Audi startet Tests mit selbstfahrenden Autos in Kalifornien

Im US-Sonnenstaat Kalifornien stehen erste Tests mit dem komplexen fahrerlosen Audi - dem self-driving car - an. Doch erst kürzlich hatte auf einem Start-Up- und Innovations-Symposium in Frankfurt an der Goethe-Universität Matthias Müller, der CEO von Porsche, erklärt: er könne noch lange nicht das Ziel sehen, dass Autos ohne Fahrer sicher sich fortbewegen könnten. Auch hatte der Porsche-CEO dem Autokonzern Audi bescheinigt, eher als Porsche die sehr teure Technik entwickeln zu können, die zu einem fahrerlosen Automobil benötigt werde:

Nach Google ist nun Audi dran: Der deutsche Automobilhersteller aus Ingolstadt, welcher seit Jahren mit dem weltbekannten Werbespruch "Vorsprung durch Technik" wirbt, möchte seinem Namen einmal mehr alle Ehre machen:

Jedenfalls hat Audi nun von der kalifornischen Bundesstaaten-Regierung die Erlaubnis erhalten, mit Tests rund um "Driverless Cars" beginnen zu dürfen. Audi wird deshalb wohl in Kürze in der Nähe seines Electronics Research Lab (ERL) in Belmont mit Tests des automatisch und fahrerlos sich fortbewegenden Automobils beginnen.

Bereits seit Monaten ist der Internetsuchmaschinen-Gigant, die Google Inc. aus dem Silicon Valley, ebenfalls mit rund 100 Google Cars auf kalifornischen Straßen unterwegs, geriet aber zuletzt wegen erheblicher Sicherheitsbedenken in die Schlagzeilen.

Doch offensichtlich handelt es sich um ein Politikum: Denn noch vor wenigen Tagen war bekannt geworden, wonach Bernard Soriano von der kalifornischen Zulassungsbehörde DMV gesagt haben soll, wonach ihm die immer öfters angesprochenen Probleme mit Google Cars so nicht deutlich gemacht worden seien. Hierzu gehörten zum Beispiel mögliche Probleme bei Schlaglöchern, schlechtem Wetter (Glatteis, Schnee) oder einer nicht digital in den Google Maps verzeichneten Straße.

Schlidderpartie der amerikanischen Zulassungsbehörde bei selbstfahrenden Autos?

Diesen kritischen Tönen aus der kalifornischen Zulassungsbehörde für Automobile scheint nun der oberste Chef, Jean Shiomoto, möglicherweise auch politisch motiviert (Investitionen in Kalifornien!) entgegenzutreten.

So sagte der Direktor des California Department of Motor Vehicles (DMV) nun angesichts der weiteren Genehmigungs-Erteilung an den deutschen Automobilkonzern Audi, wonach "autonomous vehicles die Zukunft des Transports" seien.

Dabei seien "Tests auf öffentlichen Straßen ein Schritt in Richtung zur Entwicklung der neuen Technologie“. Die amerikanische Zulassungsbehörde DMV sei außerdem sehr angetan, die Möglichkeit zu haben, die fortschrittliche Entwicklung der autonomous vehicles in Kalifornien" vorantreiben zu dürfen.

Vor der jetzigen Test-Zulassung in Kalifornien hatte Audi bereits andere Tests mit fahrerlosen Autos durchgeführt: unter anderem in Europa sowie diversen US-Bundesstaaten, darunter im beliebten amerikanischen Bundesland für Autotests, im Wüstenstaat Nevada.

In Nevada war Audi der erste Automobilhersteller, der bereits im Jahr 2012 eine Testerlaubnis für "self-driving cars" erhalten hatte:

Jedenfalls ist aus dem Umfeld von Google zu hören, dass man dort davon ausgehe, wonach frühestens in den Jahren 2019 oder 2020 mit einem selbstfahrenden Auto, also autonomous vehicles, zu rechnen sei. Ähnliche Jahreszahlen sind von den japanischen Autoherstellern Honda oder Nissan zu vernehmen.

Audi hat sich bislang nicht dazu geäußert, wann man eine Marktreife für "Driverless Cars" für möglich halte. Dafür hatte aber auf dem Innovationsforum der Goethe-Universität in Frankfurt Porsche-Chef Müller Anfang September erklärt, er wisse nach wie vor nicht, wer die "enormen Risiken" selbstfahrender Autos beispielsweise versicherungstechnisch übernehmen wolle.

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