Schwachsinn "Männlich gelesen" - Eine kritische Betrachtung der Sprachpolitik in der Berliner Polizeipressestelle

Die BILD-Zeitung löste kürzlich eine hitzige Debatte aus mit einem Artikel über die Sprachverwendung in einem Fahndungsaufruf der Berliner Polizeipressestelle. Unter der Schlagzeile „Berliner Polizei nennt Tatverdächtige 'männlich gelesen'“, richtet sich der Fokus auf die geschlechtsspezifische Sprache, die von der Pressestelle, geleitet von einer Frau, verwendet wird. Mit "männlich gelesen" meint die Polizei, da man nicht mehr wissen könne, ob ein Tatverdächtiger, der zwar wie ein Mann aussehe, in Wirklichkeit aber eine Frau oder eine Transvestit sein könne, müsse man die Bezeichnung als Mann eliminieren.

Schrecklich, diese Männer. So sieht NETZ-TRENDS.de den bösen Mann, der künftig nach dem Willen einiger Frauen in der Führungsetage der Berliner Polizei nur noch als "männlich gelesen" bezeichnet werden soll. Absurdistan und Bürgerentfremdung monieren Kritiker. Das Bild entstand mit der KI Bing Image Creator.

Dies hat zu einer Diskussion über die angemessene Darstellung von Geschlecht und die Verwendung von Sprache in offiziellen Mitteilungen geführt.

Geschlechterverteilung in der Pressestelle

Die Zusammensetzung der Berliner Polizeipressestelle, bestehend aus einem Team von zwölf Personen - acht Frauen und vier Männern -, wirft Fragen auf, die Teil einer breiteren Debatte geworden sind. Diese Verteilung spiegelt einen Trend wider, der in Behörden immer häufiger zu beobachten ist und zu Diskussionen führt. Kritiker heben hervor, dass dieses Ungleichgewicht Indizien für eine bevorzugte Behandlung von Frauen bei der Besetzung vieler Positionen in öffentlichen Einrichtungen liefert, was als diskriminierend gegenüber männlichen Bewerbern angesehen wird.

Mitglieder der Pressestelle

Die Mitglieder der Pressestelle sind: Beate Ostertag, Anja Dierschke (Leiterin), Patricia Brämer, Valeska Jakubowski, Fiona Konrad, Sarah Braut, Isabelle Stellmach, Susann Barahona Muñoz. Dem stehen nur noch vier Männer gegenüber: Martin Dams, Martin Halweg, Stefan Petersen-Schümann und Martin Stralau.

Einige Kritiker sehen in der Zusammensetzung des Teams und der Sprachverwendung Beispiele für eine vermeintliche Männerdiskriminierung und eine Politisierung der Polizeiarbeit, die sie mit öko-sozialistischen Strömungen in Verbindung bringen. Sie argumentieren, dass solche Ansätze die Neutralität und Effektivität der Polizeiarbeit untergraben könnten, aber auch im HR-Einstellungsverfahren in Behörden Männerdiskriminierung immer weiter um sich greife.

Diskussion um Inklusion und Sprache

Darüber hinaus wird in manchen Kreisen kritisiert, dass Stellenanzeigen und Bewerbungsverfahren in Behörden eine Präferenz für weibliche Bewerberinnen sogar ganz klar mitteilten, in dem sie schreiben, „bei gleicher Eignung“, würden grundsätzlich „Frauen bevorzugt“. Ein anonymer Bewerber, der sein Studium in Leipzig mit einer 1,1 abschloss, teilte seine persönlichen Erfahrungen mit NETZ-TRENDS.de, in denen er sich in vielen Bewerbergesprächen bei Behörden in Leipzig oder Berlin als „Quotenmann“ und diskriminiert fühlte, trotz herausragender schulischer, akademischer und beruflicher Leistungen. Meist sei ihm von vornherein klar, dass der Job an eine Frau vergeben werde, „egal wie ihre Leistung und Qualifizierung“ sei.

Entfremdung von Politik und Behörden

Die gegenwärtige Debatte rund um die Berliner Polizeipressestelle trägt zu einem wachsenden Gefühl der Entfremdung bei, das viele Bürgerinnen und Bürger gegenüber Politik und Behörden empfinden. Diese Institutionen werden zunehmend als distanziert und politisiert wahrgenommen, wobei der Eindruck entsteht, sie dienten eher parteipolitischen Interessen als dem Gemeinwohl.

