INVIA Group, Exklusiv Thomas Wagner von UNISTER startete ab Hof-Plauen in diesem Flugzeug am 13. Juli 2016 nach Innsbruck und von dort weiter nach Venedig zur verhängnisvollen Reise

Die Redaktion von Netz-trends veröffentlicht hiermit ein Foto des original Flugzeugs, in welchem UNISTER-Gründer Thomas Wagner (u.a. ab-in-den-urlaub.de, fluege.de, geld.de, auto.de, kredit.de, vol24.fr) in einem bis heute ungeklärten Flugzeugabsturz über Slowenien am 14. Juli 2016 ums Leben kam.

Fotorechte: PRESSE. Darf redaktionell von anderen Medien unter Hinweis Netz-trends.de, Fabian Zimmerli kostenlos veröffentlicht werden.
Das ist das original Flugzeug, mit dem Thomas Wagner von Bayern aus nach Innsbruck flog und von dort weiter nach Venedig. Ein Flug, den er auf dem Rückweg nicht überleben sollte. Aufgenommen hat es der Schweizer Fabian Zimmerli im Jahr 2011 am 120 Jahre alten Sportflugplatz Bonn Hangelar.

Die ARD hatte den traurigen Krimi rund um die Venedig-Reise, auf dessen Rückflug Wagner starb, im Jahr 2018 in einer 45-Minütige Abend-Dokumentation unter der Überschrift „Der Absturz: Aufstieg und Fall eines Internetimperiums“ nachgezeichnet.

Mit Wagner, 38, starben drei weitere Passagiere, darunter UNISTER-Co-Gründer Oliver Schilling, 39. Schilling war kurz zuvor Vater geworden. UNISTER wurde nach dem Tod von Thomas Wagner von einem Teil der überlebenden Gesellschafter in die Insolvenz geführt. Ein Großteil des UNISTER-Reiseimperiums lebt heute in der tschechisch-chinesischen INVIA Group in Prag weiter.

Auf der Spurensuche von Netz-trends.de fanden wir weitere interessante Details: So startete Thomas Wagner zu seiner unseligen Venedig-Reise nicht am Leipzig/Halle Airport (Flughafen Leipzig/Halle) in Sachsen, wie bislang angenommen. Recherchen von uns ergaben vielmehr, dass er 90 Minuten südlich von Leipzig startete und zwar am Hof–Plauen Airport in Bayern.

Von Plauen aus ging es auch nicht direkt nach Venedig. Vielmehr machte man Zwischenstation in Innsbruck in Österreich – einem beliebten Rip Deal-Hotspot. Das zeigt ganz klar das Flugverfolgungsprotokoll von flightaware.com (Flugverfolgungsprotokoll ✈ N710CC 13.07.2016 - FlightAware).

Warum informierte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden nicht korrekt zum Abflugort und der Zwischenlandung in Österreich?

Die Fragen, die im Raum stehen:

1.) Warum flog man am 13. Juli 2016 nicht direkt nach Venedig und warum hat hierüber die Generalstaatsanwaltschaft Dresden die Öffentlichkeit bislang nicht ordentlich informiert? Denn diese Staatsanwaltschaft ist in besonders schweren Fällen für ganz Sachsen zuständig. Dass sie nicht "Generalstaatsanwaltschaft Sachsen" heißt, ist eine weitere sächsische Obskurität. Denn immerhin gibt es im kleinen Bundesland Sachsen (rund 4 Millionen Einwohner) eh nur eine einzige Generalstaatsanwaltschaft.

2.) Warum also hat die zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Dresden die zahlreichen Falschmeldungen, wonach Wagner von Leipzig aus nach Venedig 2016 geflogen sei und von dort zurück Richtung Leipzig nicht in vier Jahren gegenüber Medien ein Mal korrigiert? Immerhin dürften Dutzende nationale wie internationale Journalisten in Dresden im Laufe der Jahre zu dem Fall angerufen haben. So hatte beispielsweise auch die FINANCIAL TIMES aus London über den tragischen UNISTER-Untergang berichtet unter der Schlagzeile "The rise and tragic fall of German internet star: Tale of Wagner’s last days reads more like a detective novel than typical story of German business" (Autor: Guy Chazan).

