Wut Gemeinsamer Protest von Bauern & LKW-Fahrern u.a. gegen Maut - 648 Euro pro 2000 Kilometer

Hunderte LKWs demonstrierten am 9. Januar 2024 auf Autobahnen - hier in Sachsen-Anhalt.

Landwirtschaft und Transportgewerbe veranstalten gemeinsam ab 8. Januar eine Aktionswoche in ganz Deutschland. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und der Deutscher Bauernverband (DBV) organisieren mit ihren Landesverbänden bundesweit bis 12. Januar Demonstrationen, Sternfahrten oder Kundgebungen. Das berichtet eurotransport.de. Am 9. Januar waren unter anderem Autobahnen in Sachsen-Anhalt von Hunderten demonstrierenden LKW-Fahrern betroffen.

Die kürzlich von der umstrittenen deutschen Bundesregierung (SPD, Grüne, FDP) vorgenommene drastische Erhöhung der Mautgebühren für LKW hat weitreichende Folgen für die gesamte Lieferkette. Anhand einer Modellrechnung lässt sich der Einfluss dieser Erhöhung verdeutlichen:

Für eine typische Hin- und Rückfahrt von insgesamt 2000 Kilometern berechnet sich die Maut für einen großen LKW (40 Tonner) wie folgt: 2000 km × 0,324 Euro/km = 648 Euro nur an Mautgebühren. Hinzu kommen die hohen Benzinkosten.

Dies steht in deutlichem Kontrast zu den früheren Kosten. Noch bis Ende November 2023 kosteten 2000 km LKW-Fahrt pro Kilometer 0,19 Euro, also 380 Euro. Die Differenz der beiden Beträge zeigt einen Anstieg der Mautkosten um 268 Euro, eine spürbare Mehrbelastung, die Transportunternehmen pro 2000 Kilometer-Fahrt nun tragen müssen.

Auswirkungen auf die Lieferkette

Diese Mehrkosten wirken sich unmittelbar auf die gesamte Lieferkette aus. Da Transportunternehmen ihre gestiegenen Betriebskosten in der Regel nicht allein tragen können, werden diese Aufwendungen häufig an die nächsten Glieder der Kette weitergereicht. Dies beginnt bei den Industrieunternehmen, die für den Transport ihrer Waren zahlen müssen und führt letztendlich zu höheren Preisen für die Endverbraucher.

Endkunden tragen die Last

Die Mauterhöhungen stellen nicht nur eine finanzielle Hürde für die Transportunternehmen dar, sondern haben auch direkte Auswirkungen auf die Verbraucher. Die erhöhten Transportkosten fließen in die Kalkulation der Produktpreise ein und führen zu einem Anstieg der Verkaufspreise.

Die zusätzlichen 268 Euro pro 2000 Kilometer sind somit nicht nur ein Posten in der Buchhaltung der Speditionen, sondern ein Betrag, der letzten Endes im Warenkorb des Konsumenten ankommt. Die Endkunden tragen damit die Last der gestiegenen Mautgebühren, was insbesondere in Zeiten ohnehin angespannter wirtschaftlicher Verhältnisse ein zusätzlicher Kostenfaktor ist, der das Budget vieler Haushalte belastet.

Fazit

Die Erhöhung der Mautgebühren ist somit mehr als nur ein Thema für Transportunternehmen: Sie ist ein Faktor, der die Preisdynamik innerhalb der gesamten deutschen Volkswirtschaft beeinflusst und letztendlich dazu führt, dass die Verbraucher an allen Ecken und Enden immer tiefer in die Tasche greifen müssen.

Die beiden Verbände der Bauern und LKW-Fahrer wollen ihre Unzufriedenheit mit den Haushaltsplänen der umstrittenen deutschen Ampelkoaltion mit erneuten Protesten zum Ausdruck bringen. Ab 8. Januar 2023 möchten in ganz Deutschalnd Landwirtinnen, Landwirte, das Transportgewerbe, Spediteure und Lkw-Fahrer gemeinsam die Bevölkerung und Politik davor warnen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Existenz der Landwirte und mittelständischen Transportunternehmen weiter aufs Spiel zu setzen.

Zahlreiche Wirtschaftsindizes zeigen seit Monaten nur in eine Richtung: Deutschland baut ab, Deutschland verliert seinen Industriestandort Stück für Stück und damit langfristig wohl auch Großteile seines Wohlstands.

Protest gegen Mauterhöhung

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fordert von der Regierungskoaltion in Berlin die Einhaltung der Koalitionszusage zur Vermeidung einer doppelten CO2-Bepreisung durch Maut plus Diesel, eine Verdopplung der Mautharmonisierungsprogramme auf 900 Millionen Euro (De-minimis) sowie mehr Geld für intakte Straßen und Brücken, Lkw-Stellplätze und verlässliche Förderprogramme für einen klimafreundlichen Straßengüterverkehr.

Forderungen des Bauernverbandes

Der Deutsche Bauernverband DBV fordert mit seinen Landesbauernverbänden und LsV Deutschland, die von der Bundesregierung geplanten Steuererhöhungen für die Landwirtschaft zurückzunehmen. Für Montag, 15. Januar, ist ab 11:30 Uhr eine gemeinsame Großkundgebung in Berlin geplant.

Aufruf zu friedlichen Protesten

Der DBV und der BGL stehen nach eigenen Angaben für einen deutlichen, aber friedlichen und demokratischen Protest und rufen ihre Mitgliedsunternehmen dazu auf, friedlich zu demonstrieren und nur an angemeldeten und genehmigten Protestaktionen teilzunehmen.

Die Aktionswoche ist ein starkes Zeichen der Unzufriedenheit von Landwirtschaft und Transportgewerbe. Sie zeigt, dass diese Branchen bereit sind, für ihre Rechte einzutreten und ihre Stimme gegen politische Entscheidungen zu erheben, die ihre Existenz bedrohen. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese Proteste reagieren wird. Bisher setzt sie auf aussitzen und der Bewegung zu unterstellen, sie sei von rechts unterwandert, wie Grünen-Chefin Ricarda Lang in der ARD schwadronierte.

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