Diese Situation unterstreicht die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen der Verwendung inklusiver Sprache und der Bewahrung von Neutralität sowie Fairness im öffentlichen Sektor zu finden. Es ist von essenzieller Bedeutung, dass solche Diskussionen von gegenseitigem Respekt und Offenheit geprägt sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass die öffentliche Verwaltung sowohl gerecht als auch effizient bleibt und das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Institutionen gestärkt wird. Die aktuelle Entscheidung der Berliner Polizeipressestelle Politik durch die Hintertüre zu machen, in dem sie von „männlich gelesen“ spricht, trägt zur weiteren Entfremdung bei.

Leserbrief an Behörden

Ein Leserbrief, ein promovierter Akademiker, schrieb an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, an die Anti-Diskriminierungsstelle sowie an die Leiterin der Berliner Polizeipressestelle, Anja Dierschke, diesen Brief mit der Bitte um Stellungnahme. Wir zitieren daraus:

„Beschwerde und Bitte um Antwort wegen Männer diskriminierender Bezeichnungen als 'männlich gelesen' statt 'männlich' durch die Berliner Polizeipressestelle:

Sehr geehrter Regierender Bürgermeister von Berlin, Frau Abteilungsleiterin der Polizeipressestelle Berlin, Anja Dierschke, und Berliner Antidiskriminierungsstelle,

mit großem Unmut habe ich Kenntnis von der jüngsten Praxis der Berliner Polizei genommen, in öffentlichen Fahndungsaufrufen Tatverdächtige mit Begriffen wie „männlich gelesen“ zu beschreiben. Diese Form der inklusiven Sprachregelung, so die offizielle Begründung, ziele darauf ab, sensibel und anerkennend gegenüber unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten zu sein. Ich muss jedoch deutlich machen, dass ich diese Herangehensweise nicht nur für intellektuell flach, sondern auch für gesellschaftlich kontraproduktiv und in hohem Maße unangebracht halte, zumal, wenn es offensichtlich ist, dass es sich bei den Tätern um Männer handelt.

Quelle: https://www.bild.de/politik/inland/politik/woke-alarm-in-berlin-polizei-nennt-tatverdaechtige-nicht-mehr-maenner-87149824.bild.html

Indem man sich weigert, Tatverdächtige eindeutig als Männer zu bezeichnen, auch wenn sie offensichtlich als solche erkennbar sind, trägt die Polizei Berlin nicht zur Förderung von Inklusion bei. Stattdessen wird eine Atmosphäre geschaffen, die das Stehen zu einer männlichen Identität indirekt entwertet und stigmatisiert. Dies kann in der öffentlichen Wahrnehmung dazu führen, dass das Mannsein als etwas gesehen wird, von dem man sich distanzieren sollte. Eine solche Haltung fördert nicht nur Unsicherheit und Verwirrung, sondern kann auch dazu beitragen, dass bestimmte Gruppen innerhalb unserer Gesellschaft – insbesondere homosexuelle Männer und solche, die traditionelle Geschlechterrollen nicht erfüllen – zunehmend Ziel von Diskriminierung und Gewalt werden.

Ich finde es zutiefst bedenklich, dass die Polizei, eine breit aus Steuergeldern aller gesellschaftlichen Schichten finanzierte Institution, die dem Schutz aller Bürger verpflichtet sein sollte, sich auf eine einseitige ideologische Agenda einlässt, die potenziell mehr Schaden anrichtet, als sie Nutzen stiftet. Es ist unerlässlich, dass Fahndungsaufrufe klar, präzise und frei von politischer oder sozialer Agenda sind, um die Sicherheit und das Wohl aller Bürger zu gewährleisten.

Ich fordere Sie daher auf, diese Praxis zu überdenken und sich wieder auf einen Sprachgebrauch zu konzentrieren, der Fakten und Klarheit in den Vordergrund stellt. Es ist möglich, Respekt und Anerkennung für alle Menschen zu zeigen, ohne dabei die Effektivität und die Verantwortung der Polizeiarbeit zu untergraben.

Ich bitte um eine umgehende Stellungnahme zu diesem Anliegen und darum, wie die Polizei Berlin plant, mit den offensichtlichen negativen Auswirkungen dieser Politik umzugehen."


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