Grenzkontrollen USA: Passwörter von Notebooks, Smartphones, Facebook werden abgefragt

Das Magazin "Der Journalist" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe vom Mai 2017, wonach man vorsichtig bei Einreisen in die USA sein solle.

Puhh: Wer in die USA einreist, muss mit Passwort-Schikanen rechnen. Hier der Flughafen in New York City. (Bild: pixabay.com)

So habe es 2016 über 20.000 Screenings von Computern oder Smartphones bei Bürgern gegeben, welche in die USA einreisen wollten. Darunter seien auch Deutsche gewesen.

Demnach hätten Grenzbeamte selbst nach Passwörtern für Computer oder Smartphones, auch den Facebook-Account oder Twitter-Account gefragt, um überprüfen zu können, mit wem man befreundet sei. Zudem seien die Fotos auf den Handys oder dem persönlichen Computer und weitere Dateien überprüft worden. Doch damit nicht genug:

Die Grenzbeamten hätten selbst spezielle forensische Software gehabt, mit welcher sie gelöschte Dateien wieder lesbar gemacht hätten. So seien ganze Computer an den Grenzen zu den USA ausgelesen worden, sprich, kopiert worden.

Sich zu wehren, sei zwecklos. So seien die Grenzbeamten in den USA an den Flughäfen und sonstigen Einrichtungen mittlerweile berechtigt, diese umfangreichen Untersuchungen vor Ort vorzunehmen.

Wer sich wehrt, ziehe den Kürzeren: Dann würden die Computer oder Smartphones ganz beschlagnahmt, man werde festgehalten oder wieder zurückgeschickt. Dies gelte auch für reisende Journalisten.

Da die USA für viele andere Länder ein "Vorbild" sind, steht zu befürchten: Solche willkürlichen aber von Gesetzes wegen mittlerweile auch in Demokratien wie den USA scheinbar gedeckten Vorgehensweisen, dürften in zahlreichen weiteren Ländern Alltag werden.

Unser Tipp: Ins Ausland nur Smartphones, Notebooks oder Tablets mitnehmen, auf denen nicht zu viel drauf ist. Am besten auch nur Geräte kaufen, deren Verlust man gegebenenfalls verkraften kann. Das gilt ebenso für Verzeichnisse von Passwörtern.

Im Falle von Smartphones am besten zwei billige mitnehmen, eines im Koffer, eines im Handgepäck. Auf Preisvergleichsportalen finden sich Smartphones ohne Vertrag für unter 100 Euro.

Das sind dann zwar meist etwas ältere Geräte, die es aber auch absolut für solche Reisen tun. Außerdem muss man im Ausland so oder so mit Verlust rechnen. Entweder durch eigene Schusseligkeit oder Diebstahl.

Wer ins Ausland reist, sollte zudem beachten: Beim Online-Banking sollte man vorher dafür sorgen, dass der persönliche Bankberater hier eine Abhebesperre einbaut, welche nicht umgangen werden kann. Also beispielsweise:

Maximal 200 Euro am Tag oder 500 Euro bar in der Woche. Solche Sicherheitsvorkehrungen sind aber auch für die Heimat sinnvoll. Grund: Immer mehr Einbrecher zwingen ihre Opfer, die Passwörter herauszugeben und große Summen auf ausländische Konten zu überweisen. Gibt es keine automatische Überweisungs- oder Abhebesperre, kann dies sehr teuer werden.

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