Wir stellen die weitere Frage: Lockte die kriminelle Vereinigung mit dem Namen „Levy Vass“ (wir berichteten) den über viele Jahre sehr erfolgreichen Unternehmer und Internet-Star Thomas Wagner erst nach Österreich? Machte sie ihm also das Angebot, dort in Österreich den angeblichen 15 Millionen Euro Privat-Kreditbetrag zu übergeben? Dann bliebe nur der Schluss:

Statt des Zwischenkredits in Österreich, den Wagner von Anfang an für einen geplanten UNISTER-Börsengang haben wollte, könnte man Wagner in Innsbruck dann kurzfristig in einem üblen Katz-und-Maus-Spiel weiter nach Venedig gelockt haben. Um dort dann am Ende Thomas Wagner 1,5 Millionen Euro in bar in einem hoch kriminell eingetüteten Millionen-Rip Deal auf einem Hotelparkplatz zu entwenden. Der Rip Deal hatte seinen Anfang in Leipzig - der Ursprungs-Stadt des ganzen Desasters.

Allerdings war bereits sehr früh, wohl spätestens ab Mai 2016, Venedig als Ort der angeblichen Übergabe des Unternehmer-Kredits im Spiel. Von Innsbruck oder Österreich war zumindest nach dem was die Öffentlichkeit bislang wusste, nie die Rede. Über den geplanten UNISTER-Börsengang berichteten zahlreiche Medien spätestens so ab April 2016 - vom HANDELSBLATT bis hin zum Branchenblatt fvw. Also drei Monate vor Wagners dubiosem Tod.

Zudem: Mitte der 1990er Jahre wurde ein Berliner Unternehmer, Christoph B., in Österreich, genau in Salzburg, ebenfalls Opfer eines Rip Deals. Seine gecharterte Privatmaschine stürzte dann auf dem Rückflug von Salzburg nach Berlin ebenfalls ab. Mit ihm kamen damals ebenfalls mehrere Menschen ums Leben.

So berichtete BILD Leipzig 2019 nochmals ausführlich über den Absturz.

Das Wagner-Flugzeug stand gut 10 Jahre auf dem Sportflugplatz Bonn Hangelar

Das Foto des Wagner-Flugzeugs, welches wir oben einblenden zeigt die Piper PA-32R-301T Saratoga II TC in einer Aufnahme vom 10. September 2011 am Sportflugplatz Bonn Hangelar (EDKB). Der 120 Jahre alte Flugplatz in Sankt Augustin wird von der "Flugplatzgesellschaft Hangelar mbH" betrieben. Er ist auch Heimat und Hotspot für wunderbare Oldtimer-Flugzeuge. Das für Thomas Wagner gecharterte Flugzeug stammte aus Florida und wurde scheinbar im Herbst 2010 nach Deutschland überführt, blieb aber in den USA gemeldet.

Wir sehen auf unserem Foto die Piper 32 auf einem Rasen direkt neben einem historischen Militärflugzeug auf dem Sportflugplatz Bonn Hangelar. Fotograf des Bildes ist der Schweizer Fabian Zimmerli. Der Flugzeug-Fan fotografierte geschätzt wohl Hunderte Flugzeuge weltweit. Das Foto des Wagner-Flugzeugs stellte er erst im Jahr 2020 auf das Portal planespotters.net ein. In einer Stellungnahme schrieb er uns dazu:

"Das Foto entstand aus purem Zufall. Eigentlich war ein Rundflug mit einem lokalen Piloten geplant, dessen Flugzeug in unmittelbarer Nähe geparkt war. Während er den Vorflugcheck erledigte, haben wir die umliegenden Flugzeuge fotografiert. Zum Rundflug kam es danach aber nicht, weil die Cessna bereits zu viele Flugstunden gesammelt hatte und zuerst in die Wartung musste. So blieb es bei ein paar Bildern vom Boden aus, dabei auch das von Ihnen gesehene Bild."

