E-Mail Marketing Newsletter Tool: Mailchimp Test mangelhaft

Test-Kommentar - Wer einen Newsletter versenden möchte, der steht häufig vor der Frage: Wer ist der beste Newsletter-Versender für Mitteilungen? Die klassischen Anbieter sind häufig teuer. Bekannt sind US-Unternehmen wie Mailchimp. Doch sie stehen auch in Kritik. Nutzer werfen dem Portal Intransparenz vor, mangelnde Berücksichtigung des EU-Datenschutzes sowie Verbraucherschutzes und Tricksereien in der Preisausweisung.

Gruselig: Die Preisdarstellung zu Leistungspaketen bei Mailchimp. Aus unserer Sicht ist das irreführend - besonders im Bereich Standard und Grundlagen-Paket, wo mit niedrigen Konditionen geworben wird.

Der Newsletter-Versender Mailchimp wurde 2001 gegründet. Nach Angaben von Wikipedia macht er einen Umsatz von 700 Millionen Dollar (2019). [1] Weitere Newsletter Anbieter sind beispielsweise Episerver oder Sendinblue. In einer losen Folge schaut Netz-trends die Dienstleister an und bewerten sie kritisch. Teil 1: Mailchimp aus den USA.

Mailchimp gehört mit zu den bekanntesten Newsletter Marketing Diensten. Auch in Deutschland, Österreich oder Schweiz dürften ihn nach unserer Schätzung Tausende Unternehmen, viele KMUs, nutzen und entsprechend hierzulande Millionen umsetzen. Der Dienst bietet je nach Versendungsvolumen Pakete an.

Gegründet wurde Mailchimp vom asiatisch-stämmigen U.S.-Amerikaner Ben Chestnut. Dank der E-Mail Marketing-Company Mailchimp reiht er sich mittlerweile in die Liste der Silicon Valley Milliardäre ein.

Dieser Netz-trends.de Newsletter-Versender Nutzertest sagt euch, worauf Ihr achten müsst, wenn Ihr Maildienste anschaut und überlegt, welchen Ihr nutzen könntet. Zudem greifen wir am Textende kritische Meinungen von Nutzern auf, welche auf dem Bewertungsportal Trustpilot publiziert wurden. Allerdings steht auch Trustpilot in der Kritik (Netz-trends.de berichtete beispielsweise im Zusammenhang mit dem Stellen-Kopier-Portal Jobleads).

Uns interessiert:
1. Transparenz der Preisgestaltung.
2. Preis-Leistungsverhältnis.
3. Bewertungen auf Trustpilot.

Mailchimp im Kurzcheck und Nutzertest

Die Seite Mailchimp ist auf den ersten Blick übersichtlich gestaltet. Auf den zweiten merkt man aber: Die Tücken stecken im Detail und Transparenz ist eigentlich doch nicht wirklich gegeben. Vor allem die Preisangaben halten wir für teils schwerwiegend trickreich und nicht angemessen transparent.

Wir klicken den Menüpunkt „Preise“ bei Mailchimp an. Dort präsentiert man uns scheinbar übersichtlich das Folgende (Stand: 10.7.2020).

Premium Paket

Das PREMIUM-Paket gibt an, es biete ab 268 Euro im Monat „Erweiterte Funktionen für Profis, die mehr Anpassungen benötigen.“ Das Paket offeriert unter anderem: Erweiterte Segmentierung, Multivariates Testen (was soll das bitte sein???), Unbegrenzte Sitzplätze (Was soll das bitte sein???) und rollenbasierter Zugang (was soll das bitte sein???) sowie telefonischen Support.

Miserable Bewertungen auf Trustpilot: Mailchimp.







Standard Paket

Das STANDARD-Paket gibt an, es biete ab circa 14 Euro im Monat „Bessere Einblicke für wachsende Unternehmen, die mehr Kunden wünschen.“ Das Paket beinhalte: Erweiterte Einblicke in das Publikum (aha), Retargeting-Anzeigen (Funnels), Benutzerdefinierte Vorlagen, Behavioral Targeting-Automatisierungsserien (Was soll das bitte sein?).

