Netzhaut Stammzellen-Transplantation soll AMD Blindheit im Alter heilen

Im Alter erblinden weltweit Millionen Menschen, da die Netzhaut sich zerstört. Man spricht von altersbedingter Makuladegeneration (AMD). Für solche Patienten könnte es aber in ein paar Jahren möglicherweise Hilfe geben. Britische Forscher am Morofields Eye Hospital hätten nun, berichten mehrere Blogs, "eine bahnbrechende Chirurgie" entwickelt, welche zur Wiederherstellung des Sehlichtes bei Menschen mit Altersblindheit führen könnte.

Bild: pixabay.com / wikimediaImages
Nach wie vor ist Blindheit nicht heilbar. Aber zahlreiche technische Hilfen sollen den Alltag etwas erleichtern. Hier eine Ampelhilfe für Blinde in Deutschland.

Im Falle von altersbedingter Makula-Degeneration verlieren die Menschen Jahr für Jahr an Sehkraft, erblinden und sind auf fremde Hilfe angewiesen. Oftmals sind Menschen betroffen, die sowieso schon auch in jüngeren Jahren sehr schlecht gesehen haben und auf eher dicke Brillen angewiesen waren. Auch wenn es heute beispielsweise durch Augenlasern zahlreiche Möglichkeiten gibt, eine Verschlechterung der Sehkraft erfolgreich und dauerhaft aufzuhalten, so gilt aber auch: ab einer Sehstarke von -8 ist selbst Augenlasern in der Regel eher nicht mehr möglich.

Die britischen Forscher sagen, sie gingen davon aus, dass es möglicherweise mit Hilfe einer Stammzellen-Transplantation gelinge, einen Teil der krankhaft degenerierten Netzhaut von AMD-Patienten wieder herzustellen. Auch wenn eine Makuladegeneration in jedem Alter passieren kann, so tritt es doch eher im Alter ein - besonders bei Menschen über 50 Jahre.

Nach wie vor ist AMD nicht heilbar. Bis heute lauten Behandlungsansätze - die aber nicht sehr erfolgversprechend sind - an AMD Erkrankten Beta-Carotin, Zink und Vitamin C zu verschreiben.

Jedenfalls sagen nun Ärzte des britischen Morofields Eye Hospitals, sie führten derzeit eine Studie mit embryonalen Stammzellen durch mit dem Ziel AMD zu heilen. Dabei kämen die zur Anwendung gelangten Embryonen durch In-vitro-Fertilisation (IVF) zum Einsatz. Diese Technik basiert darauf, dass Chirurgen Pigment-Epithelzellen mit Stammzellen verbinden. Im Zuge dieses Prozesses soll im Idealfall ein Heilungsprozess beschädigter Makula eintreten.

Zumindest in einem von zehn bislang behandelten Fällen habe man so die Sehkraft wieder herstellen können, sagen die Ärzte. Dabei handele es sich um eine Frau im eher jüngeren Senioren-Alter und zwar um eine 60-Jährige. Die Patientin litt unter einer feuchten AMD, welche ihr die Sehkraft geraubt hatte. Doch nach wie vor ist kein Grund zu überschwänglichem Optimismus. Denn die Operation liegt erst rund einen Monat zurück.

Das heißt: Ob der chirurgische Stammzellen-Eingriff dauerhaft die Krankheit beseitigen kann, ist nicht klar. Sollte auch noch in einigen Monaten die Sehkraft bei der Frau bestehen, würden wohl weitere umfangreiche klinische Studien durchgeführt und notwendig sein. Wie üblich dürften daran dann einige Hundert Patienten an solchen Studien teilnehmen.

Eine Stammzellen-Kur hatte bereits vor bald zehn Jahren im Falle eines HIV-Positiven Mannes zu einer gänzlichen HIV-Heilung geführt. Allerdings gilt dieser Therapieansatz im Falle von HIV-positiven Menschen als kaum massenkompatibel, da der Eingriff sehr gefährlich ist und deshalb derzeit nicht weiter bei HIV-Positiven verfolgt wird. Weltweit gibt es nach Schätzungen rund 35 Millionen mit HIV infizierte Männer oder Frauen, auch Kinder.

Nach Angaben der Versandapotheke medpex.de seien Frauen durch eine altersbedingten Veränderungen der Sehkraft statistisch häufiger betroffen, als Männer. Nach wie vor gelte der Schutz vor UV-Licht durch Sonnenbrillen mit einem hohem UV-Lichtschutzfaktor als wichtiger Schutz vor einer möglichen späteren AMD und wirke zumindest verlangsamend.

Nach Angaben des Portals augeninfo.de wiederum sei bis zum Jahr 2030 in Deutschland mit einem Anstieg von AMD-Patienten auf 3,4 Millionen zu rechnen. Im Jahr 2012 seien in Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen an Altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) erkrankt.

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