Kabelnetz: Comcast kauft für 45 Mrd. Dollar Time Warner Cable

Time Warner Cable besitzt neben umfangreichen Kabelnetzten zahlreiche Medienbeteiligungen - wie das weltberühmte Time Magazine oder den Fernsehkanal HBO. Comcast selbst ist bereits jetzt der größte amerikanische US Cable Provider und wird mit der Übernahme von Time Warner Cable diese Marktposition erheblich ausbauen. Zum Unternehmen gehören zum Beispiel der nationale TV-Sender NBC oder das Universal Film Studio.

Comcast wird durch die Übernahme von Time Warner Cable mit Abstand der mächtigste Kabelnetzbetreiber in den USA.

Es ist eine der größten Übernahmen in der Wirtschaftsgeschichte: Der amerikanische Telekommunikations-Gigant Comcast möchte seinen Rivalen Time Warner Cable für 45 Milliarden Dollar kaufen. Damit würde Comcast künftig Dreiviertel des US-Kabelmarktes dominieren und kontrollieren.

Welche Auswirkungen die Übernahme von Time Warner Cable durch Comcast auf den Wettbewerb in den USA und auf die Verbraucher hat, kann bislang nur vermutet werden - nämlich erhebliche und nicht unbedingt den Wettbewerb stärkende.
Denn Fakt ist: Mit der Übernahme von Time Warner Cable durch Comcast würde das US-Unternehmen die gigantische Menge von Dreivierteln des US-Kabelmarktes dominieren, berichten US-Medien. Man spricht in Deutschland ab einem Marktanteil von rund 33 Prozent von einem Monopol. Es heißt, wonach Comcast plane, rund 259 US-Dollar pro Anteil von Time Warner Cable hinzublättern.

Allerdings ist die geplante Übernahme von Time Warner Cable durch Comcast etwas intransparent. So heißt es, wonach Time Warner Cable durch den kleineren Kabelnetzbetreiber Charter Communications noch im Januar 2014 ein Angebot vorgelegen habe, für 60 Milliarden Dollar übernommen zu werden. Damals soll Time Warner Cable dies abgelehnt haben, mit den Worten es sei absolut unzureichend ("grossly inadequate").

Ob das US-Kartellamt nun allerdings tatenlos zusieht, wenn Comcast einen historischen Kabelmonopolisten in den USA aufbaut, darf abgewartet. Denn noch liegt hier kein Segen für den Giganten Comcast vor.

Eines der wichtigen Projekte bei Comcast ist derzeit das "XFINITY". Hierzu schreibt Comcast: "XFINITY is TV, Internet, voice and home management, all working together and constantly improving to provide customers instant entertainment and connection — anywhere, anytime, on any screen." Ein weiteres Projekt ist derzeit beispielsweise in der US-Stadt Boston das Projekt "X1 DVR". Hierzu schreibt Comcast: "COMCAST launches X1 DVR with Cload Technology and Live In-Home Streaming in Boston".

Wirtschaftlich steht Comcast hervorragend da. So steigen 2013 die konsolidierten Umsätze um 5.8%, der Operating Cash Flow ist ebenfalls um 8.3% geklettert - allerdings ohne die Einnahmen aus den 2012 London Olympics sowie dem 2012 Super Bowl oder den für 2013 zurückzulegenden Pension Termination Costs.

Der Free Cash Flow bei Comcast liegt derzeit bei 8,5 Milliarden Dollar. Außerdem habe man, teilte Comcast mit, im Jahr 2013 insgesamt 649.000 neue Kunden im Bereich "Cable Communications Combined Video, High-Speed Internet and Voice " gewinnen können. Ob dieser Kundenanwuchs durch Zukäufe oder Marketing und Vertrieb erreicht wurden, ist unklar.

Der Gesamtjahresumsatz 2013 lag bei Comcast bei 64,7 Milliarden Dollar (+3,3% gegenüber 2012). Der "Operating Cash Flow (OCF)" liegt bei 21,4 Milliarden Dollar, der "Operating Income" (Gewinn) bei 13,6 Milliarden Dollar.


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