Essentials Paket (Basis Paket)

Und das „Essentials“-Paket (Basis-Paket) gibt an, es biete ab 9 Euro im Monat „Must-Have-Funktionen für E-Mail-Absender, die zusätzliche Unterstützung wünschen“. Das Paket beinhalte:

„Alle E-Mail-Vorlagen, A / B-Tests. Benutzerdefiniertes Branding ,Preisgekrönte Unterstützung rund um die Uhr“. Nur: Was das für eine angeblich „preisgestützte“ Unterstützung ist, ist uns nicht klar. Vor allem scheint es kein Telefonsupport zu sein, was diese werbliche Aussage von Mailchimp dubios und irgendwo auch frech macht.

Wie Mailchimp Kunden ködern will

Zudem versucht Mailchimp Kunden damit zu ködern, es gebe auch ein freies Paket mit „allen Grundlagen für Unternehmen, die gerade erst anfangen“. Das Paket bewirbt Mailchimp mit den Aussagen: „7 Marketingkanäle, 1-Klick, Automatisierungen, Grundlegende Vorlagen, Marketing CRM, Umfragen Neu, Websites Neu, Benutzerdefinierte Domains“.

Lockangebote mit günstigen Preisen - aber nur wenigen Mail-Adressen

Wer dann auf die jeweiligen Leistungs-Pakete bei Mailchimp klickt, merkt schnell: Die günstigen Preise sind aus unserer Sicht Lockangebote. Denn sobald man ein paar Tausend Kunden anschreiben möchte, wird es schnell deutlich teurer, als man zunächst vermutet.

Denn der eigentliche Preiskalkulator von Mailchimp hat es in sich („Berechnen Sie Ihren Preis“). Bevor man seinen Preis berechnen kann, muss man sich anmelden. Außerdem stört uns gewaltig, dass Mailchimp in der EU geltendes EU-Recht scheinbar ignoriert, indem man den Nutzern ein opt-out aufnötigt - zumindest war dies in unserem Test mit einer deutschen IP so.

Das heißt: Wer keinen Werbe-Newsletter haben möchte, muss aktiv ein Häkchen setzen. Ansonsten ist man schnell im Werbenewsletter von Mailchimp drin (I don’t want to receive emails about new Mailchimp products, best practices, or special offers).

Werbe-Newsletter und die dubiosen opt-out von Mailchimp

In der EU ist sowas seit Jahren verboten. Doch nicht nur das: Ebenso ist es in der EU Gesetz, dass man aktiv die Datenschutzrichtlinie bestätigen muss mit einem separaten Haken. Zudem muss der Anbieter im Umfeld dieses Opt-Ins einen Link auf die Datenschutzrichtlinie setzen. Auch das scheint man bei Mailchimp nicht für nötig zu halten, zumindest als wir den Test machten. Vielmehr schreibt der U.S.Anbieter:

"By clicking the ‘Sign Up’ button, you are creating a Mailchimp account, and you agree to Mailchimp's Terms of Use and Privacy Policy."

Übersetzt: “Wenn Sie auf die Schaltfläche ‘Anmelden’ klicken, erstellen Sie ein Mailchimp-Konto, und Sie erklären sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzerklärung von Mailchimp einverstanden.”

Problematische Zustimmungs-Einholung bei Mailchimp.

Haben wir uns dann angemeldet bei Mailchimp, sehen wir schnell: Ok, dieser Dienst ist für eher kleine Unternehmen eine Möglichkeit. Vorsicht ist geboten, wenn man dann sich für ein bestimmtes Paket entscheidet. Klar, verführerisch ist es, das Paket zu 14,99 U.S.-Dollar zu wählen.

