Wettlauf mit der Zeit gegen Rivalen wie Samsung

Doch darf schon jetzt, ohne besonders negative Phantasien zu entwickeln, bezweifelt werden, dass das genügt. Zugang zu Sozialen Netzwerken ist ein solches Grund-Basic mittlerweile dass es mehr als irritiert, dass so ein Punkt als Abgrenzungs-Kriterium angeführt wird, gegenüber Mitbewerbern im Telekommunikations-Markt. Auch hören wir seit bald vier Jahren, was nicht alles getan wird, damit die Web-Browser vom Internet Explorer über Mozilla Firefox bis hin zu Google Chrome noch schneller werden. Nur wegen solchen Verbesserungen kauft heute kein Verbraucher mehr ein Handy. Für Petitessen gibt niemand mehr Geld aus.

Dennoch ist man bei Nokia stolz - und sieht das auch als gewisses Alleinstellungsmerkmal -, dass man mit dem Nokia Xpress Internet browser eine noch schnellere Bewegung im Internet ermögliche. Der Vorteil läge vor allem darin, dass mit dem Nokia Xpress Internet browser angeblich die Datenmenge um 90 Prozent reduziert werden könne. Das helfe letztlich den Verbrauchern ihre Kosten fürs Handy zu reduzieren.

Ein weiterer Pluspunkt der beiden neuen Asha-Handys liege darin, dass sie sehr gute Maps anbieten würden, also digitale Landkarten und Stadtpläne. Sie ließen sich mit der Applikation "Nokia Life+ Web" anreichern. So hätten die Nutzer sehr einfach zusätzliche Informationen rund um Gesundheit, Bildung, News aus der Region. Aber auch das alles sind letztlich keine weltbewegenden Neuerungen. Sie sind Standard in jedem moderneren Navigations-Gerät - wenn auch zweifelsfreie der gesamte Markt der nützlichen lokalen Informations-Vermittlung noch deutlich ausbaufähig ist.

Allerdings würde man Nokia Unrecht tun, täte man so, als hätte der Konzern auf ganzer Linie versagt. So heißt es, dass zwar die Smartphone Division sich schlecht entwickle, aber das klassische Geschäft mit sonstigen Telefonen ganz gut laufe und auch profitabel wäre und obendrein wachse. Das betreffe beispielsweise die Marke Espoo. Hier könne man stolze 35 Prozent Zuwächse vermelden - die besten Zahlen seit zwei Jahren.

Die beiden neuen Nokia-Handys Asha 308 und das Asha 309 werden im eher günstigen Segment angeboten. Auch sie haben Touchscreen. Bei Finger-Berührungen werden die elektronischen Signale in die Handy-Schaltzentralen weitergeleitet. Ähnlich funktioniert das auch beim Nokia Handy Lumia, welches die Windows Software von Microsoft Corporation nutzt (MSFT).
Derzeit sieht es so aus, als ob Nokia nicht vorhat, die Windows Phone Plattform auf anderen Handys einzusetzen, als auf den Lumia-Telefonen.

Wegweisend könnte sein, dass Nokia - wie einige andere Handy-Hersteller auch - endlich dazu über geht, standardmäßig öfters die Benutzung von zwei Sim-Karten in einem Handy zu ermöglicht. Das soll zumindest das neue Handy Nokia Asha 308 bieten. Sinnvoll kann das beispielsweise für Geschäftsreisende sein. Sie können dann ihre private Sim-Karte und die Business-Sim-Karte auf einem Handy laufen lassen. Allerdings wird es wohl beim Asha Nokia 309 vorerst bei einer Sim-Karte bleiben.

Beide neuen Nokia Smartphones sollen im vierten Quartal 2012 im stationären Handel oder Internet zu kaufen sein. Sie sollen Aufwind bringen, um wieder weltweit als wichtige Handy-Marke wahrgenommen zu werden. Derzeit verkauft Nokia eines von fünf Handys auf dem Globus. Rivale Samsung Electronics verfügt mittlerweile über einen Handy-Marktanteil von 21,6 Prozent oder 419 Mio. verkaufter Handys (Quelle: Marktforschungs-Unternehmen Gartner Inc.).

Für Nokia dürfte es ein Wettlauf mit der Zeit werden - sowohl gegen Rivalen Samsung, als auch gegen Apple, die besonders im luxuriösen und äußerst profitablen Highend-Markt der hochwertigen Smartphones Gewinne abschöpfen, die Nokia dringend in seiner Handysparte benötigt.

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