Apple will mit Tablets in die Unternehmen: Neues iPad Air und iPad Pro

Dieses Tablet solle erstmals so gut ausgerüstet sein, dass es als professioneller Arbeitsplatz in Firmen taugen könne. Damit könnte Apple den nächsten Schritt wagen, nämlich dass auch Unternehmen statt der klassischen PCs (Personal PC) künftig auch Tablet-PCs als reguläre Arbeitsplätze einsetzen. Bislang nutzen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz viele Unternehmen Computer von IBM. Oftmals sind sie mit Software von Microsoft oder SAP ausgestattet. Apple gilt nach wie vor als schick, nicht aber unbedingt als notwendig in Unternehmen.

Foto: Apple
So bewirbt Apple sein neues Produkt.

Mit dem neuen Apple iPad Air bringt Apple ein neues Tablet-PC in den Handel. Der Tablet-PC gilt als neues Flaggschiff von Apple. Gleichzeitig gibt es Spekulationen, wonach Apple möglicherweise ein "high-end tablet" auf den Markt bringen könnte und zwar unter dem Namen iPad Pro.

Tablet-PCs werden in vielen Firmen, aber auch in Privathaushalten, immer noch primär zum Foto-Anschauen, Computerspielen, Videoanschauen oder lockeren Internetsurfen benutzt, auch zum Email-Abrufen. Doch arbeiten die wenigsten damit, um Unternehmens-Präsentationen oder Excel-Berechnungen durchzuführen. Hier bevorzugen nach wie vor Verbraucher eine große Tisch-Tastatur und große Bildschirme auf dem Schreibtisch. Dabei geht die Tendenz sogar zu zwei Bildschirmen je Schreibtisch.

Ob iPad Pro oder iPad Air - Apple baut seine Serie an Laptops oder Notebooks immer weiter aus und ergänzt sein Angebot rund um das wesentlich teurere MacBook Air, beziehungsweise das noch teurere MacBook Pro. Gleichzeitig besetzt Apple den Markt nach oben, während die Abgrenzung nach unten mit dem Mac Mini bereits gelungen ist. Hier hatte Apple weltweit neue Trends gesetzt und faktisch die Netbooks und Ultrabooks in die Defensive gebracht, welche seit 2008 im Handel waren und über einige Jahre den Computermarkt aufrollten.

Auch wenn die Tablet-PCs immer größere Marktanteile weltweit erreichen, so sprechen die Zahlen doch eine klare Sprache: So schätzt das amerikanische Marktforschungsinstitut Gartner, wonach im Jahr 2013 insgesamt 300 Millionen PCs verkauft werden, dem 180 Millionen verkaufter Tablet-PCs entgegenstehen. Auch wenn Elektronik-Verbände gerne verbreiten, der Computermarkt stecke in einer Krise, so zeigen diese Zahlen doch eindrucksvoll, dass die digitale Revolution nach wie vor weltweit an Fahrt zulegt.

Im Segment der Tablet-PCs gilt Apple nach wie vor als wichtiger Marktführer. Immerhin konnte das amerikanische Unternehmen 170 Millionen iPads absetzen. Dabei nutzen viele Verbraucher ein Tablet-PCs als ergänzendes Spielzeug zu ihrem stationären Computer oder dem Notebook - also aus "consumptive purposes".

Analysten sehen mit dem neuen Apple-Produkt noch lange nicht das Ende der Fahnenstange im Bereich der Tablet-PCs. So wird Ben Reitzes, ein Analyst bei Barclays, mit den Worten zitiert, wonach er davon ausgehe, dass Apple möglicherweise in nicht mehr allzu weiter Ferne ein großes iPad mit einem 13 Inch-Bildschirm launchen könne.

Schon mit dem neuen iPhone, welches im September in den Handel kam, hatte Apple den Analysten und Käufern gezeigt, dass der reichste Konzern der Welt immer stärker in Richtung Business versucht zu gehen. So ist das neue iPhone mit einem höherwertigen Rechner ausgestattet, einem 64-bit Processor und der kostenlosen Arbeitssoftware, der iWork.

Künftig solle die Software iWork, welche von Apple als "business software" angeboten wird, als bereits installiertes Produkt nicht nur auf den iPhones sondern auch auf jedem neuen Mac oder Produkten sein, welche das iOS Betriebssystem aufweisen, also auch den iPads. Doch ob ein Handy tatsächlich einen 64-bit-Rechnerchip benötigt, bezweifeln Fachleute. Denn nach wie vor nutzen die meisten ihr Smartphone lediglich zum Telefonieren oder Internetsurfen, nicht aber um damit ernsthaft zu arbeiten.

Doch in welche Richtung sich Apple auch immer entwickeln mag, Apple CEO Tim Cook wird es in den nächsten Jahren mit noch stärkerer Konkurrenz zu tun bekommen, als 2013. Es könnte sein, dass die Goldgräberstimmung sich auch bei Apple langsam dem Ende zu neigt. Denn eines ist klar: Je besser und leistungsfähiger und schicker im Design die Computer, Laptops, Handys, Tablet-PCs werden, desto geringer ist der Innovationsdruck auf Seiten der Konsumenten.

Bislang waren die wichtigsten Triebfedern zum oftmals eigentlich unnötigen ständigen Kauf eines neuen Computers oder Handys entweder eine deutlich bessere Performance hinsichtlich der Stabilität oder Schnelligkeit der Computer oder Handy-Anwendungen, das Design, die Sicherheit oder das Gewicht. In all diesen Anwendungen wurden in den vergangenen zehn Jahren umfangreichste Schritte nach vorne gemacht.

Das könnte bedeuten: Die Industrie hat hier möglicherweise zunehmend Schwierigkeiten, die Verbraucher mit immer noch besseren Produkten zu überzeugen und das Spielchen mitzumachen, alle zwei Jahre einen neuen Computer, oder ein neues Handy zu kaufen. Das könnte wiederum dazu führen, dass auch Computer- und Handyhersteller immer stärker zu dem Mittel des angeblichen "natürlichen Verschleißes" greifen. Sprich: Die Computer und Handys gehen nach zwei Jahren seltsamer Weise plötzlich kaputt, ein neues Produkt muss her. Eine solche automatische Verschleißtechnik ist zwar eigentlich verboten, wird aber schon in vielen Industriezweifen angewendet - zum Ärger aber auch der Ohnmacht der Verbraucher.

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