Krebsfrüherkennung: Revolutioniert Google Armband mit Nanopartikeln Diagnostik?

Kein Pharmaunternehmen gab nun bekannt, einen Meilenschritt in der Krebsfrüherkennung zu unternehmen, sondern der weltgrößte Internetkonzern der Welt, Google. So teilte die Google Inc. mit, wonach sie ein Armband entwickele, welches angeblich Krebs mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit im frühesten Stadium erkennen könne. Das würde die Krebsfrüherkennung revoltieren:

Google versucht sich an neuen revolutionären Verfahren der Krebs-Diagnostik.

Dass es vielen Pharmakonzernen eher darum geht, bestehende Geschäftsfelder zu erhalten - nämlich die Pflege möglichst teurer und langwieriger Krankheiten - statt zu helfen, Krankheiten möglichst früh zu erkennen und zu verhindern oder zu heilen, zeigt sich einmal mehr an Google:

Für das Krebserkennungs-Armband arbeitet die Google Inc. mit einem ähnlichen Prinzip wie 3-D-Scanner: sie entwickelt eine künstliche Menschenhaut. Die künstliche Menschenhaut soll später in ein digitales Armband eingebaut werden, welches sehr früh Krankheiten wie Krebs oder einen bevorstehenden Herzinfarkt angeblich erkennen soll.

Googles Entwicklungschef der zuständigen Abteilung, Dr. Andrew Conrad, sagte gegenüber der britischen nationalen Tageszeitung "Independent", wonach die neue Armbandtechnologie es ermöglichen solle, Krebszellen letztlich umgehen zu erkennen.

Möglich sei dies, da das Google Armband für Krebsfrüherkennung Nanopartikel ausstoße, welche über den ganzen Körper wanderten und diesen auf Anzeichen für die Erkrankung kontinuierlich absuchten. Angeblich könne man so bestimmte Krankheiten - wie Krebs oder einen bevorstehenden Herzinfarkt - bereits in einem sehr frühen Stadium prognostizieren und zwar ehe es die klassischen bekannten Symptome gebe.

Pharmariesen zeigen kein Interesse an revolutionären Verfahren

Angeblich möchte die Google Inc. bereits in wenigen Jahren ein Google Armband vorlegen, welches einsatzbereit sei. Doch noch klingt alles etwas nach Science Fiction. Zudem dürften auch zahlreiche staatliche Regularien zu überwinden sein: Jenseits der weiteren notwendigen medizinischen Forschung muss Google bei einer möglichen Marktreife des Krebsarmbandes dann die offizielle medizinische Zulassung in den USA und der EU erreichen.

Sollte Google dieses gelingen, stellt sich immer drängender die Frage, wie zuverlässig eigentlich die etablierten Pharmakonzerne sind, wozu Riesen gehören wie Merck, Roche, Boehringer Ingelheim oder Novartis. Auch Pfizer, Sanofi-Aventis, AstraZeneca, Johnson & Johnson, Wyeth, Bristol-Myers-Sqibb, Bayer, Schering, Altana, Ratiopharm, Stada, Schwarz Pharma oder Grünenthal sind seit Jahren nicht gerade für neuartige revolutionäre Heilungs- oder Behandlungs-Medizin bekannt.

Im Gegenteil: Sie verlieren ein Gebiet nach dem anderen an bislang in der Medizin eher unbekannte Größen. Beispiel Hepatitis B: Über 50 Jahre forschten die größten Pharmaunternehmen der Welt, um diese oftmals sehr leidvolle Leberentzündungs-Krankheit - ausgelöst durch einen Virus - in den Griff zu bekommen.

Doch den revolutionären Durchbruch in der Heilung brachte keiner von ihnen zustande. Stattdessen freute man sich über Jahrzehnte, Milliarden Euro an nicht heilenden Medikamenten an die weltweit unzählige Millionen Patienten verschreiben zu lassen. Unheilbar sei Hepatitis C, wurde gerne auf Pharma-Kongressen verlautbart.

Bis das einstmalige kleine kalifornische Startup Gilead, auch bekannt als Gilead Science, kam: Im Dezember 2013 erklärte das amerikanische Unternehmen: Man habe ein neues Medikament, mit welchem man in 9 von 10 Fällen in nur 12 Wochen die gefährliche Vireninfektion Hepatitis C wieder heilen könne - und zwar mit Sofosbuvir (Sovaldi). Bisherige Behandlungen der üblichen Pharmariesen zogen sich oft über mehr als eineinhalb Jahre für die Patienten hin mit wochen- manchmal monatelangen Krankenhausaufenthalten.

