Die Kfz-Versicherung muss mindestens 10.000 US-Dollar-Schutz bieten als "Insassenschutzversicherung", also beispielsweise für Verletzungen aus Unfällen ("personal injury protection"; PIP). Diese Versicherung bezahlt unabhängig, wer Schuld am Unfall hat ("regardless of fault"). Die PIP übernimmt auch bis 10.000 US-Dollar Krankenbehandlungskosten für die eigenen Kinder, Mitglieder des Haushalts des Kfz-Lenkers -sofern sie nicht eine eigene Versicherungspolice haben, bzw. ein eigenes Auto besitzen. Die PIP bezahlt in Florida aber auch für Verletzungen, die dem eigenen Kind beispielsweise bei Nutzung eines Schulbusses ("Schoolbus") geschehen.

Ein weiteres wichtiges Element in der US-Kfz-Versicherung ist der "Bodily Injury Liability" (BIL). Diese Versicherung bezahlt bis zum jeweils geltenden Limit für Verletzungen, die ein Kfz-Halter schuldhaft einem anderen zugefügt hat. Auch kommt diese Versicherung gegebenenfalls für Rechtsanwaltskosten auf. Problem: Häufig ist auch die BIL gerade einmal auf 10.000 US-Dollar beschränkt. Doch schwere Verletzungen bedeuten häufig deutlich höhere Rechnungen als 10.000 US-Dollar.

Zudem muss die Kfz-Versicherung für alle in Florida angemeldeten Fahrzeuge ("Florida license plate") mindestens weitere 10.000 US-Dollar Schutz bieten für mögliche Beschädigungen an fremdem Besitz ("property damage liability"; PDL).

Wichtig ist zudem: Wer in den USA von einem Bundesstaat in einen anderen umzieht, der muss das seiner Kfz-Versicherung mitteilen und dafür sorgen, dass das Auto in dem Bundesstaat angemeldet wird, in dem er wohnt. Entsprechend muss beispielsweise in Florida nachweislich der Versicherungsschutz dann für Florida umgestellt werden. Das ist kein Automatismus wie in Deutschland, dass die Versicherung überall zahlt.

Ein Grundproblem der US-Kfz-Versicherungen ist, dass sie viel zu niedrige Schutzsummen anbieten. Da ist man in Deutschland wesentlich besser versichert.

Und wie sieht es bei Taxifahrern in den USA aus?

Wer in den USA als Tourist oder sonstiger Reisender war, weiß: Die amerikanischen Taxifahrer fahren zwar vorsichtig, "aber auch in einem Taxi ist man schnell in einen Unfall verwickelt", erklärt ein Rechtsanwalt, der ein Fachmann für Verkehrsrecht in den USA ist, gegenüber netz-trends.de.

Deshalb müssen auch die Taxifahrer in den USA sich gut versichern. Florida muss beispielsweise jeder Taxifahrer eine Kfz-Versicherung mit zahlreichen Bestandteilen aufweisen. Hierzu gehört beispielsweise eine "Bodily Injury Liability" (BIL), welche bis zu 125.000 US-Dollar pro Person bezahlen würde, sowie eine "property damage liability" (PDL), die bis 50.000 US-Dollar bezahlt für Beschädigungen an fremdem Besitz. Die BIL deckt jedoch maximal bis 250.000 US-Dollar ab ("per occurrence").

Für jeden Deutschen, Österreicher oder Schweizer, der dauerhaft in die USA auswandern möchte - beispielsweise wegen einer Green Card - gilt: Es gibt in den USA Pflichtversicherungen, die man unbedingt abschließen sollte oder sogar gesetzlich dazu verpflichtet ist. Am besten vor Ort einen Versicherungs-Agenten fragen.


Weitere Infos z.B. unter: flhsmv.gov/ddl/frfaqgen.html


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