bis z erlogene Artikel. Zudem bestünde ein Strafverfahren und das Portal kb erhalte angeblich von der AfD Gelder für veröffentlichte Artikel. Natürlich alles erlogen, um sich an dem Portal zu rächen.

Kritik an Fake News Bewertungen auf Trustpilot

Da wir bei Netz-trends.de schon mehrmals kritisch über Trustpilot und dort veröffentlichte Fake News Bewertungen berichteten, wendeten wir uns an einen Presseverantwortlichen von Trustpilot, an Alexander Elverlund, der dort als Senior PR & Corporate Communications Manager arbeitet.

Er schrieb uns nach unserer Presseanfrage bezüglich der auf Trustpilot veröffentlichten Fake News Bewertung, dass Trustpilot den Fall sich nun doch noch einmal angeschaut habe und Verstöße gegen die eigenen Richtlinien, vor allem aber wohl auch Verstöße gegen geltendes Recht festgestellt habe.

So schrieb uns Elverlund in Bezug auf das von der erheblich kriminellen Fake News Bewertung betroffene Portal, das wir folgt mit kb abkürzen:

"Hallo Petra (und Tina),

vielen Dank für Ihre Geduld. Wir hatten jetzt die Gelegenheit, den Fall gründlicher zu prüfen. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass die Bewertung gegen unsere Richtlinien verstößt, und ich werde im Folgenden sowohl die Vorgänge in diesem Fall als auch die Maßnahmen, die wir ergreifen werden, erläutern.

Um zu erklären, was in Bezug auf [das Portal kb] passiert ist, die Anfang der Woche markiert wurde, werde ich mich auf unsere Markierungsrichtlinien beziehen, die besagen:

‚Bewertungen können jeweils nur aus einem Grund gekennzeichnet werden, und unser Content Integrity Team bewertet die Bewertung nur aus diesem Grund.‘

Bei der Durchsicht des Falles haben wir festgestellt, dass… [das Nachrichtenportal kb] den Beitrag wegen Hassrede oder Diskriminierung gekennzeichnet hat. Wie in unseren Richtlinien erläutert, bewertet unser Content Integrity Team gekennzeichnete Beiträge auf der Grundlage des vom Unternehmen angegebenen Grundes für die Kennzeichnung. Da der von der… [kb] hervorgehobene Abschnitt nicht das enthielt, was wir als Hassrede oder Diskriminierung definieren, haben wir keine weiteren Maßnahmen ergriffen.

Wir haben uns mit dem [Portal kb] in Verbindung gesetzt, um sie über unsere erste Einschätzung zu informieren, und es ist sehr bedauerlich, dass wir nie eine Antwort erhalten haben. Hätten sie den problematischen Inhalt als verleumderisch gekennzeichnet, hätten wir diese Behauptung untersuchen können und wären sehr wahrscheinlich zu einer anderen Entscheidung gelangt.

Wie ich bereits eingangs erwähnte, stimmen wir jedoch zu, dass der Beitrag gegen unsere Richtlinien zu verstoßen scheint. Da Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben, haben wir die Bewertung nun ausnahmsweise im Namen des [Portals kb] aus dem richtigen Grund gekennzeichnet.

Wenn Bewertungen wegen Verleumdung gekennzeichnet werden, werden sie vorübergehend ausgeblendet, während sich unser Content Integrity Team mit dem Bewertenden in Verbindung setzt und ihn auffordert, die problematischen Formulierungen zu entfernen. Wenn wir innerhalb von drei Tagen keine Antwort von dem Rezensenten erhalten, wird der Beitrag offline gestellt. Wir werden auch… [das Portal kb] über unser Vorgehen informieren.

Ich hoffe, damit sind Ihre Fragen beantwortet - lassen Sie es mich wissen, wenn wir Ihnen sonst noch helfen können."

Fake News Bewertungen sind kriminell und müssen offline genommen werden

Fake News: Das betrifft nicht nur Facebook, Instagram, YouTube, Google oder Twitter, sondern eben auch Bewertungen, die auf Portalen wie Trustpilot zu Hauff veröffentlicht werden, um Unternehmen oder Personen zu schaden. Wir sind sehr verwundert, dass die Fake News Kontrolle bei Trustpilot nicht einwandfrei funktioniert.

So hätten nach unserer Meinung in dem von uns vorgelegten Fall erhebliche kriminelle Gründe vorgelegen, die Trustpilot vorab hätte erkennen müssen und deshalb die verleuderische Fake News Bewertung gar nicht online nehmen dürfen.

Fazit

Hast Du Erfahrungen mit Trustpilot? Hinterlasse unseren 450.000 Lesern im Jahr Deine Meinung und Erfahrung. Netz-trends.de wurde 2010 gegründet und ist seitdem in Google News Deutschland, Österreich, Schweiz als Nachrichtenportal gelistet.

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