Pharma IBM kauft für 920 Mio. Euro Merge Healthcare, ein Unternehmen für Medizinbilder

Der amerikanische Softwarekonzern IBM Corp kauft für geschätzte rund eine Milliarde US-Dollar (920 Millionen Euro) das amerikanische Unternehmen Merge Healthcare, einen Anbieter medizinischer Bilder.

Der Supercomputer Watson soll Danke Merge Healthcare nun sehen können.

Damit verstärkt IBM seine Neuausrichtung hin zum weltweit wachsenden Gesundheitssektor. Angeblich plane IBM mit der Übernahme von Merge Healthcare seine schon jetzt vorhandenen Angebote im medizinischen Sektor, darunter den neu geschaffenen Bereich der Gesundheitsanalytik, mit Hilfe des IBM-Supercomputers Watson zu kombinieren.

Die Tausenden Daten und Bilder von Merge Healthcare könnten in den künftigen IBM-Angeboten von großem Nutzen sein, zumal sie sich möglicherweise mittelfristig per automatischen Bilder-Erkennungsdiensten leichter Angeboten und Diagnosen zuordnen lassen. Nach wie vor gehören gute medizinische Bilder mit zum teuersten in den klassischen Bilderangebots-Webseiten.

Der Computer Watson ist nicht nur in der Lage, umfangreiche Datenmengen zu analysieren und zu verstehen, sondern soll künftig Antworten auf äußerst komplizierte Fragen im Gesundheitswesen finden. Das könnte zum Beispiel die Frage sein: Warum kann Medizin 99,9% der HIV-Viren in einem menschlichen Körper mittlerweile eliminieren, nicht aber die letzten 0,1%.

IMB plant durch die weitere Akquisition Ärzte und Forscher durch bestmögliche Technik zu unterstützen. Das Ziel ist dabei klar: Gemeinsam Lösungen für die Menschheit geißelnde Krankheiten zu finden. Hierzu gehören nach wie vor Krebs, Alzheimer, Multiple Sklerose, Querschnittslähmungen, Blindheit, Taubheit, Stummheit oder HIV.

"Gute Bilder für eine effektive Diagnose und Behandlung zu haben wird immer wichtiger, um diese Bilder zwischen den Anbietern, Ärzten, zu teilen. Das soll eine qualitativ hochwertige und kostengünstige Versorgung liefern", sagt Co-Analyst Brooks O’Neil.

Nach wie vor sind Fehldiagnosen durch Ärzte für Millionen Betroffene weltweit katastrophal. Mal wird selbst in Hoch-Industrieländern wie Deutschland mit entsprechend hochwertigen medizinischen Ausbildungen von Ärzten eine Borreliose (lebenslange Gelenkentzündung mit Berufsunfähigkeit auf Grund eines Zecken-Bisses) nicht erkannt, dann ein bestimmtes Fieber, dann wieder eine geplatzte Hauptschlagader Aorta nicht (was für den Betroffenen zu einer kompletten Lähmung ab dem ersten Halswirbel führen kann und schließlich zum Tod).

In einem kürzlich bekannt gewordenen Fall hatten gleich drei Ärzte bei einer Berliner Studienrätin nicht erkannt, dass ihre Symptome eindeutige körperliche Hinweise auf Krebs waren. Erst der vierte Arzt machte schließlich die richtige Diagnose - das rettete ihr Leben und qualvolle jahrelange schmerzliche Behandlungen.

Besonders katastrophal ist, dass Ärzte häufig selbst dann für den Betroffenen katastrophal falsche Diagnosen stellen, obwohl die Symptome am menschlichen Körper häufig die gleichen sind und auch recht eindeutig. Die Ärzte deuten sie nur nicht richtig oder komplett falsch. Mehr Bilder-Technik kann da ein Segen sein. Das bedeutet: Dass die Technik automatisch Diagnosen erstellt und der mit Fehlern behaftete Mediziner etwas in den Hintergrund tritt.

Über den jetzt bekannt gewordenen IBM-Deal erhält das Unternehmen Zugang zu mehr als 7.500 amerikanischen Gesundheits-Webseiten. Besonders im Fokus stehen dort derzeit angeblich die Bereiche Orthopädie, Kardiologie und Radiologie.

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