Google Glass gescheitert? Verkauf gestoppt

Die 1000-Dollar Brille Google Glass hatte zuletzt mit zahlreichen Verboten zu kämpfen: Ob Bars, Krankenhäuser, Arbeitgeber oder Kinos – weltweit sollen angeblich Tausende Inhaber und Betreiber Besuchern verboten haben, mit Google Glass Etablissements zu betreten:

Bild: google.com/glass/start/
So schick bewirbt Google die Google Glass. Doch die Verbraucher scheinen nicht anzubeißen.

Der US-Konzern Google Inc. gab nach einem wenig erfolgreichen Testverkauf in Großbritannien bekannt, wonach man vorerst die Smartbrille Google Glass nicht mehr verkaufen wolle.

Als Grund für das Verbot von Google Glass geben viele an, die Smartbrille von Google sei letztlich ein Spionagegerät, das mit gängigen Datenschutzrichtlinien in vielen Ländern nicht vereinbar sei. So können mit Google Glass heimlich Videos und Fotos gemacht werden und parallel ins Internet übertragen werden – beispielsweise auf Facebook gepostet werden.

Auch wenn Google nun erst einmal einen Rückzieher beim Projekt Google Glass macht, so heißt es gleichzeitig aus der Google-Zentrale im US-Örtchen Mountain View in Kalifornien, wonach man keinesfalls Google Glass beerdigen wolle.

Derzeit, so Google, plane man lediglich das Projekt Google Glass weiter zu optimieren und auf Nutzerbedürfnisse – beispielsweise von Firmen - anzupassen. Drei Jahre hatte Google unter Einsatz von wahrscheinlich hunderten Millionen Euro Entwicklungskosten an Google Glass gebastelt. Einer der Google-Co-Gründer hatte sogar persönlich in einer großen Bühnen-Show Google Glass in den USA vorgestellt.

Explorer Google Glass kam nicht gut an

Wann und ob Google sein Google Glass Headset wieder in den Verkauf bringt, ist unklar. Bislang hatte Google versucht Google Glass als ideale Brille für Freizeit-Sport zu verkaufen und zwar unter der Marketing-Kampagne "Explorer": Ob auf dem Fahrrad oder beim Klettern in Bergen – jeder, hatte Google gehofft, der Sport gerne mache, könnte doch auch parallel seine Aktivitäten filmen und ins Netz stellen.

Doch scheint klar zu sein: Fast niemandem war das Filmen mit einer unförmig und klobig aussehenden Digitalbrille 1.000 US-Dollar wert. Hinzu kommt: Der Trend geht eher zum Fashion-Produkt Brille und nicht hin zum Programm "wie verunstalte ich mein Gesicht mit Hilfe von Google Glass". Dabei hatte eigens die berühmte deutschstämmige Modedesignern Diane von Fürstenberg gemeinsam mit Luxottica (Ray-Ban, Oakley), versucht, Google Glass massentauglich zu designen.

Bekannt wurde nun, dass das The Glass Team von Google, welches von Ivy Ross geführt wird, aus dem bekannten Technologie-Bereich Google X ausgegliedert wird und im Bereich der neuen Home-Technologie-Sparte von Google, bei Nest Labs Gründer und Chief Executive Tony Fadell, angesiedelt werden soll:

Neben Google Glass gibt es mittlerweile andere Anbieter, die sich im neuen Technologie-Segment Smartbrillen versuchen. Darunter sind zum Beispiel die Geräte Sony SmartEyeglass oder Toshiba Glass.

Erst vor wenigen Tagen hatte Tesco mit einer neuen Google Glass App versucht, den Absatz von Google Glass anzukurbeln. Die App wird damit beworben, wonach der Benutzer mit Hilfe der App Produkte online suchen oder im Laden anhand des Barcodes für Preisvergleiche Preise scannen könne.

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