Wegen Schweizer Franken: Deutsche Bank soll 150 Mio. Euro verloren haben

Nun wurde bekannt, wonach angeblich die Deutsche Bank durch den Wegfall eines festen Wechselkurses zwischen Schweizer Franken und Euro bis zu 150 Millionen Euro verloren haben könnte. Dies berichtet die US-Wirtschaftstageszeitung Wall Street Journal:

Bild: Deutsche Bank
Ansichten des Handelsraums der Deutschen Bank in Frankfurt am Main.

Nachdem die Schweizerische Nationalbank SNB den Wechselkurs des Schweizer Franken, welcher sich bislang am Euro orientierte, vor wenigen Tagen freigab, fallen nicht nur zahlreiche schweizerische Aktien, auch international schlägt die Freigabe hohe Wellen.

Neben der Deutschen Bank könnten auch die Citigroup, Barclays sowie einige Hedgefonds viele Millionen Euro durch die Maßnahmen der Schweizer Zentralbank verloren haben, wird spekuliert.

Angeblich habe sich beispielsweise in den USA der sogenannte Retail foreign exchange broker FXCM Forex Capital Markets (FXCM; fxcm trading station) lediglich durch einen Notkredit retten können. So wie Forex Capital Markets waren einige Aktienhändler durch die Maßnahmen der Schweizer Notenbank unter Druck geraten.

Angeblich sei die amerikanische Finanzholding Leucadia National Corporation dem angeschlagenen Broker FXCM mit einem Barkredit in Höhe von 300 Millionen US-Dollar zur Seite gesprungen. Der britische Aktienhändler Alpari UK Devisen Broker soll sogar auf Grund der Maßnahmen der Schweizerischen Nationalbank SNB Insolvenz angemeldet haben. Unter verschärfter Aufsicht durch die Finanzbehörden steht derzeit auch der kleine neuseeländische Devisenhändler Global Brokers NZ.

Panikverkäufe an der Börse

Seitdem die Schweizerischen Nationalbank SNB am Donnerstag bekannt gegeben hatte, wonach sie die feste Wechselkursbindung zwischen dem Schweizer Franken an den Euro beende, schnellte der Wert der Schweizer Währung um gut 30 Prozent in die Höhe. Viele Anleger hatten daraufhin mit Panikverkäufen reagiert und die Börsen in Aufruhr versetzt.

Die Schweizer Nationalbank hatte ihren Schritt, die Bindung an den Euro radikal zu beenden, damit begründet, wonach man die Schweizer Währung nicht noch weiter dem seit Monaten im freien Fall befindlichen Euro aussetzen wolle.

Der Euro erreichte in diesen Tagen gegenüber dem US-Dollar sein größtes Tief seit 11 Jahren. Das bedeutet: Urlaub in den USA wird für die Deutschen so teuer, wie seit Jahren nicht mehr. Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille: So sinken die Preise für deutsche Produkte in den USA leicht, deutsche Export-Produkte werden also ein wenig billiger in den USA.

Euro im freien Fall - auch wegen des EU-Wirtschaftskrieges gegen Russland

Der Mindestkurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro hatte seit ungefähr drei Jahren gegolten. In den vergangenen beiden Tagen, Freitag und Donnerstag, verlor die Schweizer Börse rund 15 Prozent ihrer Werte. Zeitweise lag der Euro am Freitag bei nur noch 1,15 Dollar.

Die Gründe für den immer schwächer werdenden Euro sind vielfältig. Zum einen drückt der Wirtschaftskrieg der Europäischen Union (EU) gegen Russland immer deutlicher auf das Gemüt der Anleger und damit auf den Wert des Euro. Als zentrale Befürworterin von Wirtschaftssanktionen gegen Russland gilt die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU), die Russland vorwirft, erheblich militärisch den Konflikt in der Ukraine anzuheizen, was Russland aber seit Monaten abstreitet:

Neben Russland kritisieren weite Teile der deutschen Wirtschaft den Kollisionskurs der deutschen Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD gegen Russland scharf.

Erschwerend kommt für den Euro das Ausstiegszenario Griechenlands aus der gemeinsamen Euro-Währung hinzu. Ein solches Szenario war kürzlich von der Berliner Regierung mit den Worten kommentiert worden, man könne dieses verkraften. Das hatte in der Brüsseler europäischen Zentralregierung, der Europäischen Kommission, für heftige Kritik an Deutschland geführt.

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