500 Kontakte - aber Mailchimp tut so, als hätte man 100.000 oder mehr

Doch hier steht dann: Man habe lediglich 500 Kontakte, für die man im Monat 6000 E-Mail-Kontakte versenden könne – also im Schnitt 12 E-Mail-Aussendungen im Monat (was man eigentlich nicht benötigt). Hat man sich für dieses Paket entschieden und möchte dann doch mehr Mails versenden, kostet es im Schnitt 5 Euro mehr pro 150 zusätzliche E-Mail-Adressen.

Alles etwas verwirrend bei Mailchimp: In Teilen der Buchungsstrecke werden die 500 Kontakte ordentlich angegeben, in anderen wieder nicht.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn schnell merken wir außerdem: Klicken wir zwischen Premium-Paket, Standard-Paket und Grundlagen-Paket hin und her, ändern sich auch in den anderen Bereichen die Preise.

Plötzlich kostet dann, klickt man auf Premium, auch das Grundlagen-Paket nicht mehr 14 Euro, sondern 67 Euro im Monat in unserem Test. Wir wundern uns: Sind das Cookies, die sich irgendwas merken, was man mal eingegeben hat? Oder wie kommt das? Seltsam ist es allemal.

Die Suche nach der Mailchimp-Telefonnummer endet in einer Google-Falle wegen schlechtem Ergebnistreffer

Leider wird nicht sofort transparent, was es dabei auf sich hat. Also geben wir in Google «Mailchimp Telefonnummer» ein, da wir die Hotline erreichen möchten. Wir sehen mehrere Google Adwords-Anzeigen. Die erste ist die offizielle von Mailchimp.

Die zweite Google Adwords-Anzeige ist eine von «de.sendinblue.com». Sie gibt sich als «mailchimp/alternative» aus und macht das auch schon in der eingeblendeten Werbe-Browserzeile von Google deutlich (Anzeige: de.sendinblue.com/mailchimp/alternative).

Google Adwords

Die dritte Google-Anzeige ist von www.rapidmail.de. Sie wirbt damit sie sei «Die deutsche Alternative», um «schöne Newsletter» zu erstellen.

Als vierte Google-Anzeige sehen wir zum Zeitpunkt unserer Stichprobe (10.7.2020, 9:45 Uhr): www.cleverreach.com. Der Anbieter wirbt damit, er biete «Support, Server & Datenschutz aus Deutschland». Zudem sei er ein «Professioneller, schneller & effektiver Newsletter-Versand mit Top Funktionen».

Schließlich wird nach unserer Google-Suchanfrage im ersten «redaktionellen» Treffer von Google eine Telefonnummer scheinbar von Mailchimp eingeblendet. Aber hier zeigt sich eher eine Schwäche von Google:

Der Suchmaschinengigant erkennt nicht, dass wir nicht die Telefonnummer einer Agentur suchen, die zu Mailchimp Dienste anbietet. Vielmehr wollten wir direkt die Telefonnummer von Mailchimp. Dass wir hier auf einen aus unserer Sicht eher irreführenden Treffer von Google gelandet sind, merken wir erst, als wir bei der Agentur in Düsseldorf anrufen.

Telefonnummer von Mailchimp? Weit gefehlt...

Erst dann wird klar: Wir sind nicht bei Mailchimp, sondern einem Mailchimp-Dienstleister, der mit geschicktem SEO es geschafft hat, in Google seine Telefonnummer prominent in einem hervorgehobenen Fenster eingeblendet zu bekommen, wenn man «Mailchimp Telefonnummer» in Google eingibt. Wir legen auf. Denn so etwas suchten wir nicht.

Was uns zudem irritiert: Obwohl wir in unserer Mail-Adresse (T-Online) gar kein Foto hochgeladen haben, wird auf der Seite von Mailchimp nach unserer Anmeldung das Foto unseres Namens-Accounts aus WordPress eingeblendet. Wie kann das sein, fragen wir uns?

