Dropbox für Unternehmen: US-Unternehmen will stärker ins Geschäft

Die überarbeitete IT-Cloud-Version von Dropbox läuft unter dem Motto "Dropbox für Business". Früher hieß das Produkt "Dropbox für Teams". Wie in der Vergangenheit bietet Dropbox zudem einen kostenlosen Service zum Hochladen von Dokumenten für private Konsumenten an. Den kostenlosen Service sollen die neuen Angebote für Geschäftskunden quer subventionieren. Dropbox für Business wird eine Single-Sign-On-Funktion mit weniger Passwörtern für die unterschiedlichen Nutzer anbieten.

Grafik: Screenshot dropbox.com
Dropbox möchte noch stärker ins Geschäft mit Unternehmen vordringen.

Der amerikanische Datei-Anhangs-Service Dropbox bietet eine neue IT-Version seiner Cloud-Storage-Services für Unternehmen an. Dropbox bezeichnet sich selbst immer noch als "tech startup based in San Francisco", ist aber längst über einen start-up-Status hinaus.

Gleichzeitig teilt das US-Unternehmen mit, man wolle die Sicherheit für die IT-Administratoren der Unternehmen, welche Dropbox nutzen, erhöhen. Der überarbeitete Dropbox-Service wird in Kooperation mit mehreren Partner-Unternehmen eingeführt - unter anderem Symplified, Ping Identity, Okta, Ongelogin oder Centrify.

Dropbox teilte zudem mit, dass bereits über 2 Millionen Unternehmen den Datei-Zwischenspeicher-Dienst nutzen und jede Woche über 600 Millionen Dateien auf den US-Dienst hochladen würden. Dropbox hofft, mit den Verbesserungen seiner Services wieder mehr Unternehmen ansprechen zu können.

Doch wie zahlreiche US-amerikanische oder britische IT-Unternehmen, dürfte auch Dropbox die zunehmende Skepsis weltweit gegenüber anglikanischen IT-Unternehmen zu spüren bekommen. Die kriminellen Horch&Guck-Attacken der amerikanischen Stasibehörde NSA (National Security Agency) sowie des britischen Geheimdienst-Counterparts GCHQ (Government Communications Headquarters) machen auch vor Wirtschaftsspionage nicht halt - auch wenn die Regierungen das gerne verneinen.

Im Falle der GCHQ wurde nun sogar bekannt, dass nicht nur Hunderte Millionen private und geschäftliche Telefonate und Emails heimlich und nach deutschem Recht illegal mitgelesen werden, sondern obendrein auch Millionen Webcam-Nutzer von Yahoo-Kunden parallel von GCHQ abgefilmt wurden. Besonders heikel: Rund 11% der Webcam-Nutzer zeigen sich mehr oder weniger nackt vor Webcams (da sie beispielsweise flirten), weshalb es beim GCHQ eine Richtlinie gibt, dass "zartbesaitete Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen" das Spionieren der heimlich angezapften privaten Webcams lieber nicht als Dienst übernehmen sollten.

"Wir misstrauen zunehmend US-Diensten wie Dropbox, da wir nicht das Gefühl haben, dass unsere Daten wirklich auch geheim bleiben", erklärte beispielsweise ein IT-Fachmann aus Berlin gegenüber Netz-Trends. Derzeit bezahlen Unternehmen 15-US-Dollar je Nutzer im Monat. Private Nutzer, die Dateien hochladen, welche das Speichervolumen von 2 GB bis 100 GB nicht übersteigen, können Dropbox kostenlos nutzen, Dateimengen von über 100 GB kosten 9,99 US-Dollar im Monat.

Im Unternehmensporträt steht: "Dropbox is changing the way that content, media, and data are stored and shared. More than 200 million people around the world, from individuals to small teams and large enterprises, trust Dropbox with their most treasured information and memories, uploading over 1 billion files every day. We're building the next great technology company—and are just getting started."

Derzeit sind bei Dropbox rund 100 Jobs in den USA zu besetzen – darunter "Sales Manager, Strategic Accounts", "People Ops Business Partner", "Strategic Account Manager" oder "Software Engineer - Computer Vision".

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