Internetstar Thomas Wagner hatte als 22-jähriger sein Netz-Imperium angefangen aufzubauen

Thomas Wagner hatte im Jahr 2002 als 22-jähriger BWL-Student in Leipzig UNISTER gegründet. Es war zunächst ein von der Stadt Leipzig durch günstige Büros gefördertes Start-Up, welches eine Studenten-Tauschbörse für Universitäts-Arbeiten betrieb sowie eine Studenten-Jobbörse . Der Name: UNISTER. Die Tauschbörse und Jobbörse gehörte damals schnell zu den größten und erfolgreichsten in Deutschland. Später schmiedete Wagner mit anderen Gesellschaftern und Hunderten Mitarbeitern von Leipzig aus einen Konzern mit in der Spitze über 2100 Mitarbeitern. Der vermittelte Reiseumsatz lag bei gut zwei Milliarden Euro järhlich. UNISTER schickte teils über zwei Millionen Menschen im Jahr in den Urlaub.

Erstmals berichtete über UNISTER im Jahr 2003 ein großes Medium. Es war die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z). Sie schrieb damals am 10. Mai 2003 auf Seite 53:

„Viele der im Internet angebotenen Praktikumsbörsen sind empfehlenswert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bewertung der Kienbaum Executive Consultants GmbH, Gummersbach. Beste Noten bekamen danach die Angebote der ‚Jungen Karriere‘, gefolgt von ‚Unister‘, ‚Jobpilot‘ und ‚Monster‘. Als ebenfalls empfehlenswert erwiesen sich ‚Prabo‘, ‚Unicum‘ und ‚Stepstone‘ sowie ‚Jobscout24‘ und ‚Berufsstart‘. Die von Magazinen und Zeitschriften, Studenteninitiativen und Jobbörsen bereitgestellten Praktikumsbörsen wurden anhand eines Bewertungssystems nach Kriterien wie Aktualität der Stellenangebote, Genauigkeit der Stellenbeschreibung, themenbezogene Zusatzinformationen sowie der Möglichkeit zur Differenzierung der Suchkriterien analysiert. Nach Angaben von Kienbaum finden sich jedoch deutliche Unterschiede in der Genauigkeit der Stellenbeschreibungen. (gwh.).“

Geschichte der Piper PA-32R-301T Saratoga II TC

Dubiose und kriminelle Kreditvermittler – darunter der zu fast vier Jahren Haft verurteilte Wilfried Schwätter - hatten für den UNISTER-Chef Thomas Wagner das hier von Netz-trends abgebildete Flugzeug in Nordrhein-Westfalen angemietet. Schwätter selber hatte im Flugzeug nach Aussage einer Zeugin am 13. Juli 2016, einen Tag vor dem Absturz, nicht mitfliegen wollen. Er soll nach Auskunft der Zeugin gesagt haben, wonach sein Sohn angeblich in Dortmund damals im Krankenhaus gelegen habe. Viele halten das nach wie vor für seltsam.

Das von uns hier abgebildete Foto des Wagner-Flugzeugs ist nicht das einzige, welches wir mittlerweile im Internet finden konnten. Vielmehr scheinen zwischenzeitlich einige Fotografen weitere Bilder zur Piper PA-32R-301T Saratoga II TC hochgeladen zu haben, in welchem der Internetstar und Multimillionär Thomas Wagner starb.


Ein weiteres Foto der Piper hatte der Flugzeug-Fotograf Daniel Schwinn nur vier Monate vor dem Absturz aufgenommen und zwar am 6. Februar 2016 ebenfalls in Bonn Hangelar (EDKB) und zeigt es auf jetphotos.com. Im Flugzeug sehen wir einen etwas korpulenteren Piloten, der im Flugzeug irgendetwas transportiert. Das ist zumindest grob zu erkennen.

Geschäftstransporte auch in Frankfurt Egelsbach

Doch damit nicht genug, Daniel Schwinn erwischte das Flugzeug erneut und zwar am 23. Juni 2016 wieder in Bonn Hangelar – also lediglich drei Wochen vor dem Absturz. Er hatte es am 2. Juli 2016 hochgeladen - also zwei Wochen vor dem tödlichen Flugzeug-Desaster.

Laut einem Foto auf airliners.net wurde mit Wagners Flugzeug zudem vier Monate vor dem Absturz noch ein Geschäftstransport nach Frankfurt Egelsbach durchgeführt und zwar am 26. März 2016. Wir sehen, dass die Rücksitze offensichtlich ausgebaut worden waren, um irgend etwas zu transportieren. Es sieht aus, als wären das pharmazeutische Produkte oder ähnliches.