Was uns auch gewaltig stört: Wir können als Nicht-Kunde bei Mailchimp, das merken wir erst jetzt, nicht direkt anrufen und fragen, was es mit der plötzlichen Preissteigerung zu tun hat. Mailchimp schreibt nämlich, man biete, solange man kein kostenpflichtiges Premium-Paket abgeschlossen habe, nur schriftlichen Support über einen Bot:

«Um dir den Einstieg zu erleichtern, stellen wir neuen kostenlosen Accounts 30 Tage lang kostenlosen E-Mail-Support zur Verfügung. Unser Chat bot hilft dabei, die benötigten Artikel zur Problemlösung schnell zu finden.» Kundenfreundlichkeit sieht anders aus.

170 Euro im Monat für 20.000 E-Mail-Adressen

Wer nun aber mehr als 500 E-Mails bestücken möchte, der muss bei Mailchimp schnell kräftig draufzahlen. So kosten beispielsweise 10.000 E-Mail-Adressen im «Standardplan» zum Zeitpunkt unseres Tests (10.7.2020, 9:45 Uhr) 88,59 Euro im Monat. 20.000 E-Mail-Adresse schlagen mit saftigen 169,12 Euro im Monat zu Buche.

Außerdem weist Mailchimp darauf hin, dass Basispreis der Dollar sei und entsprechend die Preise in anderen Währungen variieren könnten:

«Der tatsächliche Preis kann variieren. Die angezeigten Preise sind Schätzungen, die auf den aktuellen Wechselkursen basieren. Der genaue berechnete Betrag variiert und hängt vom Wechselkurs zum Zeitpunkt der Zahlungsabwicklung ab. Die angezeigten Preise enthalten keine Steuern und Gebühren, die zu den Kosten aller gekauften Dienstleistungen hinzugerechnet werden. Die genauen Grundpreise entnehmen Sie bitte den in USD angegebenen Preisen».

Im «Grundlagen»-Paket (Basis-Paket) kosten unsere zunächst gewünschten 10.000 E-Mail-Adressen immer noch zum Zeitpunkt unserer Stichprobe 67,10 Euro im Monat.
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Im Premium-Paket, wo es wenigstens telefonischen Support geben würde, wären für 10.000 E-Mail-Adressen heftige 267,55 Euro monatlich zum Zeitpunkt unserer Stichprobe zu bezahlen. 20.000 E-Mail-Adressen kosteten gar horrende 357,03 Euro monatlich.

Höllisch aufpassen muss man, da Mailchimp sowohl E-Mail-Adressen als auch die Anzahl der gesendeten E-Mails oft gleich tituliert: Nämlich mit „contacts“ (Kontakten). Das ist so tricky, dass wir in unserem Test das als Irreführung empfinden.

Denn Mailchimp spricht in seinen Leistungs-Paketen gerne von „Kontakten“, meint aber in der Regel nur die Anzahl der Mails, welche man an die E-Mail-Adressen senden darf. Hier werden dann gerne große Zahlen eingeblendet: 100.000 Kontakte, 200.000 Kontakte. Dass das dann aber lediglich die maximale Frequenz ist, mit der man beispielsweise an 10.000 E-Mail-Adressen Newsletter versenden darf, wird nicht gleich deutlich.

Das Mailchimp-Wirrwar mit dem Begriff "Kontakte" ist aus unserer Sicht irreführend

An anderer Stelle führt Mailchimp etwas transparenter aus und unterscheidet plötzlich zwischen „Kontakten“ und E-Mail-Versendungen, was Mailchimp eben nicht immer macht:

„Ihr monatlicher Plan umfasst bis zu 10.000 Kontakte und 150.000 E-Mail-Sendungen . Wenn Sie eine dieser beiden Grenzen überschreiten, werden zusätzlichen Kosten von entstehen $ 39 .99 / mo je weitere 1.000 Kontakte für sie entstehen (kommt mit zusätzlichen 15.000 E - Mail sendet).“ Die holprige Übersetzung, die wir schon etwas geschliffen haben, liegt an Googles nicht ganz perfektem Google Translator (GT), den wir nutzen.

