Kinderhilfswerk UNICEF: AIDS ist in Afrika die häufigste Todesursache für Jugendliche

Das Kinderhilfswerk UNICEF veröffentlichte kurz vor dem Wochenende noch eine traurige Nachricht: Die durch das HIV-Virus bei Nicht-Behandlung hervorgerufene Krankheit AIDS sei bei afrikanischen Jugendlichen die Todesursache Nummer eins. Weltweit komme AIDS als Todesursache für Jugendliche auf Platz zwei.

Bild: pixabay.com / CC0 Public Domain
Afrikas Kinder und Jugendliche sterben mit am häufigsten wegen AIDS.

Das teilte UNICEF nun auf einer Konferenz in Johannesburg, Südafrika mit. Seit dem Jahr 2000 haben sich nach UNICEF-Angaben die Todesfälle unter 10- bis 19-Jährigen wegen AIDS demnach verdreifacht. Besonders tragisch: Es gibt Medizin, die das vor allem durch Sexualität übertragene HIV-Virus heute aus dem Blut wieder mit nur einer Tablette verdrängt, was aber teuer ist. Das Problem auf dem ärmsten Kontinent der Welt: Afrikas Jugendliche sind wie die Erwachsenen nach wie vor chronisch medizinisch unterversorgt.

Craig McClure, der Verantwortliche für das HIV und –AIDS-Programm beim Kinderhilfswerk UNICEF sagte, dass HIV die einzige Krankheit in Afrika sei, welche trotz theoretisch vorhandener sehr guter Medikamente Afrikas Kinder und Jugendliche nach wie vor sterben lasse. Die Mortalitätszahlen würden nicht abnehmen, sondern sogar auf dem Kontinent zunehmen.

Craig McClure erklärte auf der Konferenz: "Die meisten Jugendlichen, die zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr an AIDS-Erkrankungen sterben, haben sich das HIV-Virus während der Schwangerschaft der Mütter eingefangen.“

Statistisch gebe es in Afrika jede Stunde 26 neue HIV-Infektionen unter den Jugendlichen zwischen 15 und 19 – also gerade in der Altersgruppe, wo Teenager ihre ersten sexuellen Schritte versuchen. Besonders betroffen seien die Länder Südafrika, Nigeria, Kenia, Indien, Mosambik und Tansania – das ehemalige Deutsch-Südwestafrika.

Auch in Europa ist HIV weiter auf dem Vormarsch. Dies liegt vor allem daran, dass es zwar Top-Medizin gibt, welche eine Infektion verhindern würde, diese aber weder von HIV-Positiven wie HIV-Negativen ausreichend genommen wird. Statt von Anfang an eine HIV-Therapie zu machen, sitzen viele Infizierte das Problem zehn Jahre lang aus – 10 Jahre, in welchen wieder andere infiziert werden können.

So berichtet tagesschau.de unter Berufung auf eine WHO-Studie, dass es alleine 2014 in Europa über 140.000 HIV-Neuinfektionen gegeben habe. Dies sei ein neuer Negativrekord. Vor allem in Osteuropa verzeichne man starke Anstiege an Neuinfektionen besonders unter jungen Menschen.

Gefällt mir
1