Die Piper von Thomas Wagner hatte das in großen blauen Lettern gezeichnete Luftfahrzeugkennzeichen N710CC (Piper PA-32R-301T Saratoga II TC, N710CC / 3257358). Zugelassen war die Piper in den USA auf eine ominöse "Airline Kurtz Enterprises Ltd.", die wir bislang nicht im Internet finden konnten. Fakt ist: Sie hat scheinbar das Flugzeug aus der Insolvenz- oder Beschlagnahmungsmasse windiger Unternehmer herausgekauft. Die ursprünglichen Flugzeug-Eigner hatten mit ihrem U.S.-Unternehmen „Cay Clubs“ zahlreiche Immobilienanleger um 146 Millionen Euro geprellt (wir berichteten). Das „Cay“ sieht man an der Flugzeugflosse des abgestürzten Wagner-Flugzeugs (weitere Hintergründe zu diesem ominösen Club HIER).

Vorbesitzer des Wagner-Flugzeugs, der aus Florida stammende und 2005 gegründete CayClubs, eine kriminelle Immobilien-Vereinigung. Heute gehört die Domain dieses Clubs www.cayclubs.com einer chinesischen dubiosen Erotikseite.PRESSE-FOTO NETZ-TRENDS (darf kostenlos weiter verwendet werden)

Die Piper gehörte zuvor Immobilien-Kriminellen in Florida

Thomas Wagner war in einem hügeligen Gebiet Nähe des Örtchen Ajdovščina, im Gebiet Goriška von Slowenien abgestürzt und zwar 100 Meter entfernt vom Urlaubsörtchen Predmeja rechts 10 Meter neben einer 896 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Waldstraße. Hier hatte man offensichtlich versucht in einer Notlandung das Schlimmste zu verhindern.

Das Wetter war zwar schlecht, aber viele Piloten schreiben auf diversen Flugportalen, wonach man dennoch das Gebiet so hätte überfliegen können. Es sei zwar gewagt gewesen, aber nicht unmöglich. Alles andere als gewöhnlich ist hingegen, dass das Höhenruder des Wagner-Flugzeugs mitten in der Luft abgebrochen war und die Maschine deshalb ins Trudeln und zum so schrecklichen Absturz kam. Das Höhenruder fand Monate später Hundertschaften des slowenischen Zivilschutzes im Wald, berichtete unter anderem der slowenische Fernsehsender 24Ur, aber auch die größte Boulevardzeitung des Landes, Slovenske novice (Autor: TOMICA ŠULJIĆ). In Slowenien ist Thomas Wagner als "Thomasa Wagnerja" bekannt.

Das slowenische Verteidigungsministerium koordinierte gemeinsam mit dem slowenischen Zivil- und Katastrophenschutz die Suche nach dem Höhenruder des Wagner-Flugzeugs.www.24ur.com/novice/slovenija/nasli-rep-letala-ki-je-strmoglavilo-na-obmocju-ajdovscine.html

Hundertschaften des slowenischen Zivilschutzes und Katastrophenschutzes beteiligten sich an der Suche in den Wäldern von Slowenien. 700 Meter vom Absturz des Wagner-Flugzeugs entfernt fand man schließlich das in der Luft abgebrochene Höhenruder, das zum Absturz des Flugzeugs führte. Hier in einem Bericht des slowenischen TV-Senders 24ur.www.24ur.com/novice/slovenija/nasli-rep-letala-ki-je-strmoglavilo-na-obmocju-ajdovscine.html



Im Internet finden sich neben dem von uns publizierten Foto mittlerweile weitere interessante Fotos und Erkenntnisse zum Absturz-Flugzeug des Internet-Unternehmers Wagner. Einem Eintrag von Fotograf Hugo Teugels von der Aviation Society Antwerp vom 13. Oktober 2010 entnehmen wir, dass das Wagner-Flugzeug schon einmal, 6 Jahre vor dem Absturz, massiv beschädigt worden ist. Auf seinem Foto ist klar zu erkennen, dass der komplette linken Flügel zerstört ist. Teugels, ein niederländische Lotse, schreibt dazu auf dem britischen Flugzeugportal abpic.co.uk:

“Damaged in August 2010 when hit by An2 D-FKMA in an intensive storm.“ Übersetzt: “Im August 2010 von einem massiven Sturm beschädigt, fotografiert durch An2 D-FKMA“. Auch damals stand das Flugzeug schon in Bonn.