100.000 Kontakte? Gemeint sind aber nicht E-Mail-Kontaktadressen, sondern die Anzahl der über eine bestimmte Anzahl von E-Mails versendeten Newsletter-"Kontakt"-Optionen. Für den Preis von circa 14 Euro (bzw. 15 Dollar, je nachdem in welcher Währung man bucht) im Standard-Paket dürfen maximal 500 E-Mails hochgeladen werden, die man dann maximal mit 6000 "Kontakten" kontaktieren darf. Doch klar wird das so nicht. Und das ist wohl auch so gewünscht. Dass die Nutzer denken, sie würden mehr in diesem Paket kriegen - nämlich 100.000 E-Mail-Adressen, die sie hochladen dürften.

Auch nach mehrmaligem Lesen der Unterschiede der Mailchimp-Pakete „Premium“, „Standard“ und „Grundlagen“ ist uns nicht so richtig klar, wo jetzt jeweils (bis auf den Telefonsupport beim Premium-Paket) die relevanten Unterschiede wären. Trotz der ellenlangen Liste, die Mailchimp je Paket drunter in einer Art Tabellenaufbereitung einblendet. Diese verwirrt uns aber mehr, als dass sie hilft.

Man könnte das auch als Irreführend bezeichnen: Dass in einer Maske für das Standard-Paket von circa 14 Euro (15 Dollar, je nach Umrechnungskurs) mal von 100.000 "Kontakten" gesprochen wird, dann aber an anderer Stelle klar wird: Man darf zu diesem Preis nur circa 500 Mail-Adressen (Kontakte) hochladen.

Denn den wichtigsten Punkt finden wir hier nicht: Wie viele Mail-Adressen dürfen wir beschicken. Die Anzahl der verschickten Gesamt-Mails an eine bestimmte Anzahl Mail-Adressen (also z.B. 1000 Mailkontakte an 100 E-Mail-Adressen) ist doch eigentlich heute eher von sekundärer Bedeutung. Denn die Zeiten, da man Kunden im Tages-Rhythmus mit unzähligen Mails vollgespamt hat, sind eher vorbei.

Kleine Kunden sind oft zufrieden

Für kleine Kunden kann Mailchimp immer noch interessant sein, da für Kleinversendungen das Tool, wie bei anderen Anbietern auch, kostenlos ist. Beispielsweise sagt Tom, der das Tool seit Jahren nutz:

"Ich freue mich, dass ich hier kostenlos an meine etwas mehr als 100 Newsletter-Empfänger Nachrichten schicken kann. Auch läuft das mit der Newsletter-Opt-In-Option aus meiner Sicht ganz gut." (Unser Screenshot oben)

Genervt ist Tom davon, dass man in Mailchimp den Kunden alles auf Englisch zumutet: Die Menüführung zum Beispiel oder die Produkterklärungen. Da er kein Internetfachmann ist, könne er häufig den Aussagen und Fachbegriffen nicht folgen und wisse deshalb oft nicht, um was es gehe. Das sei schade, da es durchaus viele Versionen im Angebot von Mailchimp gebe. "Ich nehme dann immer die Standard-Version, da ich die anderen nicht ganz durchblicke".

Tom, der aus Bayern kommt, spricht aber eigentlich, sagt er, sehr gutes Englisch. Nur bei den Fachbegriffen hapere es eben, wie sicherlich bei vielen anderen. Selbst die von Mailchimp auch in Deutschland ab und an angebotenen Webinare über Zoom seien schwierig: "Das war alles in Englisch. Aber eine Dozentin von Mailchimp hatte dermaßen breites kalifornisches Englisch gesprochen, dass ich nichts verstand", erzählt Tom.

Schneidet im Nutzertest nicht gut ab

Mailchimp selber empfiehlt das Standard-Paket. Da wir aber ungefähr 20.000 Adressen bespielen möchten (und uns exakt an diese Grenze halten müssten, möchten wir nicht für weitere Kontakte dicke Aufpreise zahlen), ist uns Mailchimp so oder so zu teuer.

