Rio Paralympics: BMW mit brillantem Carbon-fiber Rollstuhl für Rennen

Er sieht spacig aus und schafft es endlich, das "Behinderten"-Image vieler Alltagshilfen für körperlich eingeschränkte Menschen hinter sich zu lassen:

Bild: BMW Presse
Der neue BMW Rennrollstuhl.

Der neue brillant designte und mit High-Tech entwickelte BMW Carbon-fiber Rennrollstuhl. Auf einer halben Zeitungsseite wurde er jetzt in einer der größten amerikanischen Tageszeitungen, der USA Today, gefeiert (vom 28. April 2016, Seite 4B; Autorin: Nancy Armour). Die Lobeshymne auf den neuen Rennrollstuhl ist absolut angebracht.

Der neue BMW Rennrollstuhl lässt alles bislang Gesehene weit hinter sich. Vor allem gibt er den Fahrern ein gutes Stück Kraft und Würde zurück. Dinge, die Menschen, welche im Rollstuhl sitzen, oft schmerzlich missen, besonders wenn ein Unfall am Schicksal der Lähmung Schuld ist.

USA Today ist Dank des neuen BMW "racing weelchairs" sicher: "Amerikaner werden die ultimativen Rennmaschinen zu den Rio Paralympics" bekommen. Das Gefährt ist aerodynamisch gestaltet und sieht mit seinen schwarzen Carbon-fiber Rädern einfach total cool aus. Nichts erinnert mehr daran, dass hier ein körperlich eingeschränkter Rennfahrer sitzt.

Vielmehr denkt man ultimativ an die klassischen Rennbobfahrer. Denn weit von einem Rennbob entfernt ist dieser Rollstuhl nicht mehr. Wer darin sitzt, das sieht man sofort, ist ein Könner oder ein Ehrgeiziger, der mehr will, als Räder zu drehen, um sich mühevoll fortzubewegen. Wer einen solchen Rollstuhl steuert, ist ein kraftvoller Sportler.

In rund 100 Tagen werden die ersten BMW Rennrollstühle zu den Rio Paralympics an den Start gehen. In der USA Today sagte Josh George, ein US-Star, über das neue BMW-Teil: "Es ist das coolste aussehendste Teil, das ich jemals gesehen habe. Es ist ein unglaublich ambitioniertes Projekt und die Entwickler haben einen phänomenalen Job gemacht. Wir werden alle davon profitieren."

Josh George hatte bei den 2008 Paralympics Gold gewonnen und war 2015 Gewinner des "International Paralympic Committee’s Marathon World Championships". Das heißt: Dieser Mann weiß, wovon er spricht.

Die ersten Rennrollstühle gab es vor gut 30 Jahren. Die Technik, welche damals zur Anwendung kam, wurde den Fahrrädern entlehnt. Dies ist bis heute geblieben. So wundert es nicht, warum Rennrollstühle eher wie Fahrräder aussehen und man nie so recht weiß:

Ist der Fahrer jetzt ein normaler Hobby-Biker, der es cool findet, mit so einem Teil herumzufahren, oder wirklich einer, der auf einem üblichen Fahrrad mit nur zwei Rädern nicht sitzen könnte. Genau diese Ambivalenz des Betrachters und Nutzers macht die Teile so unglaublich attraktiv vor allem für jene, die es wirklich benötigen.

Der Entwicklungschef von "BMW group designworks", Brad Cracchiola, sagte zu dem neuen BMW Renngefährt: "An diesem Projekt zu arbeiten, war wirklich eine lohnende Erfahrung für mein Team. Wir sind stolz darauf, dass wir in der Lage gewesen sind, dieses Produkt im vergangenen Jahr mit den Athleten und Trainern zu bauen."

Zudem führte er aus: Für die umfangreiche Entwicklung seien spezielle Armaturen zur Anwendung gelangt, Datenanalysen und Echtzeittests. Dies habe die "einmalige Gelegenheit" gebracht, "ein Renngerät zu bauen, wo wir heiß darauf sind, nun zu sehen, wie es letztlich bei den Rennen zur Anwendung kommt und wie wir es noch weiter mit Hilfe des amerikanischen Sportteams perfektionieren können."

Teilnehmer der Paralympics drehen während der Rennen mit speziellen Handschuhen einige Hundert Male die Räder dieser speziellen BMW Rollstühle. Da für Extremsportler Gewicht eine zentrale Rolle spielt, wurden die Renn-Handschuhe über 3-D-Scans und 3-D-Drucker entwickelt.

Ziel war es dabei, dass die Handschuhe perfekt dem jeweiligen Athleten passen. Zudem sollen die Handschuhe so leicht wie möglich sein. Man verfolge damit, so BMW, den Weg, dass man den Sportlern das perfekte Equipment an die Hand geben wolle, damit diese das Optimum ihres eigenen hervorragenden Talentes heben könnten.

BMW entwickelte den neuen Rennrollstuhl gemeinsam mit dem "United States Paralympics Track and Field Team". Ob es aber den neuen BMW Rennrollstuhl jemals frei im Handel zu kaufen gibt, ist bislang noch nicht klar. Eine enorme Bereicherung für "Behinderte" wäre dieser neue Rollstuhl allemal, da er ihnen eben hilft, nicht mehr als "behindert" wahrgenommen zu werden, sondern lediglich als körperlich eingeschränkt, aber dennoch kraftvoll und würdevoll.

Wir haben nie verstanden, warum Hilfen für Menschen, welche in ihrer Bewegung körperlich eingeschränkt sind, immer aussehen müssen, als hätte man sie dem Kloobürsten-Design oder Oma entlehnt.

BMW North America ist der offizielle "Mobility Partner" des "United States Olympic Committee" (USOC). Auf Seiten von BMW federführend war unter anderem Trudy Hardy, Vice President, Marketing, BMW of North America. Seit 2010 engagiert sich BMW im Behindertensport der USA an vorderster Front.

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