Das Wagner-Flugzeug wurde 2010 schon einmal schwer am Flügel beschädigt

Auf einem dritten Foto sehen wir, wenn wir uns nicht ganz täuschen (Foto hier anklicken) möglicherweise sogar den 73-jährigen Piloten, der mit Thomas Wagner am 14. Juli 2016 über Slowenien abgestürzt ist. Eine Anfrage zum Thema läuft. Wir sehen einen glücklich strahlenden Piloten. Einen Mann, wenn wir uns nicht täuschen, welchen wir aber schon auf einem anderen Foto gesehen haben, welches vier Monate zuvor aufgenommen worden war.

Das Foto mit dem Piloten stammt von einem anderen Piloten. Von Siegmund Kuertz. Er ist nach Angaben von LinkedIn ein Mitarbeiter der Civil Aviation Authority aus Düsseldorf (CAA Düsseldorf) mit dem Aufgabengebiet „Luftverkehr Rampe Check Inspektor“. Er hat nach Angaben des Portals flightaware.com die Pilotenlizenz ATP, also eine „Airline Transport Pilot“-Lizenz. Das ist eine Frachttransport-Lizenz. Kuertz scheint seine Flugzeug-Fotos auch als Fotograf mit dem Kürzel „skuertz, USA“ zu veröffentlichen.

Ist das der Wagner-Pilot am Tag vor seiner letzten Flugzeug-Abreise?

Nach allem, was man bislang aus den im Internet hochgeladenen Fotos des Wagner-Flugzeugs sowie aus den beigestellten Informationen entnehmen kann, lässt sich sagen: Der ebenfalls umgekommene Pilot ist nicht irgendwer, der zufällig mit der Wagner-Piper flog. Er scheint des Öfteren mit diesem Flugzeug unterwegs gewesen sein. Möglicherweise um Cargo-Dienste zu erledigen.

Es ist ein Rätsel, dass der prominente Internet-Unternehmer Thomas Wagner, bekannt dafür, dass er im Umgang mit Medien vorsichtig war, nach unserer Recherche nicht ab „Leipzig Halle Flughafen“ am 13. Juli 2016 zu seiner unsäglichen Reise nach Venedig geflogen ist, sondern ab Plauen Hof. Diese neue Erkenntnis schlägt ein weiteres Kapitel in dem Krimi auf.

Am 13. Juli 2016 mit dem Auto von Leipzig zum Flughafen Hof-Plauen Airport

Nach aller Wahrscheinlichkeit fuhr Thomas Wagner also an jenem Mittwoch den 13. Juli 2016 von Leipzig aus mit dem Auto 90 Minuten südlich nach Bayern auf den Flughafen Plauen (Hof–Plauen Airport). Mit ihm dürfte sein Jugendfreund und UNISTER-Co-Gesellschafter Oliver Schilling gefahren sein.

Ob Wagner in Plauen auf Leute traf oder mit ihnen von Leipzig aus nach Bayern gefahren ist, weiß man bislang nicht. Wahrscheinlich ist aber, dass er und Schilling alleine dorthin fuhren und weitere Leute dort getroffen haben - u.a. den Kreditvermittler Heinz Horst Beck, 65, der auf dem Rückflug ebenfalls umkam (Bericht der Leipziger Volkszeitung; Autoren: Matthias Roth/Robert Nößler).

Schließlich startete die Piper 32 von Hof–Plauen Airport aus Bayern um 10:42 Uhr. Das zeigt das flightaware.com Tracking Protokoll von diesem Flugtag.

Interessant, neu und ominös ist, dass laut dem Flugprotokoll des Portals flightaware.com Wagner mit seiner Crew eben nicht direkt nach Venedig geflogen war, sondern nach Innsbruck in Österreich. Hier landete die von der Airline KUERTZ ENTERPRISE LTD betriebene einmotorige Piper 32 Saratoga/Lance am Mittwoch den 13. Juli 2016 um 11:57 Uhr. Die Fluggeschwindigkeit betrug im Schnitt 175 bis 260 Stundenkilometer. Man flog dabei maximal 4000 Meter hoch. Das ganze Rückflugprotokoll von Venedig konnten wir bislang nicht finden. Wir fragen uns: Wo ist es?