Denn für 20.000 angeschriebene E-Mail-Adressen würde uns Mailchimp im Monat ungefähr 170 Euro berechnen. Im Jahren wären das also rund 2.040 Euro. Plus das große Risiko der Währungsschwankungen, welche man uns bei Mailchimp aufbürden würde.

Sorgt mehr für Verwirrung als Hilfe: Die ellenlange Kriterienliste von Mailchimp in den Buchungspaketen.

Tricky ist auch, dass die Zeile „berechnen Sie Ihren Preis“ in den Paketen nur sehr schwach eingeblendet wird. Schnell könnte man denken, für die 13,41 Euro (zwischenzeitlich hat sich der Wechselkurs geändert), könne man Tausende Mail-Adressen beschicken.

Denn unter der Preis-Angabe steht in der von uns angeklickten Buchungsmaske ja fett etwas von angeblichen 100.000 „Kontakten“. Das sind aber eben keine „Kontakte“, sondern, wie von uns dargestellt, nur die Frequenz-Angabe, wie oft wir eine bestimmte Anzahl E-Mail-Adressen in Summe im Monat beschicken dürfen.

Mailchimp ist auf Trustpilot sehr schlecht bewertet

Klicken wir auf das dänische und weltweit verbreitete Bewertungsportal„Trustpilot“, sehen wir zahlreiche schlecht Bewertungen: Die 205 Bewertungen vergeben in Summe gerade einmal 1,6 Sterne von 5 (Stand: 10. Juli 2020).

So ganz wundert uns das nicht.

Ein „Stelios Kounou“ aus Großbritannien schreibt beispielsweise in seiner Bewertung, welche die Note „Ungenügend“ (nur 1 Stern) vergibt:

„1 Stern: Schlecht. Würde niemandem raten, sie zu benutzen. Wir verwenden Mailchimp seit einigen Jahren und obwohl wir viele tausend Pfund mit ihnen ausgegeben haben, bieten sie keinen Telefon- oder E-Mail-Support und die Benutzererfahrung der Plattform ist eine der schlechtesten, die ich je erlebt habe. Ich persönlich bewerte Mailchimp 1 von 5 Sternen für jeden Aspekt ihres Geschäfts. Würde niemandem raten, sie zu benutzen.“

"Schlecht. Vermeiden Sie - den Schmerz nicht wert"

Ein „Kay Shan“ kommt in seiner ebenfalls schlechten Bewertung mit nur einem Stern zum Fazit: 1 „Schlecht. Vermeiden Sie - den Schmerz nicht wert. Solcher Mist, unmöglich Unterstützung zu finden, schreckliche UX.“

Und ein „David Boyd“, der auch nur einen Stern vergibt, sagt: „Schlecht. Eigentlich ist ein Stern zu viel. Diese Plattform ist die schlechteste, die ich je gesehen habe. Ein komplettes Labyrinth aus Unsinn mit Sackgassen überall. Ich habe mich vor ein paar Tagen auf Empfehlung angemeldet und es ist kompletter Müll. Vermeiden Sie wie das Plage!“

Auch wir von Netz-trends.de geben Mailchimp auf Grund unseres Tests auf der Mailchimp-Webseite bezüglich der Nutzerfreundlichkeit der Webseite ein mangelhaft. Wir haben bislang aber nicht getestet, wie gut dann das Kunden-Dashboard zu bedienen ist, um wirklich Newsletter herauszusenden.

Auch haben wir nicht getestet, wie gut die großen Mail-Services wie Gmail, T-Online.de, Gmx, Web.de, Yandex, Outlook etc. über Mailchimp versendete E-Mails akzeptieren und nicht im Spam landen lassen.

Noch Fragen? Hinterlasst hier gerne für andere eure Meinungen und Erfahrungen im Netz-trends.de-Kommentarfeld.

Einzelnachweise

[1] Mailchimp, in: Wikipedia USA. Abgerufen am 10.7.2020.

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