Daimler CEO Dieter Zetsche: Vollautomatische Autos dauern noch Jahre

Gleichzeitig weist Zetsche darauf hin, dass bereits heute sowohl die mordernsten Ausführungen der S-Klasse, E-Klasse als auch der C-Klasse teilautonom fahren könnten. So könnten einige dieser Mercedes bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer "alleine Gas geben, lenken und bremsen", schreibt Sissi Benner in der Bild-Zeitung (Ausgabe vom 7. Januar, 2014, S. 8):

Der CEO der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche, stellte auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas das Roboterauto F015 vor.

In einem Interview mit der Bild-Zeitung erklärte der CEO der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche, wonach das Fahren in einem vollautomatisierten Auto "noch Jahrzehnte" dauern könne.

Allerdings ist es in Deutschland nach wie vor im Gegensatz zu einigen Bundesstaaten in den USA - wie Kalifornien - nicht zulässig, ohne Hände am Lenkrad zu fahren. Die Bild-Zeitung schreibt, wonach Dieter Zetsche gesagt habe, dass "vollautonomes Fahren noch Jahrzehnte dauern" werde.

Diese Aussage wurde allerdings in einem halbseitigen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) von Roland Lindner am Donnerstag den 8. Januar; Seite 22) etwas relativiert. Hier war zu lesen, wonach Daimler-Chef Zetsche gesagt habe, er erwarte, dass vollautonomes Fahren frühestens nach dem Wechsel des Jahrzehnts möglich sei - also frühestens in circa fünf Jahren. Google behauptet, wonach das angeblich vollautomatisch fahrende Google Auto (Google Car) angeblich bereits jetzt einsatzbereit sei und man sich in Kalifornien, dem Hauptsitz von Google, nun um eine Zulassung bemühe.

Gleichzeitig schrieb die FAZ, dass man bei Mercedes vor allem die Gesamtbranche an den Tisch bringen wolle und eine grundlegende ethische Debatte vonnöten sei, die letztlich in gemeinsam unterstützten rechtlichen Bahnen enden müsse. Besonders seien die Rechtsfragen bei Roboterautos zu komplex, als dass sie ein einzelner Automobilhersteller lösen könne.

Beispielsweise, so Zetsche in der FAZ, sei klar, dass bei einem vollautonom gesteuerten Automobil im Falle eines Unfalls die Rechtsschuld beim Automobilhersteller liege. Anders sehe es aber aus, wenn das Automobil teilweise auch vom Mitfahrer oder potentiellen Fahrer hätte gesteuert werden können - dann ergebe sich eine Mit- wenn nicht eine Hauptschuld bei dem Fahrer. Die ethische Debatte erwartet Zetsche recht weit.

Zetsche fordert branchenweite Ethik-Diskussion zur Rechtslage bei Roboterautos

Nötig sei es zum Beispiel gemeinsam, so Daimler-Chef Zetsche in der FAZ weiter, zu klären, wie ein Algorithmus programmiert werden müssen, wenn beispielsweise ein Kind vor ein Auto springe. Hier müsse dann geklärt werden, wo das Auto hinfahren solle, selbst dann, wenn dann ebenso Menschen gefährdet würden. Solle also das Auto, das einem Kind auf der Fahrbahn ausweicht, beispielsweise auf der Fahrbahn nach links oder rechts ausweichen oder gleich direkt auf den Bürgersteig oder in ein anderes Auto fahren, seien alles Fragen, die man klären müsse, so Zetsche.

Letztlich, erklärte Zetsche, sehe er aber vor allem große Chancen in den Herausforderungen der Zukunft, was Roboter-Fahrzeuge auf der Straße betreffe. Allerdings sagte Dieter Zetsche auch in der FAZ, dass er davon ausgehe, dass Mercedes niemals ein Automobil bauen werde, welches nicht in jeder Sekunde auch von einem Menschen wieder gesteuert werden könne.

Das steht im Gegensatz zur Google Inc.: So sind die automatisch fahrenden Google Autos (selfdriving Cars) noch nicht einmal mit Lenkrädern ausgestattet.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim vollautonomen Auto ist die Gefahr, dass ein Auto digital gehackt und die Steuerung von einem Kriminellen übernommen wird. Dies wäre also das perfekte Szenario, um Menschen zu entführen oder sie in einen Unfall mit möglicherweise tödlichem Ausgang zu verwickeln.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war nun zu lesen, wonach man bei Mercedes deshalb Hacker beauftragt habe, die Sicherheits-Software in den Mercedes-Benz Automobilen zu hacken. Damit sollten mögliche Sicherheitslücken leichter entdeckt werden. Mit welchen Hackern Mercedes-Benz zusammenarbeitet, gab Daimler-Chef Zetsche auch der FAZ nicht bekannt.

Als nicht ausreichend bezeichnet Mercedes zudem digitale Kartendienste wie Google Street View, um sicheres Fahren in einem Roboterauto zu gewährleisten. Die FAZ zitiert Zetsche mit den Worten:

"Google Street View allein reicht nicht. Das sieht auch Google so." Weiter schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Roboterautos sollen den Straßenverkehr sicherer machen und haben nach Zetzsches Worten das Zeug dazu, die Zahl der Unfalltoten drastisch zu reduzieren, die derzeit global bei mehr als einer Millionen Menschen im Jahr liegt."

Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas stellte Mercedes in einem weltweit beachteten Event seinen ersten Entwurf des Roboterautos F015 vor – unter großem Applaus des Publikums.

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