Lockte die kriminelle Vereinigung "Levy Vass" Thomas Wagner zunächst nach Österreich?

In Innsbruck, das ist bekannt, haben zahlreiche Rip Deals stattgefunden in den vergangenen Jahren. Denn Österreich ist eine Rip Deal Hochburg in Europa, ebenso wie die Schweiz, Niederlande, Deutschland, Italien oder Frankreich.

Gut möglich, dass der Kopf der kriminellen Vereinigung, die sich „Levy Vass“ nennt, Thomas Wagner kurzfristig nach Innsbruck gelockt hatte. Als er da gelandet war könnte es gut möglich sein, dass er sich dort mit Abgesandten vonLevy Vass“ traf, oder dass man ihn dann kurz darauf weiter nach Venedig beorderte. Solche spontanen Ortswechsel sind typisch für Rip Deals, die auch als Geldwechsel-Betrug bekannt sind, wie unter anderem die Polizei Bayern schreibt. Wagner hatte man in den Süden gelockt mit dem Versprechen:

Wenn er 1,5 Millionen Euro bei einem Notar als Anzahlung für eine Unternehmens-Kreditausfallversicherung in bar anzahle, erhalte er vom Notar umgehend eine Police der Lloyds Versicherung aus London, die ihm bescheinige:

Sollte er den Privatredit in Höhe von 15 Millionen Euro, den „Levy Vass“ ihm versprochen hatte, nicht zurückzahlen können, würde Lloyds Bank als Kreditraten Ausfallversicherung einspringen, beziehungsweise als „Payment protection insurance“ (PPI), also als Restschuldversicherung. Solche Versicherungen bieten zahlreiche Versicherungskonzerne Unternehmen an. Darunter ist die Allianz.

Tätergruppen wahrscheinlich aus Mailand

Die Täter des Rip Deals an Thomas Wagner kommen höchstwahrscheinlich, nach allem was man hört, aus en Reihen der „Roma“, beziehungsweise der Romani (nicht der Sinti). Sie operieren in der Regel aus Mailand in Italien. Erst kürzlich wurden zwei Rip Deal Könige, beides Roma, in Mailand festgenommen. Dem waren Millionen-Betrügereien vorausgegangen. Eine Mailänder Richterin hatte deshalb Millionen-Beschlagnahmungen von Immobilien angeordnet.

Aber auch das kann nun als fast sicher angesehen werden: Thomas Wagner wollte von Venedig nicht zurück nach Leipzig fliegen, sondern wahrscheinlich wieder zurück nach Plauen in Bayern. Da Wagner ein prominenter Unternehmer war, besonders auch in Sachsen, dürfte dieser Umweg zu seinen Maßnahmen gehört haben, um eher unauffällig zurück nach Leipzig kommen zu können, statt direkt über den Flugplatz Halle Leipzig, wo er an jeder Ecke erkannt worden wäre.

Nicht erfolgreiche Ermittlungen in der Generalstaatsanwaltschaft Dresden durch Staatsanwältin UTE SCHMERLER-KREUZER

Die GENERALSTAATSANWALTSCHAFT SACHSEN war mit ihrer INTEGRIERTEN ERMITTLUNGSEINHEIT SACHSEN bislang nicht in der Lage, trotz DNA von „Levy Vass“, diesen Kopf der Organisierten Kriminalität zu schnappen. Stattdessen schiebt sie die Aufklärung von Schreibtisch zu Schreibtisch:

Vom Dresdner Staatsanwalt Dr. DIRK REUTER zu Staatsanwalt Dr. CHRISTIAN SEIFERT und von dort weiter an Oberstaatsanwalt ARNULF BERNER, der sich, wie ein Insider sagt, „nicht gerade vor Aufklärungstätigkeit" überschlagen habe. Doch auch das ist passé: Mittlerweile ist Frau Gruppenleiterin (GL), Staatsanwältin UTE SCHMERLER KREUZER zuständig. Eine Frau, die bislang auch nicht gerade durch umfangreiche Aktivitäten und Bemühungen in der Causa Thomas Wagner Tod und Rip Deal aufgefallen sei, sagt der Insider weiter.

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