Finanzen Libor-Skandal: 455 Mio. Euro Strafe für Royal Bank of Scotland

Die bekannte Royal Bank of Scotland (RBS) muss eine Geldstrafe in Höhe von 455 Mio. Euro (615 Mio. US-Dollar) an den Staat entrichten. Grund ist die Verwicklung der Bank in den sogenannten Libor-Skandal. Dabei geht es um jahrelange Manipulationen des Interbanken-Zinssatzes Libor. Gleichzeitig mit der Akzeptanz der Geldstrafe hat das anglikanische Bankhaus sich mit dem Chef der Handelssparte, John Hourican, geeinigt, wonach der Manager das Geldhaus verlässt.

presse RBS
Ein Werbefoto der Bank of Scotland.

Wie im Rahmen der Strafzahlungen für die Royal Bank of Scotland bekannt wurde, hätten zwei Londoner Finanz-Jongleure in ihren Finanz-Manipulationen mit anderen Banken und Handelsfirmen zusammengearbeitet. Im Abschlussbericht des Kreditinstituts heißt es, die RBS selbst habe keine Schuld an den Finanz-Manipulationen. Vielmehr beruhten die Aktionen primär auf Fehlverhalten der beiden ehemaligen angestellten Banker.

So lässt sich denn auch der Chef der Royal Bank of Scotland mit den Worten zitieren: "Das ist ein trauriger Tag für die RBS, aber auch ein wichtiger, um die Fehler der Vergangenheit richtigzustellen". Als Konsequenz aus den Fehlleitungen wolle nun die RBS 348 Mio. Euro für Strafzahlungen aufwenden, die eigentlich als Boni für die Mitarbeiter in der Handelssparte vorgesehen seien. Das britische Geldhaus ist nun - nach der Schweizer Großbank UBS und der Großbank Barclays - das dritte Geldhaus, das gegen eine hohe Strafzahlung weiteren strafrechtlichen Verfolgungen entkommen kann.

Konkret geht es im nun abgeschlossenen Libor-Skandal um den Verdacht, wonach die Banken Referenzzinssätze wie den Libor zu ihren Gunsten manipuliert hätten. Das Ziel sei dabei gewesen, hohe Handelsgewinne abkassieren zu können.

Während die RBS noch relativ glimpflich davon gekommen ist, musste die Schweizer Bank UBS mit einer Strafe von 1,04 Mrd. Euro (1,4 Mrd. Schweizer Franken) wesentlich tiefer in die Tasche greifen - davon gingen direkt 880 Mio. Euro (1,2 Mrd. Schweizer Franken) auf die Konten der US-Behörden. Außerdem mussten 176 Mio. Euro (238 Mio. Franken) an die britische Finanzaufsicht (FSA) abgedrückt werden und 44 Mio. Euro (59 Millionen Franken) an die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma).

Die Bank of Scotland ist Bestandteil der Lloyds Banking Group, zu der auch die Lloyds TSB gehört, die Halifax sowie die Scottish Widow.

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