Aufgabe der Lloyd Treuhand GmbH sei der "Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen und Grundbesitz sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Kommanditgesellschaften, die treuhänderische Verwaltung von Beteiligungen, insbesondere die Übernahme der Stellung des Treuhand-Kommanditisten in Beteiligungs-Gesellschaften." Ausgenommen seien "Tätigkeiten, die unter das Gesetz über Kapitalanlagengesellschaften fallen oder Bank- oder Versicherungsgeschäfte im engeren Sinne darstellen (§ 1 Kreditwesengesetz)".

Unter dem Punkt "Sonstige Rechtsverhältnisse" steht: Mit der Lloyd Fonds AG mit Sitz in Hamburg (AG Hamburg, HRB 75492) als herrschendem Unternehmen ist am 24.06.2010 ein Vertrag über die Begründung einer steuerlichen Organschaft geschlossen worden. Ihm hat die Gesellschafterversammlung vom 24.06.2010 zugestimmt."

Die erwähnte Lloyd Fonds AG (Amelungstraße 8-10, 20354 Hamburg) wiederum weist mit Handelsregister-Eintrag vom 13.08.2012 insgesamt ein Grund- oder Stammkapital in Höhe von 27.469.927,00 Euro auf. Als Vorstände werden hier genannt: Vorstand: Dr. Joachim Seeler aus Hamburg sowie Dr. Torsten Teichert, ebenfalls aus Hamburg. Außerdem werden sechs Prokuristen aufgeführt. Die Aktiengesellschaft beruhe auf einer Satzung vom 23.03.2000, welche zuletzt durch Beschluss am 26.07.2012 geändert worden sei.

Lloyd verdient mit Immobilien, Flugzeugen oder Schiffen Geld

Unter dem Punkt "Gegenstand des Unternehmens" wird zur Lloyd Fonds AG im Handelsregister-Eintrag vom 13.08.2012 zudem aufgeführt: "Gegenstand des Unternehmens ist die Beschaffung, die Verwaltung und Veräußerung, die Konzeption, die Beratung, die Unterstützung, der Vertrieb und die Betreuung von Vermögensanlagen und -projekten einschließlich der Übernahme und Erbringung von Geschäftsführungs- und sonstigen Dienstleistungen. Die Vermögensanlagen betreffen insbesondere die Bereiche Schifffahrt, Immobilien, Flugzeuge, regenerative Energien und Zweitmarkt-Lebensversicherungen. Zum Gegenstand des Unternehmens gehört auch die Durchführung der genannten Tätigkeiten für Dritte. Die Gesellschaft ist berechtigt, die Eigen- und Fremdkapitalvermittlung für die Vermögensanlagen durchzuführen."

Zudem sei die Gesellschaft "zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die mit dem Gegenstand des Unternehmens zusammenhängen. Die Gesellschaft kann sich an anderen Unternehmen im In- und Ausland beteiligen, Tochterunternehmen und Zweigniederlassungen errichten und die Geschäftsführung anderer Unternehmen übernehmen." Außerdem könne die Gesellschaft "auch reine Finanzbeteiligungen zum Zwecke der Anlage von Finanzmitteln eingehen."

Sie dürfe "ferner ihren Tätigkeitsbereich auf verwandte Geschäftszweige erweitern." Ausgenommen seien "die Rechts- und Steuerberatung sowie Tätigkeiten, die unter das Investmentgesetz fallen oder Bank- oder Versicherungsgeschäfte darstellen sowie sonstige erlaubnispflichtige Tätigkeiten, es sein denn, dass für diese Tätigkeiten eine Erlaubnis vorliegt".

Zum Punkt "Sonstige Rechtsverhältnisse" steht im Handelsregister-Eintrag vom 13.08.2012 außerdem: "Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 25.07.2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu EUR 13.734.963,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von bis zu 13.734.963 neuen, nennwertlosen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2012)." Zudem sei der Vorstand dazu "ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ganz oder teilweise auszuschließen".

"Extrem unsauber gelaufen das mit Lloyd"

Ein Anleger des Llodys-Schiffsfonds sagt: "Das Ganze ist extrem unsauber gelaufen. Ich habe nun viele Telefonate geführt, auch direkt mit Lloyd. Was die machen ist eine Frechheit. So wie die Mail geschrieben war, so war auch das Telefonat - einfach unmöglich."

Zudem schrieb er in einer email, die netz-trends.de vorliegt, weiter, wonach die MFG wohl rechtliche Schritte prüfe. Viele Fragen sich vor allem: Wie Stichfest war tatsächlich die versprochene Festcharter?

Eine Anleger schreibt: "Das Ganze ist dubios - angeblich hat die Bank letzten Freitag nach einer sehr kurzen Angebotsphase dicht gemacht (also das Angebot zum Verkauf des in Konkurs gegangenen Schiffes) und sofort soll das Schiff zu einem sehr niedrigen Preis weit unter Wert verkauft worden sein – also statt für 60 Mio. Euro für angeblich unter 25 Mio. Euro." Alllerdings ist die Informationslage derzeit etwas verworren. So teilte nun Lloyds kurz nach Veröffentlichung des Textes mit, das schiff sei noch nicht verkauft worden (update Mittwoch, 5.9.2012, 11 Uhr).

Weiter führt der Anleger aus: "Da ist doch etwas faul! Ich würde mich nicht wundern, wenn Lloyd selbst davon profitiert und das Schiff von einem Mittelsmann günstig erworben wird und Lloyd hinten rum mitverdient, vielleicht auch die Bank. Angeblich macht die Bank Verlust (mit dem Schiffs-Investment) - warum sollten sie das machen bei einem Schiff das neu ist, wo zu erwarten ist, dass in den nächsten Jahren weniger Schiffe kommen und dass der Kredit zurückgezahlt werden soll?"

Lloyds wollte zu den meisten dieser Gerüchte nicht detailliert Stellung beziehen, übermittelte aber netz-trends.de eine umfangreichere generelle Stellungnahme, die wir im nächsten Kapitelabschnitt zur Kenntnis geben.

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