Autofahrerin mit Google Glass Brille vor Gericht

Dass es nun überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kam, liegt am amerikanischen Verkehrspolizisten, dem "San Diego Traffic Commissioner" John Blair. Er sah das Tragen von Google Glass während des Autofahrens als eine klare Sicherheitsgefahr und stoppte sie in der kalifornischen südlichen Stadt San Diego auf der Bundesstraße Interstate 15. Doch trotz der Bedenken des Polizisten, sprach ein Gericht die Autofahrerin und Trägerin von Google Glass nun frei.

Foto: cc
Mit Google Glass im Internet surfen und gleichzeitig auf der Autobahn rasen? Das dürfte Gerichte künftig beschäftigen.

Eine amerikanische 44-Jährige Frau, Cecilia Abadie, gilt als erste Autofahrerin der USA, welche einen Strafzettel erhalten hat, da sie mit der Google-Brille Google Glass Auto gefahren ist. Deshalb landete sie jetzt vor Gericht.

Die Google Brille kann beispielsweise Fotos machen und diese über Sprachbefehle automatisch über eine Wireless-Lan-Verbindung ins Internet stellen. Auch kann mit der Brille im Internet gesurft werden, da die Google Brille gleichzeitig die Search-Treffer auf die Brillengläser projiziert.

Die nun vom Gericht frei gesprochene Cecilia Abadie gehört zu einer von über 1000 Personen, welche vom Internetkonzern Google mit einer Google Glass Brille ausgestattet wurden, um diese zu testen. Die Rede ist von Google Glass Explorers.

Abadie sonnt sich nun darin, wonach sie auf Facebook & Co zahlreichen Zuspruch erhalten habe von Leuten, die im Autofahrern und gleichzeitigen Tragen von Google Glass, keinen Widerspruch und auch keine Gefahr für den Verkehr sehen.
Dennoch macht das Tragen der multimedialen Google Glass der Polizei Sorgen. Konkret war im Fall der nun frei gesprochenen Google Glass-Autofahrerin von der Polizei der California Vehicle Code 27602 vor Gericht ins Feld geführt worden.

Dieser Gesetzes-Paragraph besagt, wonach es nicht zulässig wäre, wenn "ein Fernseher, ein Video-Rekorder oder ein sonstiger Bildschirm" die Sichtfläche eines Autos behindere. Ob dieses bei Google Glass und ähnlichen Brillen zutrifft oder nicht, darüber dürften in den nächsten Jahren sich noch so manche Gerichte und Anwälte streiten.

Kommentar Google Glass im Auto:

Natürlich kann eine Google Glass den Autofahrer, auch einen Radfahrer, massiv in der Aufmerksamkeit behindern. Das liegt schlicht daran, dass viele Menschen schon damit überfordert sind, am schlichten Büro-Schreibtisch sich auf zwei Dinge parallel zu konzentrieren: Auf das Schreiben eines Textes beispielsweise und das parallele Telefonieren.

Doch Google Glass nimmt neben dem wichtigen Seh-Sinn auch viele andere wichtige Dinge im Autoverkehr in Anspruch - und kann damit durchaus leicht für eine erhebliche Ablenkung im Verkehr sorgen. Deshalb sollten auch die Gerichte diese Gefahr ernst nehmen. Denn die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer geht vor dem persönlichen Bedarf ständig mit dem Internet verbunden zu sein.

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