Mercedes-Benz: Furore mit selbstfahrendem Auto F 015 auf Consumer Electronic Show Las Vegas

Gleichzeitig unterließ es die Daimler AG, die Mutter von Mercedes-Benz, nicht, darauf hinzuweisen, dass Mercedes bereits seit 30 Jahren an einem selbstfahrenden Auto immer mal wieder gebastelt habe. Dies darf durchaus als Seitenhieb gegen den US-Megakonzern Google Inc. angesehen werden, der erst seit rund sechs Jahren an einem selbstfahrenden Google Auto (selfdriving Google car) arbeitet:

Sorgte für ein Blitzlichtgewitter des Publikums: der F015 auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas.

In einem spacigen Video mit anschließender Keynote präsentierte Mercedes-Benz CEO Dr. Dieter Zetsche auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas (CES 2015) den luxuriösen selbstfahrenden Mercedes-Benz F 015.

Während Mercedes-Benz auch auf der CES 2015 nicht konkret mitteilte, wann man gedenke, mit dem selfdriving Mercedes-Benz F015 in den Verkauf zu gehen, kündigte die Google Inc. an, sie würde bereits 2015 mit einem kleinen Google Car in den Verkauf gehen wollen.

Auch der deutsche Autokonzern Audi sagte bereits vor Wochen, man arbeite auf Hochtouren an einem selbstfahrenden Audi. Ähnliches ist vom deutschen Luxus-Konkurrenten BMW, aber auch von Toyota aus Asien zu vernehmen.

Insofern steht ein spannender Wettbewerb an, wem es als erstes gelingt, ein sicheres selbstfahrendes Auto an den Mann oder die Frau zu bringen, das auch in der Lage ist, bei einer glitschigen Schneefahrt von München nach Oberstdorf in den Bayerischen Bergen bei Schnee und Glatteis selbstständig navigierbar zu bleiben.

Dass Mercedes-Benz die Digitalisierung bereits sehr gut beherrscht, zeigen perfekte Kamerasysteme, die beispielsweise im Mercedes-Luxusgeländewagen Mercedes-Benz GL-Klasse eingebaut sind. Über die Mercedes-Benz GL-Klasse schreibt die Kfz-Börse auto.de:

"Die Mercedes-Benz GL-Klasse steht nicht nur für den XXL-Mercedes, sondern auch für den großen Bruder aus Amerika. Denn wie… die R-Klasse laufen die Modelle in Alabama, USA vom Band. Und gerade in den Staaten sind die wuchtigen Geländewagen sehr beliebt... Bei knapp fünf Metern Länge hat man in den Fahrzeugen der GL-Klasse vor allem eines: Platz."

Doch eben nicht nur: Mehrere integrierte Kameras mit Digitalabmessungen zeigen sowohl den Untergrund unter dem Auto, als auch beim Einparken die Autos vor- und hinter einem und zwar auch bei Nacht. Doch obwohl der Geländewagen Mercedes-Benz GL-Klasse über Allradantrieb verfügt, verlangt es bei Schneetreiben und Glatteis höchstes Fahrkönnen vom Piloten.

Fahren bei Eis und Schnee: Geht das wirklich ohne menschliches Eingreifen?Bild: cc

Ob all das tatsächlich automatisiert von einem selbstfahrenden Auto von Mercedes-Benz, Audi, Toyota oder eben Google bewältigt werden kann, ist nach wie vor nicht klar.

Daimler-CEO Dr. Dieter Zetsche wies aber darauf hin, dass es auch beim selbstfahrenden Mercedes-Benz noch zahlreiche weitere offene Fragen gäbe. Hierzu gehöre beispielsweise, wer im Falle eines Unfalls, den möglicherweise das selbstfahrende Auto verursachte, für den Schaden aufkommt und wer die damit verbundenen rechtlichen Auswirkungen übernimmt. Weitere Dinge, die nach Aussagen von Zetsche geklärt werden müssten, wären der Datenschutz des Kunden.

"Luxus in Motion" - Mercedes gibt Google Car überraschend Konkurrenz

Doch trotz der zahlreichen noch zu klärenden Fragen machte auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas am Montagabend Mercedes-Benz mit seinem neuesten Konzept rund um den Selbstfahr-Car F 015 derzeit vor allem eines: Furore. Das Motto des F 015 lautet "Luxus in Motion".

Sowohl die coole Show von Zetsche, als auch das Einführungsvideo kamen beim Publikum, vorwiegend Amerikaner, sehr gut an. Viele sind sich einig, dass es vor allem den Deutschen gelingen könnte, ein überzeugendes selbstfahrendes Auto weltweit auf den Markt zu bringen. Denn mit Deutschland verbinden viele im Automobilbau nicht nur High-Class im Design, sondern auch High-End-Funktionen in der Technik. Nicht umsonst warb Audi jahrelang weltweit mit dem Slogan „Vorsprung durch Technik“. Doch Dampf im Bereich Technik macht derzeit vor allem einer: Google – und das weiß auch Mercedes-Benz.

Entsprechend ehrgeizig sind die Ziele der Stuttgarter Automobilbauer. Jedenfalls sei, hieß es in Las Vegas weiter, der Mercedes F 015 bereits jetzt angeblich in der Lage, vollständig selbst zu fahren und seine Insassen an ihr Ziel zu bringen.

Doch im Gegensatz zu Googles selbstfahrendem Auto-Prototyp enthält die F 015 zudem ein Lenkrad. Das Lenkrad solle den Insassen des F 015 ermöglichen, jederzeit selbst zu fahren und die Steuerung des Autos zu übernehmen, erklärte Dieter Zetsche, der Vorsitzende des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars während seiner Keynote-Präsentation auf der CES 2015 .

"Autos werden im besten Sinne des Wortes in die Mobilheime umgewandelt", sagte Zetsche und ergänzte, fahren, das sei nicht mehr nur von A nach B zu kommen, sondern die Fahrgäste wollten im Auto digital spielen oder dringend benötigten Schlaf nachholen.

Wie weit Mercedes in der Entwicklung eines selbstfahrenden Autos ist, zeigt sich an einigen Features, die beim F-015 nun bekannt wurden. So sollen möglicherweise die Fenster des Autos gleichzeitig als Displays fungieren, die aus einer Kombination aus Augenbewegung und Handbewegung intelligente Lösungen präsentieren sollen.

Schon heute bietet Mercedes in einigen seiner Luxusfahrzeuge High-End-Lösungen an, wozu beispielsweise eine automatische Vollbremsung gehört oder die Selbstparker-Funktion.

Viele nützliche technische Neuerung erarbeitet Mercedes aber nicht alleine, sondern im Kontext der europäischen Industrieforschungsorganisation Eureka:

Dank dieser Zusammenarbeit war Mercedes bereits in den 1990er Jahren in der Lage, mit einer S-Klasse Limousine angeblich ohne Eingriffe eines Fahrers über 1000 Meilen von München im Süden Deutschlands nach Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks zu fahren.

Dabei konnte der Roboter-Fahrer angeblich durchschnittliche Geschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde auf den deutschen Autobahnen erreichen.

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