Also einziger hat bislang die in Kritik geratene Lloyd Fonds AG geantwortet. Die Leiterin der PR, Christiane Brüning, schreibt: "In Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Charterraten in allen Segmenten seit 2009 anhaltend niedrig (von einigen kurzfristen Markterholungen abgesehen). Diese gravierende Krise hat zur Insolvenz vieler maritimer Unternehmen – unter anderem auch der Glory Wealth Shipping Pte Ltd, Charterer des MS 'TOSA SEA', geführt.

Infolge der Insolvenz des Charterers und der marktbedingt anhaltend niedrigen Chartereinnahmen konnte die Schifffahrtsgesellschaft 'MS TOSA SEA' seit Anfang 2011 die Tilgung auf das Schiffshypothekendarlehen nicht mehr leisten (d.h. bis 2010 wurde getilgt).

Zur kurzfristigen Liquiditätssicherung hatte die Geschäftsführung daher die Aussetzung der Regeltilgungen zunächst für 2011 und aufgrund der weiterhin ausbleibenden Markterholung anschließend auch für 2012 beantragt. Die finanzierende Bank hatte die Tilgungsstundungen sowie die zusätzlich beantragte Aussetzung der Zinszahlungen bis jetzt geduldet; für eine endgültige Genehmigung jedoch eine Sicherheit dafür verlangt, dass die Zinszahlungen im laufenden Jahr geleistet werden können.

Vor diesem Hintergrund und in Erwartung eines ab 2014 wieder verbesserten Chartermarktumfeldes bereitete die Geschäftsführung zunächst ein Liquiditätssicherungskonzept vor, das durch eine finanzielle Beteiligung aus dem Gesellschafterkreis oder ggfs. durch Drittinvestoren die Zinszahlungen in 2012 sowie den Kapitaldienst in 2013 gewährleisten sollten.

Im Verlauf der Verhandlungen mit der Bank über dieses Konzept verschlechterte sich das Chartermarktumfeld in den letzten Monaten jedoch noch einmal drastisch.

Um die Gesellschaft unter diesen veränderten Rahmenbedingungen langfristig fortführen zu können, hätte die finanzierende Bank, die UniCredit, im Rahmen eines angepassten Restrukturierungskonzeptes einem teilweisen Rangrücktritt ihrer Darlehensforderungen hinter das von den Anlegern einzubringende Restrukturierungskapital zustimmen müssen. Ansonsten wäre das Verlustrisiko für das von den Anlegern neu einzubringende Restrukturierungskapital zu groß gewesen.

Da die Bank zu diesem Zugeständnis nicht bereit war und sich das Marktumfeld weiter verschlechtert hat, kann der langfristige Weiterbetrieb des Schiffes nicht mehr gewährleistet werden. Zusätzlich hatte die Bank jüngst die Zahlung von Rechnungen an externe Dritte verweigert, was schließlich zur Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft führte so dass die Geschäftsführung gezwungen war, Insolvenz anzumelden.

Gesellschaftsstruktur:
• Es ist marktüblich und war prospektkonform, dass die Emittentin – in unserem Fall die Lloyd Fonds AG - nur zu einem geringen Teil an der Fondsgesellschaft beteiligt ist.
• Auch die Lloyd Treuhand ist wie marktüblich nur mit einem geringen Anteil an der Fondsgesellschaft selbst beteiligt. Den Großteil der Anteile hält die Lloyd Treuhand treuhänderisch für die Anleger.

Veröffentlichung der Jahresabschlüsse:
• Zum Veröffentlichungszeitpunkt: Am 28.3.2012 wurde lediglich veröffentlicht, dass der Jahresabschluss 2010 gebilligt wurde. Der gesamte Jahresabschluss wurde pflichtgemäß am 21.11.2011 veröffentlicht. Zeitgleich erhielten die Gesellschafter den Geschäftsbericht, welcher ausführlich über die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft berichtet.

• Aufgrund der Bauzeitfinanzierung von Schiffen (d.h. die Werft stellt sukzessive Rechnungen nach jedem Bauabschnitt) steigen das Darlehen und die Aktiva der Gesellschaft bis zur Übernahme des Schiffes und dem Ende der Platzierungsphase des Fonds in 2010."

Derzeit ist Lloyd Fonds AG u.a. mit Holland Utrecht im Geschäft. Außerdem geht es bei der Lloyd Fonds AG um die A380 Singapore Airlinese. Auch hierfür werden wieder Anleger gesucht.

netz-trends.de wird weiterhin über die Insolvenz der MS Tosa Sea im Zusammenhang mit der Lloyd Fonds AG berichten.

Gefällt mir
1