Sony scheint zunehmend den Handymarkt für sich zu entdecken: Nach Samsung startet nun zunehmend der zweite asiatische Elektronik-Weltkonzern mit Smartphones durch - Sony mit dem Sony Xperia E. Das dürfte den Wettbewerb kräftig beflügeln. Als großer Verlierer droht Nokia, der einstige unangefochtene finnische Weltmarktführer, aus dem Rennen zu fliegen. Nach Apples iPhone und dem Samsung Galaxy dürfte Nokia nun mit Sony einen dritten Giganten als Gegner haben.
Interessant ist, wie günstig Sony sein Smartphone anbietet: In Britannien soll das "Budget Sony Xperia E Jelly Bean" bereits ab £129.99 (152,45 Euro) im Handel vertrieben werden. Wie das Samsung Galaxy bedient sich auch das Sony Xperia dem von der Internetsuchmaschine Google gemeinsam mit freien Entwicklern angebotenen Betriebssystem Android. Das System hat aber - je nach Sichtweise - einige Schönheitsfehler.
Einer davon ist, dass Nutzer eines Google Gmail-Kontos Gefahr laufen, dass ihre sämtlichen persönlichen und privaten oder geschäftlichen Kontakte einfach von Gmail auf das Handy und die App "Whats up" überspielt werden - und zwar ohne ausdrückliche Genehmigung. Gerade "Whats up" bereitet so langsam Datenschützern Sorgen. So ist faktisch permanent sichtbar, wer wann gerade online war - auch werden einfach Fotos angezeigt, selbst wenn man gar nicht die Option bewusst frei geschaltet hat, dass auch andere Nutzer das private Foto sehen dürfen. Möchte man Telefonkontakte wieder löschen, ist das über die App "Whats up" so gut wie unmöglich. Maximal ein "Blockieren" konnten die netz-trends.de-Tester bislang finden, nicht aber ein "Kontakt löschen".
Ab Februar nun bietet Sony eine bessere Version des Sony Xperia E an und zwar mit einem 3.5-inch HGVA Bildschirm, einer 3,2-Megapixel Kamera und einem 1GHz Processor. Obendrein soll das Smartphone eine 4GB-Speicherplatte aufweisen. Natürlich verfügt das Android-Handy von Sony ebenfalls über den App-Store "Google Play". Auch hier stellt sich jedoch mittlerweile die Frage inwiefern Google eigene Apps möglicherweise ungefragt einfach auf die Smartphones spielt, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
Beispielsweise ist dem netz-trends.de-Testteam aufgefallen, dass auf zwei Samsung Galaxy Smartphones plötzlich eine Preisvergleich-App von Googles Produktsuchmaschine "Google Products" angeboten wurde. "Google Products" steht in Konkurrenz zu Preisvergleichsseiten wie "billiger.de", "geizkragen.de" oder "preisvergleich.de".
In Deutschland kann das Sony Xperia sowohl im stationären Handel, wie bei Online-Händlern erworben werden. netz-trends.de wollte hier wissen: Wie bewerben derzeit führende deutsche Onlinehändler das Handy von Sony im Internet und wie zielgenau gelangt man beim Klick auf eine bing.com-Werbeanzeige, welche meist ganz oben über dem redaktionellen Teil eingeblendet wird, auch tatsächlich auf das gesuchte Produkt.
Ergebnis: Bei otto.de wurde auf der Internetsuchmaschine bing.com auch das beworben, was anschließend auf der Seite ohne weitere Suchanfrage direkt eingeblendet wird. Aktuell (24. März 2013) gibt es beispielsweise bei otto.de das "Sony Xperia™ Z Smartphone, black, Touchscreen, Android™ für 649,99 Euro oder die Lightversion, das "Sony Xperia™ miro black/pink, Smartphone, Touchscreen" für 179,99 Euro. Auch eine prepaid-Variante ist im Angebot und zwar das "Prepaid-Set, Sony Xperia tipo schwarz Smartphone, + 10,-€ Xtra Card" für 79,99 Euro.
Ähnliche Preise bietet beispielsweise auch der Konkurrent baur.de. Allerdings stellte sich beim netz-trends.de-Check heraus, dass es bei baur.de doch ein Manko gab: Klickte man über die Internetsuchmaschine von Microsoft, bing.com (steht in Konkurrenz zum Google), beim vorher eingegebenen Keyword "Sony Xperia" auf eine eingeblendete baur.de-Onlineanzeige landete man lediglich auf der Startseite des Online-Versandhändlers und musste sich mühevoll noch einmal auf der baur.de-Seite umschauen, ob es tatsächlich dort auch das Sony Xperia Handy gibt.
Der netz-trends.de-Check am 24. März 2013 ergab: Ja, es gibt das Sony Xperia Handy dort zu kaufen - allerdings erst nach einer der bing.com-Anzeige nachgeschalteten weiteren Suchanfrage direkt auf der Homepage von baur.de. Eingeblendet wird dann beispielsweise das "Prepaid - Set, Sony Xperia tipo schwarz Smartphone, + CallYa" für 99,99 Euro oder das "Sony Xperia E schwarz Smartphone, Touchscreen, Android, 3,2 MP, 8,89 cm (3,5 Zoll)" für 159,99 Euro. Unterm Strich ist es gut, dass es die beworbenen Smartphones auch bei baur.de gibt. Weniger schön ist aber, dass die bing.com-Anzeige nicht auch direkt zum beworbenen Produkt führt.