Google und Gilead - Außenseiter steigen nun ein

Schätzungen gehen davon aus, wonach im Laufe der Jahre weltweit Hunderttausende Patienten sich auf Grund einer Hepatitis C Infektion sogar einer Nierentransplantation unterziehen mussten. Erst das US-Unternehmen Gilead schaffte nun den großen Behandlungs-Durchbruch. Doch damit nicht genug. Am Montag schrieb die deutsche Pharmazeutische Zeitung:

"Das nächste Rennen im Bereich der Hepatitis-C-Behandlung dreht sich nun um Kombinationspräparate. Hier steht Gileads Kombipräparat Harvoni (Sofosbuvir plus Ledipasvir) in direkter Konkurrenz zur Dreier-Kombi Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir (Viekirax) plus Dasabuvir (Exviera) des Herstellers Abbvie."

Auch diese neue Therapie gilt als Meilenstein in der Pharmazie - nur eben nicht beflügelt durch die Großkonzerne der Pharmaindustrie, sondern durch kleinere Biotech-Unternehmen.

Auch in der schwierigen HIV-Forschung trauen Wissenschaftlicher am ehesten einem kleineren Biotech-Unternehmen wie Gilead zu, in einigen Jahren einen Therapie-Durchbruch verkünden zu können, welcher da lauten könnte, dass es entweder eine Impfung gegen eine HIV-Infektion zur Verhinderung von AIDS gibt oder eine Heilung. Unbehandelt führt eine HIV-Infektion in der Regel immer noch zum qualvollen Tod.

Doch auch Gilead ist hier revolutionär: Seit bald zwei Jahren bietet Gilead Science die Tabletten-Therapie Stribild an. Mit nur einer Tablette am Tag kann eine HIV-Infektion fast wieder aus dem Körper eliminiert werden und die Virenlast soweit gedrückt werden, dass der Patient oder die Patientin wieder als "negativ" - also nicht HIV-infiziert - gilt. Möglich ist das in aller Regel bereits nach zwei bis drei Monaten der Therapie.

Medizinische Revolutionen auch in anderen Bereichen

Einziger Nebeneffekt: Das HIV-Virus kann zwar Dank Stribild fast aus dem Körper eliminiert werden, aber nicht dauerhaft aus allen Zellen verbannt werden. Eine Infektion durch Sexualverkehr anderer ist zwar bei lückenlos dauerhafter Tabletten-Einnahmen nach Überzeugung der Wissenschaft nicht mehr möglich. Aber auch eine dauerhafte Heilung des Patienten, der sich einmal einen HIV-Virus eingefangen hat, gibt es derzeit nicht. Bislang gilt:

Es muss lückenlos täglich eine Stribild-Tablette eingenommen werden. Wer das nicht tut, dem droht, dass die wenig verbliebenen HIV-Viren gegen die Medizin immun werden und mutieren. Das hieße dann, dass in aller Regel nur noch mit mehreren unterschiedlichen täglich eingenommenen Tabletten das Virus in Schach gehalten werden kann.

Als Nachteil an Tabletten wie Stribild gilt, dass die Nieren bei einigen Patienten stärker belastet werden können. Doch im Sommer 2015 kommt Gilead auch hier mit einer weiteren Behandlungs-Revolution auf den Markt: Die nierenbelastende Komponente ist dann aus dem neuen Medikament verbannt:

Dass die Märkte Gilead den Willen und das Fachwissen zutrauen, weitere revolutionäre Viren-Medikamente auf den Markt zu bringen, zeigt ein seit Monaten zulegender Aktienkurs.

Alleine in den vergangenen sechs Monaten legte der Aktienkurs vom Biotechnologie-Unternehmen Gilead um ein Drittel zu. Grund: das neue revolutionäre Hepatitis-B-Medikament sorgt für ein milliardenschweres Umsatzplus bei Gilead. Gleichzeitig sparen die Krankenkassen hohe Kosten von oftmals lebenslangen Therapien bei Patienten mit einer Hepatitis-C-Infektion. Als starker Konkurrent in der Viren-Behandlung sieht sich Gilead derzeit nur einem Pharmakonzern von Weltrang gegenüber: dem britischem Unternehmen GlaxoSmithKline.

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