StoreDot: Superschneller Turbo-Akku lädt in 30 Sekunden Handy

Sollte der Prototyp des israelischen Startups StoreDot Ltd. (auch: Store Dot) In einigen Jahren in Serie gehen können, wäre das eine technologische Revolution. Fakt ist bislang: Das schneckenhafte Laden von Akkus für Notebooks oder Handys ist für viele Verbraucher eine tägliche und regelmäßige Belastung. Von dem unerfreulichen Fakt, dass Akkus von Notebooks und Handys obendrein kaum zwei Jahre überstehen und dann oftmals teuer für bis zu 150 Euro das Stück nachbestellt werden müssen, ganz zu schweigen.

Fiktion oder Wirklichkeit? Das israelische Startup Storedot behauptet, an einem superschnellen Akku zu arbeiten.

Es war der Bild-Zeitung am Mittwoch den 9. April 2014 eine fette Schlagzeile über Bund, also in der oberen Hälfte der Zeitung, wert: "Neuer Turbo-Akku lädt Handy in 30 Sekunden". Die Rede ist von einem "new mobile charger".

Doch noch ist nicht klar, ob das israelische Startup, Store Dot in Tel Aviv künftig mehr zustande bringen wird, als einen Prototypen für superschnell aufladbare Akkus vorzustellen. In die Entwicklung der angeblichen Wunderwaffe gegen leere Akkus war auch das Institut für Nanotechnologie der Universität Tel Aviv involviert. Der derzeit präsentierte Prototyp war für das Samsung Galaxy S4 entwickelt worden. Weitere Ladegeräte und Akkus für 30-Sekunden-Aufladungen sollen in der Zukunft angeblich folgen.

Konkret behauptet Store Dot, es sei gelungen, aus organischen Verbindungen wie Peptiden (darunter versteht man Aminosäuren) und biologischen Halbleitern die bisherigen Akku-Ladezeit deutlich zu übertrumpfen. Store Dot ist auf "bio-organic technology" spezialisiert und möchte auch in anderen Bereichen dieser Technologie zum Durchbruch verhelfen.

So berichtete die Bild-Zeitung am 9. April von dem neuen superschnellen Akku. Doch bis der neue Akku in Produktion gehen könnte, dürften noch gut zwei bis drei Jahre vergehen.

Würde sich der neue Superlader für Akkus tatsächlich als Massenprodukt produzieren lassen, dürften aber nicht nur die bisherigen Akkus von Handys künftig der Vergangenheit angehören, sondern es wäre eine der größten Technik-Revolutionen in den vergangenen 30 Jahren. Denn Akkus werden überall angewendet: Ob in der Zahnbürste, im Akku-Schrauber, in Fahrradlampen oder eben in Handys und Smartphones.

Die Schwachstelle des neu hergestellten Prototyps des Akkus scheint derzeit noch die Größe zu sein. So ist der Akku in etwa so groß wie jener in einem Notebook. Doch das ist für ein Handy viel zu groß.

Die Entwickler des israelischen Unternehmens Store Dot sagten, man arbeite nun daran, es zu verkleinern, gehe aber davon aus, dass man gegen Ende 2016 oder Ende 2017 eine Serienproduktion mit den neuen superschnell landbaren Akkus starten könne. Wie teuer diese neuen Turbo-Akkus dann die Verbraucher kommen, steht bislang nicht fest. Aber Fachleute gehen davon aus, dass ein Turbolader für Handys dann mindestens doppelt so teuer sein dürfte, wie die herkömmlichen.

Vor zu viel Euphorie warnt das Technikportal TechCrunch. Es schrieb, man sehe derzeit nicht, dass die neue Technik in der Lage sei, für eine "full capacity battery" zu sorgen, noch sei die die Größe des Ladegeräts massentauglich.

So räumt denn auch Store Dot-CEO und Gründer, Dr. Doron Myersdorf, ein, wonach man noch ein weiteres Jahr benötige, ehe man auch nur einen voll funktionierenden Prototyp für mobile devices, also mobile Endgeräte, vorlegen könne. Gegenüber TechCrunch sagte er, wonach man "in etwa drei Jahre davon entfernt" sei, die superschnelle neue Ladetechnik der kommerziellen Nutzung anbieten zu können. Myersdorf selbst gibt in seinem Lebenslauf an, er habe auch schon zwei Startups im kalifornischen Silicon Valley gegründet und gemanagt.

Derzeit warten Technikfreaks auf das nächste Woche anstehende " Tel Aviv's Think"-Symposium. Dort möchten die Hersteller ihr neues Produkt noch einmal der Öffentlichkeit vorstellen.

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