Apple baut auf 708.199 qm neues futuristisches Riesen-Hauptquartier

Selbst das Pentagon, das amerikanische Verteidigungsministerium, wirkt auf den ersten Blick ebenfalls nicht viel größer, als das, was nun Apple bauen möchte. Dabei galt das Pentagon lange Zeit als eines der größten Gebäude der Welt. Doch ehe Apple mit dem Bau des neuen Campus starten darf, muss noch der Gemeinderat von Cupertino zustimmen, das Cupertino City Council. Am 15. Oktober soll über den neuen Apple-Bau dort abgestimmt werden. In einem zweiten Schritt benötigt Apple dann noch die Baugenehmigung der Behörden. Doch gehen Immobilien-Kenner der USA davon aus, dass diese Hürden eher formaler Art sind.

Quelle: Youtube-Video jomirife
So soll die neue Apple-Zentrale einmal aussehen.

Apple Neubau - Apple ist Dank solch innovativer Produkte wie dem iPhone oder iPad mit über 100 Mrd. US-Dollar finanzieller Barmittel nicht nur der weltreichste Superkonzern, sondern nun geht es auch baulich in galaktische Höhen: Die neue Firmenzentrale von Apple in der lauschigen kalifornischen Stadt Cupertino, dürfte in seiner Dimension und luxuriösen erhabenen Anmut fast größer sein als Daimler-City in Stuttgart.

Wenn die Baugenehmigung für Apple vorliegt, darf Apples Finanzchef Peter Oppenheimer (CFO; Chief Financial Officer) gemeinsam mit CEO Tim Cook und dem Senior Director of Real Estate and Facilities bei Apple, Dan Whisenhunt, den Startschuss zum galaktischen Apple-Raumschiff geben.

Auch wenn Apple mit der neuen Firmenzentrale einen sehr eigenen luxuriösen Stil vorlegt, sind die Einflüsse der anderen amerikanischen Super-Konzerne der IT-Branche architektonisch doch unverkennbar. So gehört es zum guten amerikanischen Ton, dass Großkonzerne im IT-Geschäft ihre Firmenzentralen nicht nur funktional bauen, sondern ihren Mitarbeitern eben häufig einen Campus bieten möchten, auf dem sie sich wohl fühlen können und sollen. Auch gehört gerade in der IT-Branche die Vereinigung zwischen Natur und Gebäuden zu den Standards, welche erstmals Microsoft beeindruckend vormachte. Ähnlich ist es mit dem ehemaligen Campus von Hewlett-Packard (HPQ) in Cupertino.

80% des Apple-Areals sollen der Natur gehören

Hinzu kommt, dass die IT-Branche, im Gegensatz zu den Banken oder Versicherungen, eher auf flachere Gebäude setzt – also auf bis zu 6 Etagen. Aber es gibt auch Ausnahmen, zum Beispiel Oracle. Insgesamt 175 Acre – das sind gigantische 708.199 Quadratmeter - wird das neue Apple-Reich umfassen. Das Gebiet war einst ein Werksgelände von HP. Bislang waren dort 80% asphaltiert oder bebaut. Nach der kompletten Umgestaltung des Areals soll sich das Verhältnis umkehren: Dann wolle man 80% Parklandschaften und offene Naturgebiete rund um die Apple-Konzernzentrale verwirklichen, heißt es bislang. Man biete ein "planet-friendly" Gebäude, sagte Apples Real-Estate-Chef Dan Whisenhunt.

Weiter sagte der Immobilienchef von Apple, wonach der Apple-Neubau künftig eine der umweltfreundlichsten Konzernzentralen weltweit sei ("... one of the most environmentally sustainable developments..."). So würde der Apple Campus 30% weniger Energie benötigen, als ein typisches "corporate building in the Valley". Die Energieversorgung stelle man zu 100% aus regenerierbaren Quellen sicher. Das sei bislang für eine Konzernzentrale weltweit fast einmalig, ist sich Apple sicher.

Wie effizient die Energieversorgung des Apple-Baus auch im internationalen Maßstab, beispielsweise mit deutschen ist, lässt sich bislang nicht sagen. Bekannt ist jedenfalls, dass beim Bau von US-Gebäuden, auch beim Bau von Firmenzentrale, bis heute oftmals kein sonderlich großer Wert auf energiesparende Maßnahmen gelegt wird. Das gilt auch für den privaten Sektor. In New Yorks beliebtem Stadtteil Manhattan gibt es auch im Jahr 2013 Apartments, für die 4.500 US-Dollar Miete monatlich zu überweisen sind und dennoch verfügen die Mietwohnungen weder über energiesparende Fenster, noch sind die Wände gut und nach deutschen Standards isoliert. So kann es sein, dass in solchen Wohnungen Tag und Nacht, auch im Urlaub, die Heizungen auf höchster Stufe – 6- laufen, um die Wohnungen auf üblicher Zimmertemperatur zu halten.

Apples Finanzchef Oppenheimer sagte jedoch, wonach man im Falle der neuen Apple-Zentrale klar sehen könne, dass die Apple-Real-Estate-Führung mit großer Liebe zum Detail geplant habe. "Wir haben dieses Bauprojekt genauso intensiv geplant, wie jedes Apple Produkt. Und dieser neue Apple Campus wird ein Platz sein für die besten und kreativsten Teams in der Industrie, um auch in den nächsten Jahrzehnten innovativ zu agieren".

Die IT-Branche ist endgültig in der 1. Reihe - nun auch architektonisch dokumentiert

Zentral die Fäden in der Hand hält beim neuen Apple-Bau - wie im Falle so vieler Prestigebauten - der britische Architekt Norman Foster, weltweit bekannt als "architectural superstar". Foster verbindet auch eine große Nähe zur deutschen Architekturszene. So hatte er beispielsweise bis 2009 in Berlin ein Architekturbüro mit 70 Mitarbeitern. In Deutschland baute das Foster-Architekturbüro unter anderem die neue Gerling-Versicherungszentrale in Köln und zwar am Friesenplatz das Gerling Ring-Karree. Verantwortlich zeichnet er auch für die Commerzbank Tower in Frankfurt am Main, welche allerdings mittlerweile etwas in die Jahre gekommen aussehen.

Im Falle der neuen Firmenzentrale von Apple ist man sich bislang einig: Das IT-Unternehmen bringt damit ein "world-class real-estate project" an den Start, das Silicon Valley endgültig einen komplett neuen Stempel aufdrückt, nämlich den Stempel, dass die IT-Branche in den USA mittlerweile das ist, was die Automobilbranche für Deutschland ist: Ein zentrales Rückgrat der US-Wirtschaft. Die modernen Pioniere der US-Wirtschaft sind nun auch architektonisch in der ersten Reihe angelangt.

Dabei möchte die neue Firmenzentrale von Apple auch dem grünen Firmen-Symbol, dem Apfel, alle Ehre machen. So soll es 7.000 Bäume geben, welche Früchte tragen. Neben Apfelbäumen solle es auch Olivenbäume geben. Von den 7.000 Bäumen werden 2.500 neue gepflanzt, welche aus dem typischen kalifornischen Baumbestand stammen sollen. Traurig ist man in Kalifornien, dass der im Jahr 2011 an Krebs verstorbene Apple Gründer Steve Jobs diesen neuen beeindruckenden Meilenstein von Apple nicht mehr erleben darf. Bereits im Jahr 2015 möchte Apple seinen Neubau beziehen.

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